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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ihnen nichts nützen. Sie sind in wenigen Minuten ein anderer. Vielleicht bezeichnen Sie mich in Ihren Gedanken als williges Werkzeug. Nun, wenn das zutrifft, dann werden Sie sich ebenfalls in ein Werkzeug verwandelt haben.«
    Rhodan starrte hinunter auf das Gehirn, dessen Kommunikationsgeräte der Unterhaltung anscheinend ununterbrochen gefolgt waren.
    »Das … Gehirn …?« stotterte er.
    »Richtig. Einige Worte zur Erklärung?« fragte de Lapal.
    Vielleicht macht er einen Fehler. Ich muß ihn aufhalten! sagte sich Rhodan, obwohl er ahnte, daß alle seine Versuche sorgsam einkalkuliert worden waren. In Wirklichkeit besaß er vermutlich nicht die geringste Chance, diesem Netz zu entkommen.
    »Ja, bitte!« sagte er tonlos.
    In sachlichem Tonfall erklärte Markhor: »Dieses Gehirn ist hergestellt worden. Mein mächtiger Verbündeter verfügt über Möglichkeiten, die selbst ich nur ahnen kann. Das Kunstgehirn besitzt alle denkbaren Fähigkeiten. Das Spektrum reicht dabei von Ihrer – unbestrittenen – geistigen Kapazität bis zur Adaption von Hyperschwingungen. Es wird nicht einmal einem Mutanten gelingen, dieses Gehirn von Ihrem Gehirn zu unterscheiden … nachher!«
    Nachher?
    Noch niemals in seinem langen Leben hatte sich Rhodan derart niedergeschlagen gefühlt. Das kam daher, weil er den Weg ins Verderben ziemlich klar vor sich sah und gleichzeitig wußte, daß er sich nicht würde wehren können. Hier fing es an, und niemand konnte ahnen, wo es aufhören würde. Aber der Weg, den Markhor de Lapal als Werkzeug von Anti-ES hier einschlug, führte in den Untergang.
    »Was heißt ›nachher‹?« fragte Rhodan.
    Er brauchte auf die Antwort nicht lange zu warten. Nach einem Blick auf die Kontrollinstrumente der Halle fuhr de Lapal fort: »Fremde Wesen, die selbst ich nicht genau kenne, haben eine überraschende Art der Transplantation entwickelt. Mit dieser neuartigen Version kann man unter bestimmten Umständen jedes Organ eines Körpers austauschen, sogar ein Gehirn. Ich nenne diesen Vorgang Parareguläre Gleichheits-Transplantation.
    In allen Fällen, wo eine Operation in klassischer Manier undenkbar ist – also auch bei Ihnen, Großadministrator! –, wird das PGT-Verfahren angewandt. Auch ist das neue Verfahren narrensicher. Es ist die absolute Perfektion! Mit einer besonderen Technik werden zwei Organe ausgetauscht. Sie wurden vor der Transplantation biologisch und, im Falle von Gehirn oder Rückenmark, auch schwingungsenergetisch aufeinander abgestimmt. Dann werden sie zusammen und auch gleichzeitig entmaterialisiert.«
    Rhodan ächzte auf. »Das ist ein teuflisches Verfahren!« rief er.
    »Das den Vorteil besitzt, auch von Laien angewendet zu werden, und trotzdem erfolgreich bleibt!« erklärte Lapal ernst.
    »Das haben Sie mit mir vor?«
    Markhor nickte kühl und unbeteiligt. Für ihn war dies nur ein wissenschaftliches Experiment, dessen positiver Ausgang im vornhinein feststand.
    Sein Verschwinden war bemerkt worden, wußte Rhodan. Er hatte als letzten Eindruck das Gesicht seines Freundes hinter der Sichtplatte der Schleusentür bemerkt. Aber würden Atlan, Deighton und die anderen es schaffen, trotz des eingeschalteten Nullzeitfeldes seine Position aufzuspüren?
    »Genau das habe ich mit Ihnen vor. Der unbekannte Freund wird über zwei Mitarbeiter verfügen. Jeder wird ihm auf seine Art dienen!« sagte der Fremde ernst.
    Sein Gehirn – und somit sein gesamtes Ich – sollte vertauscht werden. Das wußte Rhodan jetzt endgültig.
    »Für die Aktion brauchen wir einen Spezialtransmitter!« fuhr de Lapal mit seinen Erklärungen fort. »Die aufgelösten Gruppen der Atome werden einfach ausgetauscht. In Ihrem Körper wird sich dieses Androidengehirn befinden, und Ihr eigentliches Gehirn ist dann in diesem kleinen, transportablen Behälter!«
    »So einfach ist es, ein Verbrechen in die Wege zu leiten!« meinte Rhodan bitter. Er wußte jetzt genau, was in den nächsten Sekunden und Minuten geschehen würde.
    Der Transmitter würde die beiden Gehirne und somit die geistigen Identitäten umtauschen und austauschen. Rhodans Körper würde, für niemanden erkennbar, mit diesem Gehirn ausgestattet sein.
    »So einfach ist das!« entgegnete de Lapal.
    Rhodan war dann nicht mehr er selbst. Er würde ein Befehlsempfänger sein und bleiben. Während sein eigener Verstand in dieser Halbkugel aufbewahrt bleiben würde, verwandelte sich Rhodans Körper, gesteuert von dem ›anderen‹ Gehirn und dessen Impulsen,

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