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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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beiden Gestalten in dem dunkel lackierten Gleiter und das flimmernde Nullzeitfeld. Nichts sonst geschah, aber Deighton gab Befehl, sämtliche Ortungszentralen zu besetzen und Leitungen aus allen Teilen des Erdballs zusammenzuschalten.
    Dann landete der Gleiter wieder in dem geheizten Hangar. Deighton und der Arkonide stiegen aus. Auch die Mutanten hatten ihnen nicht helfen können.
    »Was meinen Sie, Atlan? Was ist tatsächlich passiert?« wandte sich Deighton ratlos an seinen Freund, der sich langsam den schweren Mantel aufknöpfte.
    »Ich weiß es nicht. Ich durchschaue den Trick de Lapals noch nicht. Jedenfalls hat er Rhodan bei sich. Rhodan war, als wir ihn zuletzt sahen, hilflos und gelähmt. Niemand kann ahnen, was Markhor mit ihm vorhat.«
    In den folgenden zwanzig Minuten geschah nichts; aber Tausende von Menschen versuchten mit all ihren Kräften, einen Ausweg zu finden.
    Eine Ortungsstation im Erdorbit hatte einen schwachen Energieschock, achthundert Kilometer vom Nullzeitdeformator entfernt, angemessen. Als man an Ort und Stelle nachsuchte, war der Erfolg gering – der Vorfall hatte mit Rhodans Verschwinden nichts zu tun.
    Die telepathisch befähigten Mutanten hatten Rhodans Entsetzen registriert und seine letzten, paniküberlagerten Gedanken vor dem Verschwinden im Transmitter.
    Das Transmitter-Gegengerät konnte an jedem anderen Punkt der Erde stehen, an vielen Punkten innerhalb des Solsystems und auf vielen anderen Planeten oder in einem Raumschiff.
    Die Schiffe der terranischen Außenflotte meldeten keinerlei verdächtige Beobachtungen vom Planeten Alchimist.
    Man würde fieberhaft suchen, wenn man wußte, in welcher Richtung oder an welchem Ort. So aber waren sie alle zur Tatenlosigkeit verurteilt.
    Der Rematerialisierungsschock traf Rhodan nadelscharf. Er blieb bei Besinnung, und er merkte, daß er noch immer in diesem Fesselfeld steckte. Neben ihm löste sich Markhor de Lapal von dem Energiefeld und hob wieder den kleinen Projektor.
    »Wir sind gar nicht weit von Ihren Truppen entfernt. Nur haben sie keine Ahnung, wo wir uns tatsächlich befinden. Auch die Mutanten werden Sie nicht orten können!« versicherte de Lapal.
    Rhodan versuchte, wie schon einige Male, diesen Mann zu analysieren. Eines stand für ihn fest, ohne daß er darüber lange nachzudenken brauchte: Der Fremde handelte ohne Emotionen.
    Die Augen konnte Rhodan bewegen; er sah sich um. Der Ort, an dem der zweite Transmitter stand, war in gelbe Helligkeit getaucht. Die Wände bestanden aus Fels; der schwarze schimmernde Basalt war hastig, aber nicht ohne Sorgfalt bearbeitet worden. Basalt? Das bedeutete, daß sich dieses Versteck tief in der Kruste dieses Planeten befand. Die nächste Frage: Befanden sie sich noch auf der Erde? Wenn ja, wer hatte dieses Versteck geschaffen? Unzählige Fragen drangen auf Rhodan ein, während er seine Lage zu klären versuchte. War die Zeit, in der Lapal hier praktisch allein und unbeobachtet hatte arbeiten können, lang genug gewesen? Hatte er innerhalb dieser relativ kurzen Zeitspanne – in der objektiven Zukunft also! – auch dieses Versteck bauen können?
    »Sie werden uns nicht orten und nicht finden!« murmelte Markhor de Lapal wie im Selbstgespräch. »Wir halten uns hier auch gar nicht lange auf!«
    Noch immer schnürte die Energiefessel Rhodan den Atem ab. Er versuchte erst gar nicht, sich dagegenzustemmen, denn es war sinnlos und würde ihm nur noch mehr Schmerzen bereiten. Kalter Schweiß stand auf seiner Stirn, als er erfaßt hatte, daß er sich in einer schwierigen Lage befand. Er war gefangen, und jede Art von Aktion war unmöglich.
    Die Felshalle besaß nur geringe Ausmaße. Sie war annähernd kuppelförmig. Die Spuren der Energieprojektoren und der Bearbeitungsmaschinen an den Wänden und am glatten Boden leuchteten und glimmten in dem milden Licht. Eine Art Stollen führte in unergründliche Tiefen. Der kleine Gegentransmitter war ein transportables Gerät, angeschlossen mit schweren gelben Kabeln an die Schaltungen und die Energieaggregate. Es herrschte, abgesehen von den Schritten, den Atemzügen der zwei Männer und dem feinen Summen einer Maschine, eine unbehagliche Stille. Irgendwo tropfte Wasser von einer Wand. Der Transmitter war weitaus fortschrittlicher in der Bauart als die zur Zeit verwendeten terranischen Exemplare. War es akonische Technik? Oder eine Entwicklung dieses erstaunlichen Mannes?
    Markhor de Lapal wandte sich nach einem langen Blick in Rhodans Gesicht um und

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