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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ins Chaos stürzen?«
    »Eine Gegenfrage: Was haben Sie davon, wenn Sie ein Imperium regieren?«
    Rhodans Lachen war bitter. »Eine Menge Sorgen, Arbeit und Ärger. Unter anderem Angriffe von Wissenschaftlern, die nicht die Ordnung und das Wohlergehen als Ziel erkennen, sondern das Chaos!«
    »Zweifellos gilt Ihre Definition mir?« erkundigte sich de Lapal.
    »Zweifellos. Was gibt es, das ich Ihnen anbieten könnte – wenn Sie von Ihrem Vorhaben zurücktreten?« beharrte Perry Rhodan. Der Schweiß lief über sein Gesicht und biß in den Augenwinkeln. Aber er konnte keinen Arm bewegen, um den Schweiß von der Stirn zu wischen.
    »Nichts. Ich bin nicht von kleinen Herrschern wie Ihnen abhängig!« versicherte de Lapal.
    Aus der Idee von vorhin wurde eine halbe Gewißheit. Also doch! Rhodan würgte hervor: »Sie handeln also im Auftrag.«
    De Lapal bemerkte das Entsetzen, das Rhodan ergriffen hatte. Er lachte kalt und erwiderte: »Ja.«
    »Ja? Tatsächlich? Sie handeln im Auftrag?«
    »Sie haben es erraten.«
    »Wer ist es?« flüsterte Rhodan.
    Markhor de Lapal grinste und zeigte Rhodan wieder seinen Totenschädel. Das Fesselfeld, von den Fingern des Fremden gesteuert, transportierte Rhodan einige Schritte weiter, dem Zentrum des Transmitters zu.
    »Ich kann es mir nicht denken, wer Sie zu einer solchen Reihe von Teufeleien anstiften könnte!« murmelte Rhodan gebrochen.
    »Sie haben einen Zellschwingungsaktivator, nicht wahr?«
    Rhodan nickte.
    »Dieses Gerät ist Ihnen von einem fiktiven Lebewesen geschenkt worden. Denken Sie daran, daß dieses Fiktivlebewesen einen ebenso mächtigen Gegenpol besitzen kann?«
    »Anti-ES?« fragte Rhodan.
    »Richtig. So könnten wir es nennen. Es ist durchaus denkbar, daß sich dieses andere, antagonistisch handelnde oder planende Lebewesen mit mir in Verbindung gesetzt hat. Schließlich bin ich der Retter der Menschheit und anderer Wesen. Und als dieses Lebewesen sah, daß ich mächtiger und schneller war als die Züchtung, mit der es mich bekämpfen wollte, haben wir unsere Interessen koordiniert.«
    Hätte ihn das Fesselfeld nicht im eisernen Griff gehalten, wäre Rhodan zurückgetaumelt. Er erschrak, zum vierten- oder fünftenmal innerhalb der kurzen Zeitspanne. Hier bahnte sich eine gigantische, tödliche Entwicklung an. Ein mächtiges Etwas, im Gegensatz zu dem fiktiven Lebewesen ES der Menschheit und allen anderen Lebewesen der Galaxis gegenüber höchst negativ eingestellt, hatte diesen Fremden zu seinem Werkzeug gemacht. Es war sinnlos und würde nicht helfen, wenn er, Rhodan, de Lapal bat oder überzeugte. Das Werkzeug würde gehorchen.
    »Anti-ES und Sie … Sie haben Ihre Interessen …«, begann Rhodan.
    »Wir haben uns verständigt. Ich werde mit allen Möglichkeiten, die dieses Wesen besitzt, unterstützt.«
    Rhodan schwieg. Er war am Ende seiner Überlegungen angekommen. Es war tatsächlich hoffnungslos. Er war in eine Falle gegangen, die ein Besserer als de Lapal vorbereitet hatte. Die Erkenntnis, daß er es nur mit einem der Werkzeuge von Anti-ES zu tun hatte, war unwichtig geworden. Eine größere und furchtbarere Gefahr schob sich hinter allem hervor und griff nach ihm, griff nach Terra und dem Solaren Imperium und darüber hinaus nach den Lebewesen von vielen Galaxien. Die gewaltige Größe dieser Gefahr lähmte Rhodan, aber seine Gedanken überschlugen sich.
    »Ich weiß jetzt, wer an allem schuld ist!« sagte er leise.
    Die Rettung der Menschheit durch das tollkühne Nullzeit-Experiment war eigentlich eine Panne innerhalb eines gigantischen Planes gewesen. In diesem Plan war das Unglück die wesentliche Komponente.
    Rhodan – und natürlich auch Markhor de Lapal – wußte jetzt, wem er die Unglücke der letzten Zeit zu verdanken hatte. Wenn die Götter der Antike sich stritten, litten die Menschen dieses Zeitalters. So wie in den Sagen der Alten war es auch hier. Seit dem Schock, den der Eintritt in die Parallelwelt verursacht hatte, handelten sie alle gegen dieses rätselhafte Anti-Lebewesen.
    Anti-ES war es gewesen, das die Katastrophen über die Menschheit heraufbeschworen hatte. De Lapal war nichts weiter als ein Werkzeug. Allerdings ein sehr gutes, fein geschliffenes Werkzeug mit allen nur denkbaren Fähigkeiten und Kenntnissen.
    Anti-ES hatte ihm zugesichert, daß alle seine Wunschträume zu realisieren wären. Daraufhin hatte sich der Terra-Nachfahre in einen Agenten des Bösen verwandelt.
    »Sie wissen es!« sagte de Lapal. »Aber das Wissen wird

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