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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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regungslos stehen wie ein desaktivierter Roboter.
    Markhor lächelte kalt und sagte: »Sie scheinen etwas zu ahnen, Großadministrator!« Dann nickte er verständnisvoll und griff zu seinem Projektor.
    Rhodan merkte voller Erleichterung, wie sich der erbarmungslose Griff des Fesselfeldes um seinen Oberkörper lockerte. Er holte mehrmals tief Atem und sagte dann, sich mühsam zur Ruhe zwingend: »Was wollen Sie? Wo sind wir hier, de Lapal?«
    »In einer kleinen Felsenhöhle unterhalb des Nullzeitdeformators.«
    »Haben Sie dieses Versteck angelegt?«
    Der ehemalige Kol Mimo nickte und versicherte sarkastisch: »Es gab Unmengen von Robotern, die mir gehorchten. Sie haben diese Anlage geschaffen.«
    Rhodan bedauerte jetzt, den Ratschlägen Atlans nicht gehorcht zu haben. Er schien verloren zu sein. Aber was sollte dieses tragbare Gehirn? Wieder zwang er sich zur Ruhe und fragte: »Was haben Sie vor? Wollen Sie mich umbringen? Ich weiß, Sie sind mein Feind. Aber …«
    Markhor de Lapal schnitt ihm mit einer Handbewegung die Rede ab.
    »Ich bin Ihr Feind, das ist richtig. Und jetzt sind Sie in meiner Gewalt. Die Rettung der Lebewesen in der Galaxis habe ich nur deshalb durchgeführt, weil ich sie brauchte. Ich kann nicht arbeiten, ohne daß ich nicht überall intelligente Lebewesen finde. Ich benötige sie für meine Pläne.«
    Rhodan fragte fassungslos zurück: »Sie haben tatsächlich die Rettung aus Eigennutz unternommen? Sie haben mit dem Gedanken gespielt, als einziger Immuner in der ganzen Galaxis zu leben?«
    Markhor nickte. Mehr denn je wirkte er wie der leibhaftige Tod. Rhodan fühlte, wie er innerlich zu erstarren begann. Eine unheimliche Angst erfüllte ihn. Und er war halb rasend, weil er sich nicht bewegen konnte.
    »So ist es!« erhielt er zur Antwort. »Ich hätte es genossen, allein in einer ausgestorbenen Galaxis zu bleiben. Aber mein Ziel ist nicht diese Galaxis. Ich will in andere Galaxien vorstoßen. Überall werde ich Nullzeitdeformatoren bauen lassen. Und dann liegt die Geschichte der Völker vor meinen Augen. Ich werde in die Vergangenheit der einzelnen Völker zurückkehren und dort Zeitparadoxa verursachen. Ein gigantisches Spiel auf vielen Schachbrettern wird beginnen – und überall werde ich als Herrscher übrigbleiben, wenn die Paradoxa zur Wirkung gelangen. Und dafür brauche ich die Menschheit. Ich brauchte die gesunde Menschheit. Also mußte ich Ihnen helfen, ganz gegen meine Überzeugung.«
    Rhodan keuchte heiser: »Haben Sie einmal daran gedacht, daß Sie wahnsinnig sein könnten? Einen solchen Plan kann kein einzelner Mann in die Tat umsetzen! Sie brauchen Helfer … und es wird nicht alles funktionieren, Markhor!«
    Ein knallendes Geräusch unterbrach ihn. Die Bogensäulen des Transmitters waren zusammengefallen.
    Markhor de Lapal lachte schallend. »Es wird so funktionieren, wie die Rettung Ihres Solaren Imperiums funktioniert hat, Großadministrator! Ich brauche die Menschheit für meine Pläne! Die ganze Menschheit, die gesunden Völker der Galaxis. Ich brauche sie als meine Helfer. Ich werde zum Herrscher dieser Galaxis und anderer Galaxien, indem ich mich zu vielen Herrschern auf vielen Welten gleichzeitig mache. Ich bin der Herrscher, der sich aus zwanzig, dreißig Herrschern zusammensetzt. Ich brauche die gesunden Völker der Galaxien. Raumschiffe, Hilfskräfte und Kapazitäten von allen denkbaren Firmen und Fabriken … das alles werde ich für mein Vorhaben benötigen. Deshalb habe ich die Galaxis gerettet. Sind Sie in der Lage, das zu verstehen, Rhodan?«
    Er starrte sein Gegenüber an und nickte grimmig.
    »Natürlich kann ich das verstehen!« sagte Rhodan leise. »Sie haben sich viel vorgenommen, Fremder.«
    Er spürte, wie sich das Fesselfeld bewegte. Er wurde von der energetischen Fessel genau ins Zentrum des Entmaterialisierungsfeldes gezwungen. Neben ihm stand jetzt der Behälter mit dem Gehirn. Auf einen Wink de Lapals näherte sich der riesige Mann und stellte die Halbkugel direkt neben Rhodan ins Zentrum der Entmaterialisierungszone. Eine Idee, eine schwache Erkenntnis begann dem Großadministrator zu dämmern.
    »Es hat wohl wenig Sinn, wenn ich Sie bitte, von Ihrem Vorhaben zurückzutreten?« meinte er in ruhigem Ton.
    Markhor drehte den Kopf und blickte ihn überrascht an. »Sie bitten mich, Rhodan?«
    »Ja, natürlich. Ich bitte Sie zunächst, einmal vernünftig nachzudenken. Was haben Sie davon, wenn Sie im Rahmen Ihrer Rachegefühle nicht nur eine Galaxis

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