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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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abgesehen, daß die Yulocs die Raumfahrt kannten und Observatorien wahrscheinlich in den Weltraum verlegten, wo die Bedingungen am besten sind. Aber dann befanden sich zumindest die Auswertungszentren und die Speicheranlagen auf Traecther. Und sie sind es, die wir finden müssen.«
    Die Überlegungen des Petraczers waren logisch, aber sie änderten nichts an den Schwierigkeiten, die vor Rhodan lagen. Eine ganze Welt würde er absuchen müssen, und niemand konnte ihm dabei helfen. Gayt-Coor wahrscheinlich auch nicht.
    »Auf der anderen Seite«, fuhr dieser nach einer Pause fort, »haben die Yulocs, als sie den Höhepunkt ihrer Entwicklung überschritten hatten, das Sonnenlicht gescheut, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Was damals wirklich auf Traecther geschah, konnte ich nicht in Erfahrung bringen, nur soviel: Um meditieren und philosophieren zu können, benötigten sie das Dämmerlicht. Ich vermute, sie haben ihre automatische Wetterkontrolle mißbraucht, und weiter nehme ich an, daß die Wolkendecke dort vor uns eine Folge dieses Mißbrauchs sein könnte. Das wiederum bedeutet, daß die automatisch gesteuerte Anlage noch heute funktioniert, es sei denn, das Klima änderte sich allmählich auf natürliche Art und Weise.«
    »Sie wissen sehr viel über Traecther«, sagte Rhodan nachdenklich. »Können Sie mir noch mehr verraten?«
    »Immer der Reihe nach und wenn sich die Gelegenheit bietet, mein Freund. Sie werden alles erfahren, was ich weiß. Es sind nur Bruchstücke, die ich hier und dort während meiner Tätigkeit als Verbindungsoffizier aufschnappte. Alle Völker haben ihre Sagen über die Yulocs, und es gehört eine gute Kombinationsgabe dazu, sie richtig zu interpretieren.«
    Rhodan schwieg und blickte wieder auf den Bildschirm. Die schimmernde Kugel war nur noch Lichtminuten entfernt. Mit bloßem Auge durch die Sichtluke gesehen, wurde sie zu einem grell leuchtenden Stern.
    Das kleine Schiff bremste weiter ab und näherte sich der eigentlichen Atmosphäre, in der noch keine Wolken vorhanden waren. Die lagen einige hundert Kilometer tiefer und erinnerten an eine endlose Wasserfläche, die den ganzen Planeten bedeckte.
    Gayt-Coor steuerte das Schiff manuell. Die Automatik hatte er abgeschaltet. Die Geschwindigkeit lag bei zehn Kilometern pro Sekunde.
    Immer mehr näherten sie sich der Wolkenschicht, in der es keine Lücken gab. Niemals gestattete sie einen Blick auf die eigentliche Oberfläche des Planeten, die wohl auch niemals einen Sonnenstrahl empfing. Es mußte eine Welt sein, deren Tag in stete Dämmerung getaucht und deren Nächte eine undurchdringliche Finsternis waren.
    »Der Dunkelschirm«, murmelte Gayt-Coor vor sich hin und korrigierte abermals den Kurs.
    »Dunkelschirm?«
    Die Echse nickte. »Eine der vielen Sagen, die ich hörte. Eine sprach von einem Dunkelschirm, der über Traecther liegen soll. Bitte, da haben wir ihn.« Er deutete auf die Wolkendecke, die nur noch wenige Kilometer unter dem Schiff lag. »So stimmt es also doch, was ich vermutete. Die Wetterkontrolle ist noch immer wirksam.«
    Rhodan begriff nicht, wie ein intelligentes Volk mit derartigen Hilfsmitteln eine vielleicht schöne und sonnige Welt so mißhandeln konnte. Wo immer es Wetterkontrollen gab, so wurde mit ihnen versucht, einen Planeten anziehender und das Leben auf ihm angenehmer zu gestalten. Hier war es genau umgekehrt – wenn Gayt-Coors Vermutung stimmte.
    Sie tauchten ein. Es war, als versänken sie im Meer. Die Sicht betrug kaum drei Meter, und Gayt-Coor drosselte die Geschwindigkeit noch mehr, um nicht gegen ein unvermutetes Hindernis zu stoßen. Die Höhe über der unsichtbaren Oberfläche betrug noch zwanzig Kilometer.
    »Wie dick ist die Wolkenschicht?« fragte Rhodan.
    »Fünfzehn Kilometer«, antwortete Gayt-Coor nach einem Blick auf die Orterschirme. »Ich würde mich wundern, wenn sie überhaupt noch Licht durchläßt. Aber die Messungen bestätigen, daß sie nicht überall gleich dick ist. An manchen Stellen habe ich nur fünf Kilometer gemessen.«
    »Wie kommt das?«
    »Keine Erklärung, Rhodan. Vielleicht ein Fehler in der Wetterkontrolle, vielleicht Absicht. Vielleicht finden wir die Antwort, wenn wir unten sind.«
    Immer tiefer sanken sie, und wenn die Instrumente nicht logen, müßten sie an dieser Stelle nach weiteren fünf Kilometern die Wolkenschicht durchstoßen haben.
    Einmal war es Rhodan, als würde es genau unter ihnen plötzlich dunkler. Wie ein Schatten zog etwas unter ihnen her. So

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