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Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit

Titel: Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hereinbrechen mußte. Er hatte Heltamosch ein Erbe hinterlassen, das durch Probleme belastet wurde, wie sie die Terra-Galaxis noch nicht annähernd kennengelernt hatte. Rhodan beneidete Heltamosch nicht um das Vermächtnis, um das er jetzt kämpfte.
    Weit vor ihnen kam der Turm am Oval in Sicht. In ihm stand der Endlos-Transmitter, mit dem in etwa zwei Stunden der Körper Offpanokats abgestrahlt werden sollte.
    »Es gefällt mir nicht, daß Foh nicht bei uns ist«, sagte der Priester neben ihm.
    Rhodan blickte ihn an. Er fühlte sich in seiner Maske als Yschyn sicher. Niemand hatte bis jetzt auch nur bei seinem Anblick gestutzt. Keiner hatte eine verdächtige Frage gestellt. Das bedeutete, daß er absolut überzeugend auf die Priester wirkte.
    »Mir gefällt es ebensowenig«, antwortete er scharf.
    »Davon bin ich noch nicht so ganz überzeugt«, sagte Geque.
    Rhodans Augen verengten sich. Er beschleunigte seine Schritte. Instinktiv spürte er, daß es gefährlich war, auf diese Worte einzugehen. Er wußte nicht, was Geque damit sagen wollte. Gab es etwas zwischen den beiden Priestern und Yschyn, worüber er nicht informiert war? Er versuchte, sich zu erinnern, und er durchforschte das Wissen, das ihm vermittelt worden war. Danach hielt Yschyn eine nahezu unangefochtene Stellung. Foh und Geque neideten ihm zwar sein Amt, aber es war nichts darüber bekannt, daß sie sich je gegen ihn gestellt hatten.
    »Foh wird uns eine Erklärung geben«, sagte Rhodan schließlich.
    »Ja – das wird er«, antwortete Geque. »Ich bin sehr gespannt, was er sagen wird. Es ist kaum entschuldbar, an einem solchen Tag zu fehlen.«
    Danach schwiegen sie. Langsam, unendlich langsam rückte das Oval näher. Rhodan wäre froh gewesen, wenn alles ein wenig schneller gegangen wäre. Je länger alles dauerte, desto größer wurde die Gefahr der Entdeckung. Zu lange war er jetzt schon ohne Nachricht von seinen Freunden. Die Situation erlaubte es nicht, daß sie in Verbindung traten. Alles hing davon ab, daß alles so abgewickelt worden war, wie sie es geplant hatten. Erst bei der Übergabe des Gehirns würde er vermutlich merken, ob der Plan aufging oder nicht.
    Er spürte, daß die Nervenbelastung sich bemerkbar machte. Die Konzentration ließ zeitweilig etwas nach. Seine Gedanken schweiften ab, und er ließ es zu, weil er wußte, daß es sinnlos war, sich jetzt unnötig mit Überlegungen zu quälen.
    Endlich erreichten sie das Oval. Die Sonne stand fast senkrecht über ihnen, und eine unerträgliche Hitze lastete über Maczadosch. Der leichte Wind, der vom Drayac-Meer herwehte, brachte keine Erfrischung.
    Die Kleider klebten Rhodan am Leib. Die Priesterrobe war den klimatischen Bedingungen dieser Stadt nicht voll angepaßt, zumal er für diesen besonderen Tag mehr anlegen mußte, als sonst vorgeschrieben war.
    Als der Priesterzug das Oval erreichte, war die Pause beendet. Jetzt begann der wichtigste Teil der Zeremonie. Oraschtan sollte das Gehirn aus dem Körper Offpanokats entfernen.
    Das Oval war bis auf den letzten Platz gefüllt. Rhodan konnte die Gäste durch den flimmernden Energieschirm hindurch sehen, der den Grund des Ovals überspannte. Überall standen Sicherheitswachen. Die Priester schritten durch ein Spalier von Robotern und Soldaten hindurch.
    Mehr noch als zuvor wurde sich Rhodan dessen bewußt, was es bedeutete, in diesen Hexenkessel hineinzugehen. Wenn der Plan nicht aufging, besaß er keine Chance, hier jemals wieder heil herauszukommen.
    Als sie zwei blauleuchtende Säulen passierten, blieben die Priester hinter ihm zurück. Ein riesenhafter Bordin trat auf ihn zu. Er hielt einen mit rotem Tuch bespannten quadratischen Schirm in den Fäusten. Langsam verneigte er sich vor Rhodan und hielt ihm dann den Schirm über den Kopf. Der Terraner blickte verstohlen nach oben. Er sah die unter den seitlichen Fransen des Sonnenschutzes versteckten Waffen.
    Mit einer Kopfbewegung dankte er seiner Leibwache. Er tat, als ob er nicht wüßte, daß er einen Roboter vor sich hatte. Yschyn hätte sich ähnlich verhalten.
    Langsam ging er weiter auf die Transplantationsmaschinerie zu, die im Zentrum des Ovals errichtet worden war. Oraschtan erwartete ihn bereits mit seinem Ärzteteam und der Ehrenwache. Auf einem länglichen Sockel ruhte die Leiche Offpanokats. Rhodan konnte die Schlauchverbindungen sehen, die am Hals in seine Hauptschlagadern und die Venen eingeführt worden waren. Auf diesem Weg wurde dem Gehirn Sauerstoff zugeführt.

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