Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit
Wasserträger großen Lärm machten, war es leicht, ihnen zu folgen.
Wie Rhodan erwartet hatte, kamen sie wenig später in die Nähe eines Eingangs zu einer großen Halle. Im Innern dieser Halle hatten etwa sechshundert Barbaren ihre Lager aufgeschlagen. Dazwischen hielten sich ein Dutzend Priester auf.
Unmittelbar neben dem Eingang stapelten sich Wasserbehälter und einfache Werkzeuge. Für Rhodan und seine Begleiter war dieser Platz ein geeignetes Versteck.
Unter der Hallendecke schwebte eine kleine Kunstsonne. Sie erwärmte die Luft und sorgte außerdem für genügend Helligkeit.
In der Halle wurde getanzt und gesungen. Ein paar Barbaren trugen Kämpfe mit brennenden Fackeln aus. Jedesmal, wenn einer der Kämpfer das moosgrüne Haarkleid seines Gegners in Brand stecken konnte, begannen die zuschauenden Frauen verzückte Schreie auszustoßen. Die Getroffenen wälzten sich am Boden, um die Flammen zu ersticken. Sie wurden mit Schmährufen bedacht und bespuckt.
»So wild geht es hier garantiert nicht immer zu«, meinte Gayt-Coor. »Das alles sind Anzeichen für die augenblickliche Drangzeit.«
Rhodan ließ sich auf den Boden sinken und kroch ein Stück an der Wand entlang. Er achtete darauf, daß er immer im Schatten blieb. Die beiden anderen folgten ihm. Ringsum an den Wänden wurden die verschiedensten Dinge gelagert, so daß die drei Eindringlinge immer wieder eine Deckung fanden, wenn Barbaren in die Nähe kamen. Auf diese Weise drangen die beiden Ceynachs und Gayt-Coor immer tiefer in die Halle ein. Sie konnten jetzt die gesamte Szenerie besser überblicken.
Zu seinem Erstaunen entdeckte Rhodan ein transparentes Kunststoffzelt, in dem eine Operation durchgeführt wurde. Auf einer runden Platte lag ein nackter Yaanztroner, der mit einem automatischen Atemgerät verbunden war. Drei Männer waren mit ihm beschäftigt. Sie hatten seinen Bauch geöffnet und hantierten mit hochwertig aussehenden Operationsinstrumenten. Im Zelteingang stand ein Priester. Auf der anderen Seite des Zeltes kauerten drei Männer mit primitiven Schlagwaffen. Sie schienen Wache zu halten.
»Was sagen Sie jetzt?« fragte Rhodan leise, nachdem Gayt-Coor und Zeno zu ihm aufgeschlossen hatten. »Primitive Wilde, die eine komplizierte Operation ausführen. Wie paßt das zusammen?«
Zeno starrte zum Zelt hinüber und schien den Vorgang nicht begreifen zu können.
»Was die Operationstechnik angeht, scheinen sie nicht degeneriert zu sein«, sagte Gayt-Coor gelassen. »Das ist der einzige Rückschluß, den ich aus diesem Anblick ziehe.«
»Wir müssen vor allem die Priester beobachten und feststellen, wohin sie sich begeben, wenn sie die Halle verlassen.« Rhodan kroch langsam weiter.
Plötzlich spürte er Widerstand an seinem rechten Fuß. Seine Bewegungen erstarben, aber es war schon zu spät. Er hatte eine aus einem Stapel leerer Metallbehälter herausragende Metallstange übersehen und war mit einem Fuß daran hängengeblieben.
Die Stange verschob sich, und die Behälter rutschten in sich zusammen. Der dabei entstehende Lärm machte alle Barbaren in der Nähe aufmerksam. Ein paar von ihnen kamen auf die Stelle zugerannt, wo Rhodan, Zeno und Gayt-Coor sich verbargen.
Der Petraczer faßte sich zuerst. Er sprang auf die Beine und riß eine Waffe aus dem Gürtel.
Beim Anblick der verwegen aussehenden Gestalt blieben die Yaanztroner unwillkürlich stehen. Sie starrten Gayt-Coor ungläubig an.
Auch Zeno kam jetzt auf die Beine. Er half Rhodan, sich von den nachrutschenden Behältern zu befreien.
Die Barbaren waren noch immer unschlüssig, was sie tun sollten. Da griffen zwei Priester, die die Szene ebenfalls beobachtet hatten und die Zusammenhänge schneller begriffen, ein.
»Feinde Furlochs!« schrie einer der Priester mit sich überschlagender Stimme. »Es sind Feinde Furlochs! Tötet sie!«
»Bleibt, wo ihr seid!« Gayt-Coors Stimme rollte wie Donner durch die weite Halle. »Wir schießen auf alles, was sich bewegt.«
Inzwischen wurden immer mehr Yaanztroner auf den Zwischenfall aufmerksam. Aus allen Teilen der Halle kamen sie gerannt. Auch die bewaffneten Priester eilten jetzt herbei.
»Es sind zu viele!« stieß Zeno hervor.
»Wir entkommen ihnen!« Gayt-Coors Zuversicht wirkte ansteckend. Die drei Freunde setzten sich in Bewegung. Sie blieben in der Nähe der Wand, damit sie jederzeit in Deckung gehen konnten.
Rhodan sah, daß einer der Priester die Waffe aus dem Gürtel riß.
Das war wie ein Signal. Gayt-Coor zielte auf
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