Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit
er war schneller. Wieder schlug er zu, und dann war Ruhe in der Zentrale.
Zufrieden ging der Petraczer von einem Mann zum anderen. Alle waren bewußtlos. Er hatte keinen getötet. Er nahm drei Männer zugleich und schleppte sie hinter sich her auf den zentralen Gang hinaus. Hier öffnete er mehrere Ausrüstungsschränke, nahm die Raumanzüge heraus, zerstörte die Funkgeräte und schob die Bewußtlosen schließlich hinein. Die Raumhelme verschloß er jedoch nicht. Er war überzeugt davon, daß die Offiziere so laut schreien konnten, wie sie wollten, wenn sie wieder zu sich gekommen waren, sie würden doch niemanden auf sich aufmerksam machen können. Nach und nach hüllte er so alle sieben Männer in Schutzanzüge und heftete diese an die Magnethalterungen. So klebten die Gefangenen hilflos in den Schränken, ohne sich aus eigener Kraft befreien zu können.
Der Kommandant erwachte als erster. Mit geweiteten Augen starrte er das Echsenwesen an. »Was soll das?« rief er. »Laß mich sofort frei!«
»Du bleibst hübsch, wo du bist«, entgegnete Gayt-Coor.
Der Offizier steigerte seine Stimme. Er wiederholte den Befehl. Der Petraczer grinste und klappte den Raumhelm zu. Dann beobachtete er das Gesicht des Kommandanten durch die transparente Panzerglassitscheibe. Kein Laut drang zu ihm heraus. Er sah nur das vor Wut verzerrte Gesicht des Gefangenen, der eine Serie von Verwünschungen ausstieß. Gayt-Coor konnte anhand der Lippenbewegungen erraten, was gemeint war, aber er tat, als könne er nichts verstehen. Schließlich öffnete er den Helm wieder und fragte: »Was sagst du?«
Er tippte dem Raytaner mit der Fingerspitze gegen die Nase. Das war mehr, als der Kommandant ertrug. Blitzschnell streckte er den Kopf vor und biß Gayt-Coor kräftig in den Finger. Das Echsenwesen riß fluchend seine Hand zurück.
»Das wirst du mir büßen«, sagte er mit gepreßter Stimme.
Der Kommandant blickte gleichgültig an ihm vorbei. Wütend schlug Gayt-Coor den Helm zu. Er wickelte sich ein Papiertuch um seinen blutenden Finger. Dabei hörte er Geräusche aus dem Schiffsinnern. Sofort wandte er sich von seinem Gefangenen ab, nachdem er die Schranktür verschlossen hatte, und eilte lautlos den Gang entlang, bis er auf zwei Männer stieß, die ihm entgegenkamen.
Er grüßte freundlich, blieb stehen und wartete, bis sie ihn erreicht hatten. Dann schlug er mit beiden Fäusten gleichzeitig zu. Sekunden darauf hingen zwei weitere Gefangene in den Magnethalterungen der Schränke.
Das Echsenwesen begann jetzt damit, sämtliche Abteilungen des Beiboots zu durchsuchen. Er fand einen Ingenieur, der am Triebwerk arbeitete.
»Ist das nicht ein wenig übertrieben?« fragte er und deutete auf die komplizierten Schaltungen, die der Techniker freigelegt hatte.
Der Raytaner richtete sich auf und wischte sich seine Hände an der Hose ab.
»Vielleicht«, entgegnete er. »Aber ich habe den Auftrag nun einmal erhalten und werde ihn auch zu Ende führen. Was kann ich für Sie tun, Petraczer?«
»Nichts«, antwortete Gayt-Coor leichthin. »Das hat Zeit. Erledigen Sie nur erst Ihre Arbeit.«
»Das ist nicht so wichtig«, sagte der Ingenieur. »In vier Tagen ist sowieso alles vorbei. Vielleicht haben Sie …?«
»Nein, nein«, wehrte das Echsenwesen ab.
Er setzte sich auf eine Werkzeugkiste und wartete. Er selbst wäre nicht in der Lage gewesen, die begonnene Reparatur zu Ende zu führen. Und er wußte, daß auch Zeno oder Rhodan das nicht tun konnten. Deshalb mußte er wohl oder übel abwarten, bis der Raytaner fertig war.
Darüber verging fast eine halbe Stunde, in der er kaum ein Wort mit dem Mann wechselte, um ihn nicht von seiner Arbeit abzulenken. Endlich verschloß der Ingenieur die Verschalung der Schaltung wieder.
»So«, sagte er befriedigt. »Das wär's. Jetzt zu Ihnen, Petraczer. Um was geht es?«
»Das ist schnell erledigt.« Gayt-Coor schlug zu. Er fing den Bewußtlosen auf und trug ihn zu einem Ausrüstungsschrank, um ihn in einem Raumanzug zu verstauen. Auch hier zerstörte er das Funkgerät, damit der Gefangene nicht um Hilfe rufen konnte. Das Beiboot war in seiner Hand.
Perry Rhodan traf Heltamosch wie erwartet in seinem Wohn- und Arbeitstrakt an. Ilanosch, der Priester, war bei ihm.
Die beiden Männer hockten auf dem Fußboden und starrten schweigend auf ihre Knie. Sie reagierten nicht, als der Terraner eintrat. Einer der Adjutanten bat Rhodan, in einem der Sessel Platz zu nehmen. Er folgte der Einladung und beobachtete
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