Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit
Plattform. Durch ein quadratisches Schott fiel helles Licht herein. Rhodan sah einige Gleiter draußen vorbeischweben. Auf einem winzigen Rasenstückchen arbeitete ein Roboter daran, eine exotische Pflanze zu beschneiden. Die Tür glitt auf.
»Schnell! Bis jetzt ist alles in Ordnung.«
Sie eilten hinaus. Gigantische Gebäude umgaben sie. Rhodan schätzte, daß sie mehrere hundert Meter hoch in den bläßlichen, wolkenverhangenen Himmel ragten. Ihre Spitzen verschwanden in den Wolken. Zwischen den Gebäuden war kaum Platz genug für die Gleiter und einige Raytaner, die Container mit Versorgungsgütern auf Energiekissen vor sich her schoben.
Der Geheimagent führte Rhodan und Gayt-Coor zu einem großen Fenster, das dicht über dem Boden lag. Eine hübsche Frau in einem dunklen Überhang stand dahinter. Sie verständigte sich mit dem Kontaktmann mit einer Geste und verschwand hinter einigen Schränken. Unmittelbar darauf senkte sich die transparente Panzerscheibe in den Boden. Die drei Männer sprangen in den Büroraum. Die Raytanerin begrüßte sie und sagte: »Schnell! Sie müssen sich beeilen.«
Sie führte sie durch einen Gang in eine Halle, in der ein verwirrendes Durcheinander herrschte. Fließstraßen aus Energiegleitbändern führten in für sie nicht durchschaubarer Ordnung kreuz und quer durch die Anlage. Rhodan sah mächtige Streifen einer synthetischen Fleischmasse. Verpackungsmaterial, Gewürzwolken und Werbekleber, die hin und her geschoben wurden, ohne daß sich scheinbar eine Ordnung ergab. Während sie weiterflüchteten, versuchte er unwillkürlich das Ende der Fabrikationsstraße zu entdecken, aber es gelang ihm nicht. Dann aber erreichten sie einen Ausgang. Und hier sah Rhodan ein energetisches Band, auf dem Päckchen für Päckchen fertige Portionen ausgestoßen und in Container verladen wurden.
Sie rannten eine Schräge hinunter und stiegen danach in einem geräumigen Antigravschacht fast eine Minute lang nach oben, bis sie auf einen Dachvorsprung hinaustraten.
Hier parkte ein großer Frachtengleiter, dessen Transportfläche mit Containern dicht beladen war. Der Kontaktmann schob die Wand eines Behälters zur Seite. Dahinter wurde ein kleiner Raum mit sechs Sitzplätzen, allerlei technischen Geräten, Waffen, vorbereiteten Mahlzeiten, Getränken und einem kleinen Waschraum sichtbar.
»Schnell, steigen Sie ein«, bat er.
Rhodan und Gayt-Coor ließen sich in die Sessel sinken. Er folgte ihnen und verschloß den Container wieder. Licht flammte auf. Jetzt sah Rhodan, daß das Versteck auch mit Ortungs- und elektronischen Beobachtungsgeräten ausgestattet war. Ein leichter Ruck zeigte ihnen an, daß der Schweber startete.
»Jetzt wird sich erweisen, ob wir es geschafft haben oder nicht«, sagte Akolte-Tuns Mann. Er lächelte und blickte sich stolz um. »Wie finden Sie das? Bis jetzt ist uns noch niemand auf die Schliche gekommen. Es ist nicht das erstemal, daß wir mit diesem Spezialtransporter Freunde verschwinden lassen.«
Er schaltete die Ortungs- und Beobachtungsgeräte ein. Rhodan beobachtete ihn dabei. Er hatte absolutes Vertrauen zu diesem Mann.
Auf den Bildschirmen konnten sie beobachten, welchen Weg der Transportgleiter nahm. Er flog durch eine triste Gegend der Hauptstadt. Die Gebäude sahen alt und verfallen aus. Einige Male rasten Polizeiflugzeuge an ihnen vorbei, aber keins verringerte auch nur für einen kurzen Moment die Fahrt. Bald legte sich die Spannung. Rhodan fühlte, daß sie ihren Häschern entkommen waren.
Er nahm eines der Getränke an, die der Kontaktmann ihm anbot. »Wohin fliegen wir?«
»Der Stützpunkt befindet sich in den Tavar-Bergen. Wir werden bald in einer anderen Fabrik landen und von dort aus mit einem kleineren Gleiter weiterfliegen. Er wird uns direkt zu Akolte-Tun bringen. Wir brauchen nicht zu befürchten, daß wir auffallen. Die planetarische Abwehr wird von diesem Unternehmen mit Lebensmitteln versorgt. Es ist also nicht ungewöhnlich, wenn dort mal ein militärisches Flugzeug auftaucht.«
Kurz vor ihrem Zwischenziel tauchte unerwartet ein Polizeigleiter hinten ihnen auf.
Rhodan und Gayt-Coor griffen nach ihren Energiestrahlern. Diese Waffen hatten sie von Heltamosch erhalten. Sie waren klein und flach, so daß sie leicht unter der Kleidung verborgen werden konnten.
»Vielleicht hat das gar nichts zu bedeuten«, sagte der Kontaktmann, während er seinen Energiestrahler ebenfalls schußbereit machte. »Es kann auch sein, daß sie von der
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