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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Orbit herab, um sich auf den Gegner zu stürzen.
    Gayt-Coor schien diese Aktion vorausgeahnt zu haben. Er vollführte eine Kursänderung, die die Triebwerke des Beiboots bis zur äußersten Grenze belastete, dann flog er dem Pulk von Robotschiffen genau entgegen.
    Zeno schluckte hörbar. »Sie werden uns einkreisen!« prophezeite er.
    Er hatte seine Warnung noch nicht ausgesprochen, als die gegnerischen Schiffe auch schon ausschwärmten, um aus der Annäherung des kleinen Schiffes einen Vorteil zu gewinnen.
    Gayt-Coor flog seelenruhig weiter; wären an Bord der Robotschiffe denkende Wesen anstelle von Positroniken gewesen, hätten sie wahrscheinlich am Verstand des Flüchtlings gezweifelt.
    Dann tat der Petraczer etwas, womit niemand gerechnet hatte. Er schaltete alle Triebwerksaggregate des Schiffes ab. Es gab ein ächzendes Geräusch, als wolle das Beiboot zerbrechen, aber auf eine geheimnisvolle Weise hatte der Petraczer die zumutbare Belastungsgrenze instinktiv gefühlt und den richtigen Augenblick gewählt.
    Die Andruckneutralisatoren retteten die drei Besatzungsmitglieder vor einem schnellen Ende.
    Das Kleinstraumschiff hing in der Luft, als sei es gegen eine unsichtbare Wand gerannt. Von allen Seiten rasten die Angreifer heran. Als sie die erste Salve abfeuerten, fiel das Beiboot wie ein Stein in die Tiefe, die Energiestrahlen kreuzten sich an der Stelle, wo es einen Sekundenbruchteil vorher noch ›gestanden‹ hatte.
    Gayt lachte. Zeno sah ihn völlig entspannt im Sessel kauern und die Kontrollen mit spielerischer Leichtigkeit bedienen.
    Zum erstenmal sah Zeno den Petraczer, wie er wirklich war: ein unkomplizierter Abenteurer, der die Dinge hinnahm, wie sie sich ereigneten.
    Zenos Blicke wanderten weiter zum Bildschirm, und er wunderte sich nicht, daß unter den Robotschiffen Verwirrung entstanden war. Aber sie begannen sich bereits wieder zu formieren.
    Da schaltete Gayt-Coor alle Triebwerke wieder ein und beschleunigte mit der höchsten Belastung, die bei diesem kleinen Schiff überhaupt möglich war.
    Diesmal schloß Zeno die Augen. Das Schiffchen machte einen Satz; für den Zeitraum einiger Sekunden schien es nicht mehr den Naturgesetzen zu unterliegen.
    »Jetzt brechen wir durch!« sagte Gayt-Coor. Mit zunehmender Geschwindigkeit raste das Beiboot himmelwärts. Die wenigen Robotschiffe, die das Manöver vorausberechnet hatten, begannen zu feuern, aber ihre Schüsse fielen mit einer Verzögerung, die dem Kleinstraumschiff einen sicheren Vorsprung verschafften.
    Als Zeno es wagte, wieder einen Blick auf den Bildschirm zu werfen, sah er Poikto bereits als fahlbraune Kugel mitten im Weltraum. Davor bewegten sich ein paar hundert leuchtende Punkte: die auf unnachahmliche Art genarrten Robotschiffe von Payntec!
    Kein Verfolger, es sei denn, er hätte über Triebwerke und Ortungsgeräte von unbekannter Stärke verfügt, konnte das kleine Schiff jetzt noch einholen.
    »Wenn mich nicht alles täuscht«, sagte Callibso, »wurden wir soeben Zeuge eines einmaligen Vorgangs. Ich verstehe nicht viel von Raumfahrt, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt.«
    »Ich sagte bereits, daß wir Petraczer gute Piloten sind«, erinnerte Gayt-Coor.
    Callibso sah ihn an. »Sie mißverstehen mich«, sagte er. »Was ich bewundere, ist weniger die Kunstfertigkeit des Piloten als die Widerstandsfähigkeit des Materials, aus dem dieses Schiff besteht.«
    Nachdem sie endgültig aus dem Ortungsbereich der Robotschiffe entkommen waren, schaltete der Petraczer die Automatik ein und verließ seinen Platz an den Kontrollen.
    »Vor Erreichen des Gromo-Moth-Systems brauchen wir nicht mit neuen Schwierigkeiten zu rechnen«, verkündete er. »Wir haben also ein bißchen Zeit, uns mit interessanten Fragen zu beschäftigen.«
    Zeno hatte nur auf diesen Augenblick gewartet. »Wir sollten uns vor allen Dingen überlegen, wie wir uns dem Robotgehirn auf Payntec gegenüber rechtfertigen.«
    »Ich sagte bereits, daß wir uns als Abtrünnige von Heltamoschs Gruppe zu erkennen geben werden«, erinnerte der Echsenabkömmling. »Es ist die einzige Möglichkeit, das Robotgehirn zum Abwarten zu bewegen.«
    »Und wenn es nicht darauf eingeht?«
    »Dann sieht es schlecht für uns aus«, gab Gayt-Coor zu. »Ich bin jedoch sicher, daß das Robotgehirn verwirrt ist. Es benötigt weitere Informationen. Schon aus diesem Grund wird es nicht zu schießen beginnen. Alles, was ich über Roboter weiß, läßt mich die weitere Entwicklung mit ziemlicher Sicherheit

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