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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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diesen Unterlagen ein beachtliches Durcheinander angerichtet. Das war jedoch nicht der Fall. Also bleibt uns nur noch übrig anzunehmen, daß Doynschto die Unterlagen selbst an sich genommen hat.«
    »Man könnte ihn dazu gezwungen haben«, warf Torytrae ein.
    »Das ist denkbar. Aber, wie gesagt, es fehlte eben jegliche Spur eines Kampfes.«
    »Jegliche …?« erkundigte sich der Jäger ungläubig.
    »Oh, es gab wohl Spuren«, grinste der Pygmäe. »Aber man sah ihnen an, daß sie künstlich gelegt waren. Einschüsse hoch in der Decke und im Fußboden, als wären an der Entführung Personen beteiligt gewesen, die riesengroß oder zwergenhaft klein sind. Und ähnliche Dinge. Nichts Echtes.«
    Torytrae stand auf. Er hatte genug erfahren. Er wußte, wohin er sich als nächstes wenden mußte.
    »Ich komme wieder auf Sie zurück«, versprach er dem Zwerg. »Gute Geschäfte, Leggan-Leg!«
    »Gute Geschäfte, Tuuhrt!« Die Tür öffnete sich, und der Jäger schritt hinaus.
    »Das Amt des Tuuhrt ist ein heiliges Amt«, sagte Heltamosch mit Nachdruck. »Wen der Tuuhrt verfolgt, der ist unweigerlich verloren. Sich dem Tuuhrt in den Weg zu stellen, hat bislang noch niemand gewagt – ebenso wie ihn zu verfolgen.«
    Rhodans lächelte nachsichtig. »Gerade der Umstand, daß es bisher noch niemand gewagt hat, wird uns die Aufgabe erleichtern.«
    Heltamosch reagierte mit Bestürzung. »Sie haben also allen Ernstes vor, den Tuuhrt verfolgen und bespitzeln zu lassen?«
    »Die Antwort ist ja«, sagte Rhodan. »Aber ich möchte dazu zwei Feststellungen machen. Erstens: Ich verfolge den Tuuhrt nicht, weil mir das Verfolgen Spaß macht. Es geht mir vielmehr darum, an einem Ort meiner Wahl mit dem Jäger zusammenzutreffen. Ich sehe in ihm eine äußerst wichtige Person, die mir unter Umständen bei der Suche nach meiner Galaxis behilflich sein kann. Der Tuuhrt hat den Befehl, mich zu finden und zu töten. Ich kann ihn also nicht einfach einladen. Ich muß ihn an den Ort des Zusammentreffens dirigieren, ohne daß er es bemerkt. Zu diesem Zweck muß ich ständig wissen, wo er sich aufhält und was er unternimmt. Deswegen also die Verfolgung.
    Zweitens: Ich als einzelner vermag nichts. Ich bin in diesem Unternehmen auf Ihre Hilfe angewiesen, besonders auf die Leute Ihres Informationsdienstes. Sollten Sie meinen Plan für zu gefährlich halten, dann habe ich volles Verständnis dafür, wenn Sie mir Ihre Hilfe verweigern.«
    Die Blicke der Anwesenden richteten sich erwartungsvoll auf Heltamosch. Gayt-Coor hatte sich schräg zur Seite gewandt, um den Mato Pravt voll im Blickfeld seines einen Doppelauges zu haben. Im Hintergrund des Raumes stand Zeno und wartete mit Spannung auf Heltamoschs Entschluß. Dem Mato Pravt gegenüber saß Poyferto.
    »Ich darf Ihnen meine Hilfe nicht verweigern«, antwortete Heltamosch schließlich. »Es wäre widersinnig, Ihnen bis hierher geholfen zu haben und jetzt auf einmal aufzugeben. Ich halte Ihren Plan für gefährlich, aber nicht für unausführbar.« Ein spöttisches Lächeln erschien plötzlich auf seinem Gesicht. »Ich finde die Vorstellung ausgesprochen faszinierend, wie überrascht der Tuuhrt sein wird, wenn er plötzlich feststellt, daß sich Unbekannte auf seine Spur geheftet haben.« Er reichte dem Mann in der Gestalt Toraschtyns spontan die Hand. »Auf weitere Zusammenarbeit. Ich kann es Poyferto am Gesicht ablesen, daß er den Mann schon bereit hat, dem er die Verfolgung des Jägers auftragen wird.«
    Poyferto erhob sich grinsend. »Das ist wirklich der Fall«, antwortete er. Und zu Rhodan gewandt, fuhr er fort: »Ich gebe Ihnen Dreiauge, meinen besten Spezialisten!«
    Die Unterwelt hat ihre Spezialisten ebenso wie die Welt der bürgerlichen Berufe. Der Tuuhrt, dessen Lebensaufgabe sich darin erschöpfte, nach geheimen Dingen zu forschen und die übelsten aller Verbrecher zu jagen und vom Gesicht dieser Welt zu tilgen, kannte die Unterwelt – besonders die der Hauptstadt Nopaloor. Er hatte ihre Dienste oft in Anspruch genommen. Er wußte, daß er sich an Leggan-Leg wenden mußte, wenn er Informationen brauchte, die auf der Oberwelt nicht zu erhalten waren. Und an das ›Östliche Quartier‹, wenn er eines Einbruchsspezialisten bedurfte.
    Das Östliche Quartier war zunächst, wie der Name besagte, eine geographische Kennzeichnung. Es gab dort keine Clique, die unter der Führung eines Mannes stand wie etwa Leggan-Legs Bande von Informanten. Es gab statt dessen mehrere kleine Gruppen, von denen

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