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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eingeschaltet und beleuchteten den Weg. Sie rannten über die Torflügel und in den Schutz eines Raumes, der sich weit in alle Richtungen erstreckte. Sie waren in Sicherheit – falls das Gebäude nicht einstürzte.
    »Halt! Vielleicht gibt es hier so etwas wie einen Plan!« rief der Petraczer in der Dunkelheit.
    Drei Scheinwerfer bewegten sich langsam und versuchten, jeden Winkel der kleinen Halle, jede Wand und jede Einzelheit sichtbar zu machen. Drei Lichtkreise wanderten über die Flächen. Auch in diesem Raum hatten geschlossene Türen den Schmutz abgehalten. Nur eine dünne Schicht weißen Staubes lag über allem und wirbelte bei jedem Schritt auf. Das ganze Gebäude bebte wie im Fieber, als sich die aussetzenden Maschinen der Stadt gegen den Absturz stemmten. Unwillkürlich drängten sich die Suchenden zusammen.
    »Vielleicht funktioniert auch hier die Beleuchtung!« rief Perry Rhodan.
    »Versuchen wir es!«
    Sie blieben in der Mitte des Saales stehen und suchten nach Schaltern oder Bauelementen. Nichts war zu sehen. Aber dann vereinigten sich die hellen Kreise und ließen die harten Schatten hervortreten. Vier gleich aussehende Eingänge oder Ausgänge zeichneten sich im Hintergrund der Halle ab.
    »Halt, Freunde!« sagte Gayt-Coor scharf, als Rhodan und Zeno auf die rechteckigen Öffnungen zu rennen wollten.
    »Was gibt es?«
    »Wenn die Stadt abstürzt, sind wir hier, in der Nähe des Ausgangs, am sichersten. Warten wir noch etwas.«
    Der Accalaurie murmelte: »Guter Vorschlag. Er hat recht, Rhodan.«
    Sie blieben stehen und blickten hinaus zum Ausgang. Sie sahen nur einen geringfügigen Unterschied in der Dunkelheit; hier war es noch finsterer, noch trostloser als draußen. Die riesige Felsplatte zitterte noch immer und senkte sich dem Boden entgegen. Bange Sekunden vergingen. Sie wagten nicht, zu sprechen oder laut zu atmen. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Jeden Augenblick konnte die Stadt einen Berg rammen oder ins Meer fallen.
    Plötzlich ging ein harter Stoß durch den Boden. Die Männer wurden von den Füßen gerissen und fielen in den Staub. Unterdrückt fluchte Gayt-Coor. Das alte Gebäude ächzte und stöhnte. Steinbrocken verschoben sich, und ein Regen von Staub und messerscharfen Steinsplittern fiel von der Decke. Hustend und würgend versuchten die Männer, wieder auf die Füße zu kommen. Ein zweiter, weniger harter Schlag schleuderte sie wieder zurück. Durch das offene Portal kamen furchtbare Geräusche herein. Krachend barsten Mauern, brachen Brücken zusammen, stürzten Gebäude ein.
    »Hinaus!« schrie Rhodan.
    Sie torkelten über den Boden, der plötzlich ein deutliches Eigenleben entwickelt hatte, auf das dunkelgraue Viereck zu. Staub wehte hinter ihnen her und schwebte als Wolke aus dem Gebäude hinaus. Vor ihnen prasselte ein Vorhang aus Steinbrocken auf die Plattform herunter, auf die Terrasse und die Treppen. Sie blieben an der Schnittlinie zwischen innen und außen stehen.
    »Das war hart«, sagte Zeno kopfschüttelnd und schaltete seinen Scheinwerfer aus.
    »Hoffentlich für uns die letzte Störung dieser Art«, murmelte Rhodan.
    Dann hörten sie ein seltsames Geräusch. Es klang, als ob sich die Stadt auf ihr Ende vorbereitete. Die Kakophonie aus sich verbiegenden Stahlelementen, aus knirschenden Mauern und Bauteilen, aus Felsenschichten, die sich aneinander rieben, aus zusammenbrechenden Häusern und den gellenden Schreien von sterbenden oder flüchtenden PGT-Verfahrenskrüppeln bildete einen Ton, der nervenzerfetzend durch den Verstand fuhr. Dann lag die Stadt ruhig da.
    Rhodan faßte sich relativ schnell und sagte halblaut: »Niemand kann behaupten, daß uns die Suche einfach gemacht wird. Je länger ich darüber nachdenke, desto deutlicher wird es: Die Suche nach unseren Informationen, Zeno, gestaltet sich zu einem wirren Hindernislauf. Ich kann euch nicht sagen, wie sehr ich mich nach hellem Licht sehne oder nach einem Himmel, an dem ich Sterne oder Wolken sehe!«
    »Das gilt auch für mich«, versuchte ihn Gayt-Coor zu trösten. »Aber wir sind vermutlich am Ende des Irrwegs angelangt. Ich bin sicher, daß wir hier finden, was wir gesucht haben. Vielleicht nicht gerade Auskünfte, die Sie direkt in die Heimat zurückführen …«
    »Diese Enttäuschung fürchte ich!« flüsterte Zeno.
    »Rechnen Sie auf alle Falle mit einer Enttäuschung. Dann trifft die Wahrheit Sie nicht so hart«, warnte Rhodan.
    Sie warteten noch einige Minuten, aber nun lag die Stadt

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