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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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drückte einen Knopf. Noch immer befand sich der Projektor für die Energiefessel am Gürtel des Fremden.
    Schritte!
    Rhodan richtete seine Augen nach rechts. Er konnte gerade noch den Eingang des Stollens erkennen. Gerade in dieser Sekunde schaltete sich das Licht ein. Der Stollen krümmte sich nach einigen Metern, und Rhodan konnte nur dem Klang schwerer Schritte entnehmen, daß sich jemand näherte.
    Ein Schatten wanderte über den Boden des Stollens. Dann tauchte die Gestalt auf, die diesen Schatten warf. Ein riesiger Mann, breit in den Schultern, mit einem gedrungenen Körper. So konnte sich Rhodan die Kreuzung zwischen einem Epsaler und einem Ertruser vorstellen. Das breite, großflächige Gesicht war starr.
    »Mein Freund, der mit dem, was er bei sich trägt, zur Bereicherung des Abenteuers beitragen wird!« erklärte de Lapal sarkastisch.
    Rhodan dachte: Dieser riesige Mann ist ein Zombie, oder er ist in Tiefenhypnose. Die Augen wirkten wie blind und schienen sich nicht zu bewegen, aber der Riese ging langsam quer durch die Halle auf Rhodan zu, ohne ein einziges Mal zu stolpern.
    In seinen Händen trug er einen Behälter. Er war halbkugelig wie die Halle; die abgeschnittene Fläche wies nach unten. Der Behälter schien durchsichtig zu sein, denn der Großadministrator erkannte hinter dem glasartigen Material eine rötliche Flüssigkeit, die die Halbkugel zu drei Vierteln ausfüllte. Wie Auswüchse klebten auf der Hemisphäre halbrunde, zylindrische und kastenförmige Elemente.
    Es waren Kommunikationsgeräte.
    Künstliche Augen, also schwere Linsensysteme mit Servomechanismen. Lautsprecher und Mikrofone, feste Leitungen, die in Buchsen oder Steckern im durchsichtigen Material der Hülle endeten.
    Was ist das – im Innern der Halbkugel? fragte sich Rhodan entsetzt.
    Als der hypnotisierte Riese näher kam und fünf Meter vor ihm entfernt stehenblieb, erkannte Perry Rhodan den Inhalt dieses ungewöhnlich geformten Behälters. Eine graue Masse, charakteristisch geformt, wie ein riesiger Knoten mit vielen Windungen und Einkerbungen schwamm in der rötlichen Lösung …
    Ein isoliertes Gehirn? Eine Operation …? durchfuhr es Rhodan.
    Der Koloß bewegte sich wieder, kam abermals zwei Meter näher, nachdem ihm Markhor einen Befehl gegeben hatte. Rhodan starrte angsterfüllt auf das Gehirn, das leicht hin und her schwankte. Die Nervenfasern, die normalerweise ins Rückenmark mündeten, waren zusammengefaßt und mündeten in einen zylindrischen Fortsatz, der von oben, von der Rundung her, in die Flüssigkeit ragte.
    Die anderen Geräte dienten mit Sicherheit dazu, das organisch lebende Gehirn zu versorgen. Rhodan identifizierte Umwälzpumpen und Energieaggregate, Steuerleitungen und einen winzigen Computer, der die Arbeiten der Servogeräte koordinierte.
    Das Gehirn … lebt es?
    Sekundenlang verdrängte eine Art falscher wissenschaftlicher Neugierde die Angst. Zweifellos ging es nicht um sein Leben, denn sonst hätte es Markhor einfacher gehabt. Dann würde er, Rhodan, auch nicht mehr leben. Worum ging es also dem Fremden wirklich? Rhodan starrte den Behälter an und sah die eingeschalteten Kontrollen, die flimmernden Lämpchen, die glühenden Skalen. Offensichtlich konnte sich dieses Gehirn auch einer kleinen, aber leistungsstarken Funkanlage bedienen.
    Der schwergebaute Mann stellte die Halbkugel, die etwa einen halben Meter an der Schnittfläche durchmaß und fünfunddreißig Zentimeter hoch war, neben Rhodan ab. Das Gehirn und Rhodan standen jetzt vor der Entmaterialisierungszone des Transmitters.
    Was hatte Markhor vor? Rhodans Gedanken waren klar, aber seine Furcht stieg an.
    Ein anderer Ton mischte sich in das Summen der größeren Geräte. Ein schwaches Sirren, durchsetzt mit unregelmäßigen tickenden Lauten. Die Geräte, die den Blutkreislauf des Gehirns betrieben, arbeiteten.
    Das Gehirn schien tatsächlich zu leben! Seine künstlichen Augen, also die Linsen, drehten sich und bewegten sich in den Steuerlagern. Ein blau vergütetes Objektiv richtete sich auf Rhodan. Die Energiefessel lockerte sich nicht im mindesten.
    Auch kleine, in Röhren gehüllte Richtmikrofone, insgesamt drei Stück, begannen sich zu bewegen. Sie deuteten wie die Mündungen exotischer Waffen auf den Gefangenen in dem röhrenförmigen Fesselfeld.
    Wieder sagte Markhor einige undeutliche Worte. Der Mann mit dem maskenhaften Gesicht zog sich in den Hintergrund des Raumes zurück und lehnte sich an eine Schaltbank. Dort blieb er

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