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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einem Sessel, blickte auf die Stadt hinab und wartete. Der Yaanztroner hatte einige seltsame Andeutungen gemacht. Sie ließen Rhodan vermuten, daß Doynschto einen außerordentlich wichtigen Versuch plante.
    Der Himmel war schwarz geworden, als der Wissenschaftler zurückkehrte.
    »Bitte, kommen Sie mit mir«, sagte er. »Ich möchte Ihnen etwas zeigen.«
    Rhodan erhob sich sofort.
    »Ich habe mich ein wenig mehr mit Ihrem Problem beschäftigt«, begann Doynschto, als sie über die Gänge der Klinik gingen. »Und ich bin dabei zu interessanten Schlüssen gekommen. Sehen Sie, das Ceynach-Verbrechen, dem Sie zum Opfer gefallen sind, war nur mit zwei gleichgepolten Gehirnen möglich. Zwischen ihnen muß eine Verbindung bestehen. Es muß möglich sein, diese Verbindung zu verstärken.«
    »Wie könnte das geschehen?«
    »Ich werde eine Nullzeitbrücke aufbauen. Damit müßte es theoretisch gelingen, telepathische Kontakte zwischen den beiden Hirnen herzustellen. Da Ihr Geist dem Ihres Gegenspielers fraglos überlegen ist, könnte unter Umständen eine Willensbeeinflussung des anderen Gehirnes durch Sie erfolgen.«
    »Wie kommen Sie darauf, daß der andere mir unterlegen ist?«
    Doynschto öffnete eine Tür und bat seinen Patienten mit einer freundlichen Geste einzutreten.
    »Sehr einfach – Ihr Hirn ist das Original, seines ist die Kopie.«
    Rhodan war fasziniert. Endlich zeichnete sich eine Möglichkeit ab, zur Erde zurückzukehren, wenn es auch vorläufig nur telepathisch war. Dabei erhielt er die Chance, die Pläne seines unbekannten Feindes zu durchkreuzen. Er brauchte nur Atlan oder einen seiner anderen Freunde darüber zu informieren, was geschehen war. Gelang es ihm, das andere Gehirn zu überwinden, dann hatte er schon gewonnen.
    Seine geheimnisvollen Entführer sollten sehr schnell zu spüren bekommen, daß es nicht ganz so einfach war, das Solare Imperium in den Abgrund zu führen, wie sie es sich vielleicht vorgestellt hatten.
    Er blickte sich in der Halle um, in die er geführt worden war. Sie war nicht sehr groß. Das darin aufgebaute Gerät hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit einem terranischen Nullzeitdeformator.
    »Diese Apparatur wird normalerweise dazu verwendet, Gleichheitskontakte im Zuge von Gehirntransplantationen nach dem PGT-Verfahren herzustellen«, erläuterte der Sanfte. »Sie arbeitet mit Nullzeitenergie. Diese ist der normalen fünfdimensionalen Energieeinheit des Hyperraumes überlagert, also in etwa identisch mit der von Ihnen erwähnten Sextadim-Energieeinheit.«
    Rhodan hörte gespannt zu. Er verzichtete auf Fragen, weil er voller Ungeduld darauf wartete, daß der Yaanztroner mit seinem Experiment begann. Er wußte, daß zu dieser Zeit auf der Erde verhängnisvolle Entscheidungen getroffen wurden. Mit jeder Sekunde, die ungenutzt verstrich, konnten Chancen zunichte gemacht werden.
    »Bitte, lassen Sie uns beginnen«, drängte Rhodan.
    Doynschto entblößte seine Zähne und stieß zischende Laute aus. Er amüsierte sich. Ruhig führte er Rhodan zu einer Reflektorplattform. Sie war rund und hatte einen Durchmesser von etwa drei Metern. Rhodan stellte sich auf die schimmernde Scheibe und blickte nach oben. Fünf Meter über ihm hing eine zweite Reflektorscheibe.
    »Konzentrieren Sie sich«, riet Doynschto. »Ich weiß nicht, wie lange es dauert, bis unser Versuch gelingt. Ich weiß nicht einmal, ob wir es überhaupt schaffen. Wenn aber alles nach Plan geht, müssen Sie blitzschnell handeln.«
    Der Terraner antwortete auch jetzt nicht. Er wußte längst, daß er keine Zeit verlieren durfte. Je schneller und gezielter er handelte, desto besser.
    Doynschto drückte einige Knöpfe. Voller Spannung beobachtete er die Anzeigen seiner Instrumente. In der Halle begann es zu summen und zu rauschen. Rhodan schien es, als ob der Boden unter seinen Füßen erzitterte, aber das täuschte. Es war nur die Erregung, die ihn überschwemmte. Bis jetzt hatte er kaum gehofft, bald eine Verbindung zur Erde zu bekommen. Unerwartet schnell waren erste zaghafte Vorstellungen realisiert worden.
    Von der oberen Scheibe schossen dunkelrote Feldstrahlen nach unten und verdichteten sich mit den Bodenplattenprojektoren. Eine Art von Nullzeitfeld entstand.
    Dieses Feld war jetzt aber völlig anders justiert als bei der Anpassung eines zu transplantierenden Gehirns.
    Rhodan sah den Yaanztroner durch einen roten, flirrenden Schleier. Er wartete. Er wußte, daß sein Gehirn den Körper des Bordins nicht verlassen würde,

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