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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich auf dem weiten Gebiet des Einbruchs jede für ein bestimmtes Untergebiet spezialisiert hatte.
    Auch hier, in einem Gewirr von Gängen, Hallen, Schächten und Rampen, entging Torytrae nur durch Vorausberechnung der Handlungen der anderen mit Mühe einer Gegenüberstellung mit drei bulligen Wächtern, deren Aufgabe war, Unbefugte dem Östlichen Quartier fernzuhalten. Um ein Haar wäre er verprügelt worden, da entsann er sich noch im letzten Augenblick, wie es schien, einer Episode, die allen drei Wächtern bekannt war und die bewies, daß er schon früher Verbindungen zum Östlichen Quartier unterhalten hatte.
    Daraufhin ließ man ihn durch. Er setzte zielstrebig seinen Weg fort und kam nach kurzer Zeit in eine kleine Rundhalle, die von einer altmodischen Sonnenlampe fast unerträglich grell ausgeleuchtet wurde. Das war das Vorzimmer des Mannes, den er suchte.
    Er stellte sich in die Mitte der Halle und rief: »Mimiltar! Ein Kunde wünscht dich zu sprechen!«
    Zunächst erfolgte keine Reaktion. Aber Torytrae wußte, daß er nun von allen Seiten studiert wurde. Mimiltar würde ihn nicht wiedererkennen. Als er das letztemal mit ihm zu tun hatte, steckte er in einem anderen Körper.
    Ein paar Minuten vergingen. Dann drang aus der Decke eine dröhnende Stimme: »Wer sind Sie?«
    »Ich bin Torytrae, der Tuuhrt!« rief er.
    Es war ihm, als hörte er einen überraschten Laut aus dem unsichtbaren Lautsprecher. Das Amt des Tuuhrt war ein hoch angesehenes, nahezu mit dem Geruch der Heiligkeit behaftetes. Niemand würde jemals wagen, sich für einen Tuuhrt auszugeben, ohne es wirklich zu sein. Der Tod war ihm gewiß, sobald der Betrug entdeckt wurde.
    Seitwärts gab es ein scharrendes Geräusch. Torytrae wandte sich um und sah, daß sich in der Wand der Halle eine Pforte geöffnet hatte.
    In der Nähe des Eingangs stand ein kleiner Mann von seltsamem Wuchs. Er besaß nicht mehr als zwei Drittel normaler Mannesgröße, worauf nur ein kleiner Bruchteil auf die kurzen, stummelförmigen Beine entfiel. Die Stummelbeine trugen einen aufgeblähten Rumpf, aus dessen Schultern zwei Arme ragten, die so lang waren, daß die Hände beinahe den Boden berührten.
    Das Auffallendste an Mimiltar aber war der gewaltige Schädel, der fast ein Drittel des Körpervolumens ausmachte. Unter seinem Gewicht schien der Hals im Laufe der Jahre in den Rumpf hinabgerutscht und verschwunden zu sein. Der riesige Schädel hätte Mimiltar ohne Zweifel das Aussehen eines Kretins verliehen, wäre nicht der überaus wache und intelligente Blick der Augen gewesen. Und diese Intelligenz des Blickes besaß Mimiltar in überreichem Maße, zumal er infolge einer Modifikation seiner Erbmerkmale drei Augen besaß – zwei dort, wo der normale Yaanztroner sie hatte, und ein drittes mitten auf der hohen Stirn.
    »Sie sind Torytrae, der Tuuhrt?« fragte Mimiltar.
    »Ganz richtig, ich bin Torytrae«, bestätigte der Jäger. »Um meine Identität zu beweisen, möchte ich Sie daran erinnern, daß Ihre Leute vor etwa drei Jahren mir aus der Halle der Tränen ein konserviertes Organ besorgten, das später dazu verwendet wurde …«
    »Ich weiß«, winkte Mimiltar ab. »Ich zweifle nicht an Ihrer Identität.« Er setzte sich auf einen der beiden Stühle und forderte den Jäger mit einer Handbewegung auf, auf dem anderen Platz zu nehmen. »Ich nehme an, es gibt da etwas, womit ich Ihnen dienen kann.«
    »In der Tat«, antwortete Torytrae. »Im Zuge einer Nachforschung sehe ich mich veranlaßt, in die Klinik des Transplantationsspezialisten Doynschto eindringen zu müssen.«
    Mimiltar zwinkerte mit allen drei Augen.
    »Aber Doynschto ist entführt worden«, rief er, diesmal wirklich überrascht. »Die Klinik steht leer – bis auf die Wachtposten des Organ-Kommandos. Sicherlich wäre es für einen Mann mit Ihren Beziehungen wesentlich einfacher, eine offizielle Erlaubnis zur Besichtigung der Klinik zu erwerben.«
    »Das gebe ich zu«, antwortete Torytrae, der diesen Vorschlag erwartet hatte. »Aus Gründen, die hier nicht zur Debatte stehen, erscheint es mir jedoch angebracht, den Besuch in Doynschtos Klinik ohne Wissen der Behörden durchzuführen.«
    Mimiltar wiegte den Kopf. Er schien über etwas nachzudenken.
    »Ganz wie Sie wollen«, sagte er schließlich. »Ich bin gern bereit, Ihnen den Weg in Doynschtos Klinik unauffällig zu öffnen. Sie müssen jedoch in Erwägung ziehen, daß das Gelände von dem Geheimen Organ-Kommando bewacht wird. Es handelt sich

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