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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bereits an der Angel hatte.
    Wonach suchte Doynschto der Sanfte? Hatte er doch schon von der Milchstraße gehört? Verfügte er über Hinweise, wo sie zu finden war? Verbarg er galaktische Orientierungsdaten vor ihm? Oder versuchte er nur, die dürftigen Angaben über den Zellaktivator rechnerisch zu überprüfen?
    Allmählich wurde Rhodan unruhig. »Bevor Sie noch weitere Berechnungen anstellen, sollten wir einige Worte wechseln«, sagte er.
    Doynschto wandte sich ihm zu. »Ich glaube, ich kann Ihnen etwas Hoffnung machen«, entgegnete er. »Die Frage, warum Ihr Gehirn noch funktioniert, kann ich Ihnen zumindest hypothetisch beantworten.«
    »Spannen Sie mich nicht auf die Folter.«
    »Das habe ich nicht vor.« Der Wissenschaftler lächelte. Er setzte sich dem Mann in der Gestalt eines Bordins gegenüber und sprach ihn mit dem Namen an, den dieser offiziell trug: »Panart, durch den Prozeß der Pararegulären Gleichheits-Transplantation werden energetische Kräfte frei, die offenbar annähernd gleichwertig sind mit jenen Ihres Zellaktivators.«
    »Das ist möglich«, stimmte Rhodan zu.
    »Hinzu kommt noch, daß Sie durch die Schockwelle aus Nullzeit-Energie während Ihres Transports von Ihrer Galaxis zur Galaxis Naupaum in bis jetzt noch unbestimmbarer hyperphysikalischer Form aufgeladen worden sind. Jede Transplantation beinhaltet ähnliche Energieeinheiten.«
    Rhodan überdachte, was er gehört hatte. Dann nickte er.
    »Nicht nur die Vererbung, sondern auch die Zellregenerierung wird von einem Makromolekül gesteuert, das im wesentlichen aus Desoxyribonukleinsäure besteht und in den Chromosomen des Zellkerns eingelagert ist. Wir haben darüber gesprochen. Alterung ist, das wissen wir längst, eine Entartung der DNS und damit des Gen-Kodes. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann wird diese Entartung durch die Schwingungen Ihres Zellaktivators verhindert«, sagte der Sanfte.
    »Völlig richtig«, stimmte Rhodan zu.
    »Eine annähernd ähnliche Wirkung ist durch das PGT-Verfahren, mit dem Sie von der Erde entführt worden sind, auch erreicht worden. Sie wurde durch die Nullzeit-Energie-Schockwelle, die Sie hierhergeschleudert hat, verstärkt. Dabei handelt es sich um einen Depoteffekt.«
    »Ihre Erklärung klingt einleuchtend«, sagte Rhodan. »Wie lange aber wird dieser energetische Speichereffekt anhalten?«
    »Ich habe vorhin versucht, es zu berechnen, weil ich Ihre Frage vorhergesehen habe. Es ist mir nicht gelungen.«
    Der Terraner erhob sich. Er fühlte, wie das Herz des Bordinkörpers schneller schlug. Bei jeder Systole spürte er einen kleinen Stich.
    »Das bedeutet, daß es praktisch in jeder Minute vorbei sein kann.«
    »Sie werden sich daran gewöhnen müssen«, entgegnete Doynschto. »Sie leben mit einem Zeitzünder, ohne daß Ihnen irgend jemand sagen könnte, wann er ausgelöst wird.«
    »Dann wäre eine erneute Transplantation gar nicht mehr so vordringlich?«
    »Das ist ein zweites Problem, für das ich ebenfalls noch keine Lösung sehe«, sagte Doynschto ausweichend.
    Rhodan setzte sich wieder neben ihn. Er griff nach seinem Arm und hielt ihn fest.
    »Ich mache Ihnen ein Angebot, wie Sie es von niemandem sonst bekommen können«, sagte er eindringlich.
    »Helfen Sie mir, in meine Heimatgalaxis und zur Erde zurückzukehren. Als Lohn dafür werde ich Ihnen einen Zellaktivator übergeben, der Ihnen das ewige Leben sichert. Für dieses Angebot gebe ich Ihnen mein Wort als Großadministrator des Solaren Imperiums. Ich stehe mit meiner Ehre dafür ein, daß Sie den Zellaktivator erhalten werden – sobald ich die Erde erreicht habe.«
    Doynschto hatte sich völlig in der Gewalt. Nur seine Augen leuchteten. Sie verrieten, wie es in ihm aussah.
    »Haben Sie so viele Geräte, daß Sie eines von ihnen verschenken können?« fragte er.
    »In den Panzertresoren auf der Erde lagert noch ein Zellaktivator. Er wird Ihnen gehören, Doynschto.«
    »Warum haben Sie ihn nicht längst ausgegeben? Haben Sie keine Freunde, deren Leben Sie erhalten wollten? Gab es keine Wissenschaftler, die Sie hätten retten können?«
    »Niemand kann ermessen, welche Qualen ein Mächtiger durchzustehen hat, wenn er seine Entscheidungen treffen muß«, begründete Rhodan mit beherrschter Stimme. »Es ist leicht, derartige Fragen zu stellen, aber es ist unendlich schwer, darüber zu befinden, wer das ewige Leben erhalten und wer sterben soll. Ich habe von mehr als einem Freund Abschied nehmen müssen, weil ich nicht das Recht hatte,

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