Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
verstecktes, angsterfülltes Leben ohne Sonne und ohne Farben. Nur selten sahen sie einen Verfahrenskrüppel.
    »Wie lange haben Sie Zeit?« fragte Zeno übergangslos. Auch er hatte seine Vorräte ausgebreitet und saß am Rand der Flugplattform.
    »Viele Tage. Wir warten auf ein Schiff, das uns abholen will. Wir werden es von hier aus anfunken müssen.«
    »Ich verstehe. Besteht die Chance, daß Sie mich mitnehmen?«
    Rhodan nickte eifrig. »Selbstverständlich. Das ist sicher kein Problem.«
    Sie hatten dasselbe Ziel. Sie mußten eine Zentrale finden, in der wertvolle und wichtige astronomische Unterlagen zu finden waren. Auf diesem Weg wollten sie zunächst einmal feststellen, wo ihre heimatlichen Milchstraßen lagen. Sie hatten vor, in den nächsten Stunden und Tagen die Stadt planmäßig zu durchstreifen, wobei sich Zeno der geringen Kenntnisse der PGT-Verfahrensgeschädigten bedienen würde. Als sie fertig waren, meinte Gayt-Coor: »Wir könnten die Plattform benutzen. Sie trägt mühelos drei von unserem Gewicht, meinen Sie nicht auch, Rhodan?«
    »Natürlich. Wir haben viel Zeit, aber keine Zeit zu verschenken.«
    So waren sie aufgebrochen. Hin und wieder hielten sie an, und Zeno befragte einen der Geschädigten. Aber wie zu erwarten, waren die Auskünfte dürftig und brachten nicht viel ein. Sie konnten nur einige Gebäude, die man vielleicht als Museen oder Zentralen definierte, ausscheiden – es handelte sich um Bauwerke mit anderen Bedeutungen.
    Jetzt, nach einigen Stunden und mindestens einem Dutzend ergebnisloser Versuche, schwebten sie langsam auf den einzigen Berg dieser Stadt zu. Noch immer bewegte sich Nuprel durch die Luft, aber die Erschütterungen deuteten darauf hin, daß die Maschinen wieder aussetzen würden. Dieses Mal aber waren Geschwindigkeit und Flughöhe beträchtlich – es würde ein Inferno geben, wenn die Stadt abstürzte, ohne zu bremsen.
    »Dieser Berg würde vor Zeiten den Platz für ein Observatorium abgegeben haben«, sagte Rhodan nachdenklich. Er kauerte neben Gayt-Coor, der vor der Steuerung der Plattform lag.
    »Vielleicht haben wir hier Glück!« pflichtete Zeno bei.
    Die Stimmung unter diesem Himmel drückte auf die Gemüter der drei Männer. Gayt-Coor hatte nicht einen Bruchteil der Probleme Rhodans und Zenos, aber auch er spürte diese geistige Düsternis. Vor ihnen ragte der Berg auf wie eine geballte Hand mit sieben Fingern. Ein Kreis gut erhaltener Bauwerke umgab ihn, und die Reste eines uralten Waldes waren zu erkennen. Die einst hohen und mächtigen Bäume waren abgestorben und hatten Blätter und Äste verloren. Der Wind, den die Stadt selbst durch ihren Flug hervorrief, heulte und pfiff durch die Palisaden.
    Treppen, Rampen und Wege führten auf den Berg hinauf. Sie waren erstaunlich leer von Geröll und Abfällen. Der Wind hatte sie leer gefegt, und die vielen Erschütterungen hatten Felsbrocken und Mauerreste weggerüttelt. Auf dem Berg, an der höchsten Stelle, befand sich ein Bauwerk, das wie ein halbiertes Ei aussah; aus hellem Stein gemauert, der ebenfalls von der Zeit geschwärzt und von Moosen und Flechten bewachsen war.
    »Warum haben Sie eigentlich trotz eineinhalbjähriger Suche die Stadt Nuprel nicht finden können, Zeno?« erkundigte sich Gayt-Coor.
    »Aus mehreren Gründen, denen ich jetzt noch einen hinzufügen muß. Wie schon erwähnt, besaß ich weder die guten Ortungsgeräte, die Sie haben«, er deutete auf den Satz von Instrumenten rund um die Steuerung der Plattform, »noch hatte ich eine Ahnung, an welcher Stelle des Planeten ich sie zu suchen hatte; schließlich ist mein Fluganzug kein Raumschiff oder Luftgleiter. Weiterhin wußten die Geschädigten, mit denen ich lange sprach, den Kurs der Stadt nicht. Sie kannten nur eine Menge von Legenden und Märchen. Und endlich habe ich nicht gewußt, daß sich die Stadt im Sprungverfahren fortbewegt.«
    Hinter ihnen ließen die Erschütterungen einige Mauern einbrechen. Ein Rätsel war, warum die Felsenplatte, auf der Nuprel ruhte, noch nicht auseinandergebrochen war.
    »Das ist einleuchtend«, kommentierte Rhodan.
    Sie flogen langsam weiter. Ihr Kurs beschrieb einen Kreis um den Fuß des Berges, der die Stadt um weniger als zweihundert Meter überragte. Jedes einzelne Gebäude untersuchten sie, mehr oder weniger flüchtig, auf seinen ehemaligen Verwendungszweck.
    Nach einigen Stunden, nachdem ihre Augen von dem grellen Licht der Scheinwerfer zu schmerzen begannen, faßte Zeno die Feststellungen in

Weitere Kostenlose Bücher