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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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obwohl er sich gerade das sehnlichst wünschte.
    Doynschto wischte sich mit dem Unterarm über die schweißglänzende Stirn. Er blickte fragend zu Rhodan herüber. Langsam näherte sich seine Hand einem auffällig gekennzeichneten Schaltknopf.
    Rhodan hielt unwillkürlich den Atem an.
    Er schloß die Augen, bereit, die phantastische Reise zur Erde anzutreten und mit aller Härte in das Gehirn eines ihm noch unbekannten Wesens einzudringen, das in seinem Körper lebte.
    Terra
    Andro-Rhodan wartete eiskalt ab. Nur Minuten verstrichen, dann meldete sich General Kurnatowsky, der mit seiner Raumflotte bereits im Trek-Mano-System stand.
    »Sir, Sie ließen erkennen, daß der Einsatzbefehl abgeändert worden ist?« fragte er vom Bildschirm herab.
    »Die Situation zwingt uns leider zu äußerst hartem Vorgehen«, erwiderte der Androide, der die Rolle des Großadministrators spielte. »Dringen Sie jetzt tiefer in das System ein, riegeln Sie Trek-Mano IV ab, und teilen Sie den Anti-Priestern mit, daß wir ihnen fünf Stunden Frist für die Evakuierung des Planeten geben.«
    »Fünf Stunden, Sir? Das ist sehr knapp.«
    »Danach wird der Planet vernichtet.«
    »Vernichtet, Sir …?« Der Offizier blickte Rhodan fassungslos an.
    »Haben Sie noch Fragen?«
    Der Oberkommandierende der Flotte preßte die Lippen zusammen. »Nein, Sir, ich habe verstanden. Nach Ablauf der Evakuierungsfrist von fünf Stunden wird Trek-Mano IV vernichtet.«
    »Informieren Sie mich, wenn die Aktion abgeschlossen ist!« befahl Andro-Rhodan und schaltete die Verbindung ab.
    Atlan beugte sich weit nach vorn in seinem Sessel. »Übertreibst du jetzt nicht ein wenig, Barbar?« fragte er. Seine Augen schimmerten feucht. Das war ein deutliches Zeichen seiner außerordentlichen Erregung.
    »Dieses Vorgehen ist einfach zu hart, Sir«, erklärte Galbraith Deighton.
    »Es ist brutal«, fügte Atlan hinzu.
    »Ich denke nicht daran, über diesen Befehl zu diskutieren«, erwiderte der vorgebliche Großadministrator kalt.
    »Haben Sie die politischen Folgen bedacht, Sir? Diese Sache wird unnötig Staub aufwirbeln.«
    Andro-Rhodan blickte Galbraith Deighton an, ging aber auf seine Bemerkung nicht ein.
    »Welchen Nutzen versprichst du dir davon?« fragte Atlan heftig. »Man kann auch übertreiben.«
    »Willst du mir beibringen, wie Politik und militärische Aktionen aufeinander abgestimmt werden?« Der Arkonide erschrak über die Kälte der Stimme. Rücksichtslos fuhr Andro-Rhodan fort: »Ich denke nicht daran, mir das Imperium durch falsche und zu lasche Aktionen zerstören zu lassen. Nicht in jeder Beziehung sind deine Beispiele gut, Ex-Imperator!«
    Der Lordadmiral erhob sich ruckartig. Er ging auf die Tür zu. Die Wangenmuskeln zuckten. Doch dann verließ er den Raum doch nicht. Er blieb stehen und drehte sich zu Rhodan um.
    »Da wäre noch das Haschlein-Konoka-Problem«, sagte Andro-Rhodan gelassen. »Es wäre mir lieb, wenn wir jetzt darüber sprechen könnten.«
    Der Arkonide kehrte zu seinem Platz zurück. »Ich hoffe, du wirst nicht auch hier mit deiner neuen Härte durchgreifen.«
    »Ich verstehe dich nicht ganz, Atlan.« Jetzt sprach Rhodan so wie sonst auch. Von einer Sekunde zur anderen verwandelte er sich wieder in den Menschen, den Atlan achten gelernt hatte.
    Atlan griff nach einer Akte, die auf dem Tisch lag.
    »Wenn ich mich nicht irre, leidet die Bevölkerung von Haschlein-Konoka unter einer bis jetzt ungeklärten Gen-Krankheit, die zum Siechtum geführt hat. Mir sind terranische Philosophen nicht ganz unbekannt, die in solchen Fällen auch schon für das natürliche Ausleseprinzip plädiert haben.«
    »Du fürchtest, ich könnte die Konokenser im Stich lassen, in der Hoffnung, daß aus dem kümmerlichen Rest eine starke, neue Bevölkerung erwächst?« Andro-Rhodan lachte. »Du solltest mich eigentlich besser kennen, Arkonide.«
    Die drei Männer gingen zur sachlichen Arbeit über. Dabei verrann die Zeit. Alle drei waren überrascht, als General Kurnatowsky sich erneut meldete.
    »Die Frist läuft in vier Minuten ab, Sir«, teilte er mit. »Der Planet ist erst zum Teil evakuiert. Es befinden sich noch einige zehntausend Anti-Priester auf den Raumflughäfen.«
    »Dann greifen Sie an!« befahl Rhodan mit energischer Stimme. Sie ließ keine Diskussion mehr zu.
    Kurnatowsky erbleichte. Er mußte jedoch annehmen, daß dem Großadministrator Informationen zur Verfügung standen, die eine derart harte Entscheidung rechtfertigten. Außerdem war ihm Rhodan als

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