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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schützen«, sagte Heltamosch. »Wir ziehen uns tausend Meter zurück, und Sie oder ich durchtrennen die Gurte mit zwei Schüssen aus dem Strahlkarabiner. Sobald das geschehen ist, müssen wir die Schlucht auf dem schnellsten Weg verlassen, denn wenn ich die Reaktion der Androiden richtig vorhersehe, werden sie hier alles in Trümmer legen.«
    Sie rannten los und suchten sich tausend Meter vom Höhleneingang entfernt ein geeignetes Versteck.
    Tacgrosch trug den Strahlkarabiner, aber er gab ihn jetzt bereitwillig an Heltamosch ab.
    »Ich will mich nicht vor der Verantwortung drücken, aber Ihre Hand ist mit Sicherheit ruhiger als die meine.«
    Heltamosch nahm die Waffe schweigend entgegen.
    Sie brauchten nur noch ein paar Minuten zu warten, dann wurden die in der vorderen Reihe marschierenden Goliaths sichtbar. Tacgrosch hob nervös den Kopf, aber Heltamosch ließ sich nicht irritieren. Wenn er zu früh abdrückte, konnte er alles verderben. Die Strahlenbündelung der Waffe war auf Linienbeschuß eingestellt, so daß keine Fächerung auftreten würde.
    Etwa dreißig Goliaths drängten sich jetzt am Schluchteingang. Sie hielten ihre Waffen in ihren unförmigen Klauen.
    Heltamosch sah den oberen Gurt deutlich in der Zieloptik. Er drückte ab. Sofort schwenkte er den Lauf der Waffe tiefer und nahm den unteren Gurt ins Visier. Der zweite Schuß fiel. Vor dem Höhleneingang blitzte es auf. Zwei Feuerbahnen zischten in Richtung der Androiden, deren Vormarsch sofort zum Stocken kam.
    Heltamosch warf die Waffe über die Schulter und sprang auf. Tacgrosch stürmte bereits davon.
    Die Felswände vor den beiden Männern leuchteten auf, sie reflektierten den Schein von mehreren hundert Strahlschüssen.
    »Es hat funktioniert!« schrie Heltamosch. »Sie greifen den Platz vor der Station an.«
    Ein lang anhaltendes Knistern wurde hörbar, als stünde die Luft innerhalb der Schlucht unter energetischer Spannung, dann folgte das Donnern in sich zusammenstürzender Berghänge.
    Heltamosch erbebte innerlich. Die Wucht des Angriffs übertraf seine schlimmsten Erwartungen und ließ ihn befürchten, daß Tacgrosch und er das rettende Ende der Schlucht nicht lebend erreichen würden.

20.
    Die Reise nach Derogwanien war, von welcher Seite man sie auch betrachtete, weder ein Sprung noch ein Flug, ein Sturz – oder überhaupt eine feststellbare Bewegung.
    In dem Augenblick, da Gayt-Coor und Zeno in den Zeitbrunnen traten, hörte ihr Bewußtsein auf zu funktionieren. Seine Tätigkeit setzte wieder ein, als sie aus einem anderen Zeitbrunnen herauskamen – jenem in Derogwanien.
    Weder der Petraczer noch das Accalaurie-Gehirn in seinem yaanztronischen Körper hätten zu sagen vermocht, wieviel Zeit inzwischen verstrichen war.
    Das erste, was Zeno wahrnahm, war ein durchdringender, aber nicht unangenehmer Geruch nach unzähligen verschiedenartigen Gewürzen und Essenzen.
    Dann sah er die Silhouette einer Stadt schräg unter sich, einer Stadt, die im Licht von fünf am Nachthimmel stehenden Monden lag und deshalb eher einer Erscheinung als einer Realität glich. In den verwinkelten Straßen dieser Stadt brannten Tausende von Fackeln, die wie Irrlichter wirkten, weil ihre Flammen vom Nachtwind bewegt wurden. Zwischen den Häusern ragten schlanke Türme auf. Vom Zeitbrunnen zur Stadt hinab führte ein verschlungener Pfad, der völlig verlassen schien. Rund um den Zeitbrunnen standen seltsame Statuen und Säulen, die den Eindruck erweckten, als sei hier eine Kultstätte.
    Weiter oben am Hang klebte eine baufällig aussehende Hütte, offenbar die Unterkunft des Dolmetschers. Rund um diese Hütte gab es Hunderte von Stapeln der verschiedensten Güter. Zeno nahm an, daß dies die Reichtümer waren, die Callibso zusammengetragen hatte.
    Der Zeitbrunnen war ein schwarzes Loch im Hang, das Mondlicht konnte ihn nicht erhellen. Zeno schätzte, daß er nur zwanzig Meter durchmaß, aber das reichte für die Zwecke des Puppenspielers völlig aus.
    Gayt-Coor setzte Callibso auf den Boden. »Was sollen wir tun, wenn jemand kommt?« fragte der Accalaurie beunruhigt.
    Der Petraczer lachte knarrend. »Ungebeten kommt bestimmt niemand hierher! Ist es nicht so, Callibso?«
    »O doch!« versicherte der Zwerg. Er blickte verlegen in Richtung seiner Hütte. »Sicher nehmt ihr jetzt an, ich hätte dort mein Diebesgut zusammengetragen, aber das ist nicht so. Es sind alles Geschenke für meine Freunde.«
    »Wie schön für dich, daß du so viele Freunde hast«, meinte

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