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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ein Steinklotz.
    »Gegnerische Raumschiffe!« brachte Zeno schließlich hervor.
    Der Puppenspieler strich sich über seinen Bart. Seine Augen verengten sich, so daß sich die Fältchen in dem roten Gesicht zu verdoppeln schienen.
    »Trotzdem wollen wir dort hinauf?« erkundigte er sich.
    »Ich nicht«, erwiderte Zeno, »aber dieser Wahnsinnige!«
    Callibso ging auf seinen krummen Beinchen bis zu Gayt-Coors Sitz und blickte zu dem Petraczer hinauf. »Hast du an das Risiko gedacht?«
    »Es ist beträchtlich«, mußte die Echse zugeben. »Aber es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir kommen durch, oder …«
    Der Puppenspieler griff unter seinen Zylinder und brachte ein Röhrchen zum Vorschein. Es war mit leuchtenden Kugeln gefüllt. Zeno sah mit gemischten Gefühlen zu, wie Callibso das Röhrchen hin und her drehte. Die Kugeln bewegten sich. Schließlich sah es so aus, als würden sie ineinanderfließen und einen Zylinder bilden.
    »Wir können uns mit diesem Gerät unsichtbar machen«, sagte Callibso.
    »Das nutzt nichts«, erwiderte Gayt-Coor. »Sie haben Ortungsgeräte. Das sind Massetaster und ähnliche Dinge. Sie orten damit jeden Energieausbruch. Da nutzt es wenig, ob wir sichtbar sind oder nicht.«
    Callibso ließ das seltsame Instrument wieder unter dem schwarzen Zylinder verschwinden. Zeno fragte sich, was der Puppenspieler dort noch alles verborgen haben mochte.
    »Vermutlich werden sie auf uns schießen«, befürchtete Callibso. »Unter diesen Umständen ziehe ich es vor, durch den Zeitbrunnen zurück nach Derogwanien zu gehen. Öffnet die Schleuse für mich!«
    In diesem Augenblick zündete Gayt-Coor die Triebwerke. Das kleine Raumschiff erbebte und hob langsam vom Boden ab.
    »Das ist nicht die Richtung zum Zeitbrunnen«, erkannte der Zwerg. »Täusche ich mich, oder will dieses Ungeheuer meinen Wunsch ignorieren?« Die letzte Frage war an Zeno gerichtet.
    »Du täuschst dich nicht, mein Freund«, sagte Zeno. »Sie sollten sich daran gewöhnen, daß er nur das tut, was er für richtig hält.«
    Das Männchen wollte unter seinen Zylinder greifen, offensichtlich war es entschlossen, bestimmte Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um seinen Wünschen Nachdruck zu verleihen. Aber es hatte nicht mit der Reaktionsschnelligkeit der Echse gerechnet. Mit einer Hand bediente Gayt-Coor die Kontrollen, mit der anderen griff er hinter sich und packte den Puppenspieler. Mit einem Ruck beförderte er ihn vor sich auf den Schoß.
    »Rühr dich nicht!« drohte Gayt.
    Die Hand des Zwerges fiel zurück, als sei sie plötzlich steif geworden. Gayt-Coor drückte ihm mit einem sanften Schlag einer Faust den Zylinder tiefer ins Gesicht, so daß gerade noch die Augen hervorsahen.
    »Alles, was du unter deinem komischen Hut hast, bleibt auch dort!« ermahnte ihn Gayt-Coor. »Sobald du gegen meine Anordnung etwas herausholst, drehe ich dir den Hals um.«
    Callibso glitt zwischen Gayt-Coors Beinen abwärts und ließ sich an den Kontrollen nieder.
    Das Kleinstraumschiff gewann jetzt rasch an Höhe, und noch bevor es die äußeren Schichten der dünnen Atmosphäre erreicht hatte, konnte Zeno auf dem Bildschirm der Raumortung sehen, daß die Robotschiffe ihre Formation änderten.
    »Jetzt haben sie uns entdeckt!« rief er Gayt-Coor zu.
    »Entdeckt haben sie uns schon eine Zeitlang früher«, sagte der Petraczer. »Nur ihre Reaktion kommt ein bißchen später als erwartet.«
    »Wie viele sind es?«
    »Keine Ahnung«, gab die Echse zurück. »Unter diesen Umständen kommt es auch nicht so sehr auf die Anzahl als auf die Strategie an, deren sie sich bedienen.«
    So, wie es sich auf dem Bildschirm darstellte, war die Strategie der Robotschiffe ziemlich unkompliziert – und erfolgversprechend.
    »So, wie sie jetzt manövrieren, können sie an jeder beliebigen Stelle ein paar Dutzend Schiffe zusammenziehen und angreifen!« warnte der Accalaurie. »Wo willst du da durchbrechen?«
    Gayt-Coor änderte jetzt den Kurs. Tangential zu den obersten Schichten der Lufthülle raste er dahin, dann ließ er das eiförmige Beiboot plötzlich wieder absacken.
    Zeno dachte schon, der Petraczer hätte aufgegeben, doch dann begriff er, daß diese unverhoffte Kursänderung nur dazu diente, einen Teil der Robotflotte dazu zu verlocken, einen Angriff in der Atmosphäre zu fliegen. In diesem Bereich war ihnen das Kleinstraumschiff an Manövrierfähigkeit überlegen.
    Der Trick wirkte. Wie ein Hornissenschwarm stieß ein Verband von sechzig Robotschiffen aus dem

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