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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Trümmer von einigen zerstörten und abgestürzten Kampfmaschinen.
    »Was hast du vor?« flüsterte ich.
    Inzwischen hatten alle unsere Männer die Halle geräumt. Sie befanden sich im Schutz der Gleiter direkt am Eingang und feuerten auf die Roboter und besonders auf Goliath.
    »David und Goliath. Eine Geschichte aus meiner Galaxis, ein bekanntes Kämpferpaar von Terra. Goliath war der Riese.«
    Auch ich wußte, daß oft die einzige Chance gegen eine höchstorganisierte Waffe eine ausgesprochen primitive Abwehr sein konnte. Eine simple Fallgrube kann für einen Einzelkämpfer mit Hochenergiewaffen und Schutzschirm zu einer tödlichen Sache werden. Die Waffe, die Rhodan hier anzuwenden versuchte, war ebenso primitiv, auch wenn ich nicht begriff, was er vorhatte.
    Eine Waffe mit einem Brocken reinen Uyfinoms?
    »Heltamosch!« sagte Rhodan leise. Das Risiko bestand, daß gerade das, was er jetzt sagen wollte, von Goliath mitgehört wurde.
    »Ja?«
    »Ich muß dreißig Meter von Goliath entfernt sein. Lenke ihn ab! Alles Feuer auf ihn! Blendet ihn!«
    »Wird gemacht, Perry!« war die Antwort.
    »Was haben Sie vor?« Das war Torytraes Stimme gewesen.
    »Eine Überraschung!« antwortete Rhodan lakonisch und duckte sich wieder. Der Hundertkämpfer hatte ihn vielleicht gehört, aber ihn nicht sehen können.
    Ich fühlte, wie ich vor Aufregung zu zittern begann. Wenn es Rhodan auf seine merkwürdige Weise nicht gelang, Goliath aufzuhalten, waren wir alle verloren. Dieses Rätselwesen würde uns rund um den Planeten jagen und einen nach dem anderen töten.
    Schlagartig hörte sämtlicher Beschuß auf. Wir hörten nur noch das dröhnende Rasseln, mit dem Goliath mitten durch die Halle auf uns zukam. Er ging langsam, und sein Körper schien sehr schwer zu sein. War es biologisches Gewebe oder ein metallener Robot? Die Reihe der Roboter neben und hinter ihm blieb immer auf gleicher Höhe. Sie bildeten einen lebenden Wall, der wie die Flutwelle an einem felsigen Strand heranrollte. Die Ruhe, die sich in der Felsenhalle ausbreitete, betäubte uns fast.
    Einige Sekunden vergingen. Ich hielt den Atem an. Langsam kam Goliath in unser Blickfeld. Vierzig Meter entfernt.
    Fünfunddreißig.
    Wie eine Traube drängten sich unsere etwa neunzig Männer zwischen den Gleitern zusammen. Hundertfünfzig Waffenläufe richteten sich nun auf Goliath. Irrte ich, oder sah ich in diesem insektenartigen, aber sehr flach gebauten Gesicht so etwas wie ein Lächeln der Verachtung?
    Fünfundzwanzig Meter.
    Heltamosch sagte mir geradezu übernatürlicher Ruhe: »Feuer eröffnen!«
    Ein gewaltiger Donnerschlag entfaltete sich. Er schlug an unsere Trommelfelle und brachte sämtliche Trümmer, sämtliche lockeren Dinge und alle Gläser zum Klingen und Klirren. Die Strahlen vereinigten sich zu einem dicken Strang, der sich zu drehen schien.
    Eine unerträgliche Helligkeit breitete sich aus. Wir alle konnten nicht in den Strahl blicken. Neben mir sprang Perry Rhodan auf und hob die Hand. Ich sah, daß er beide Enden des Riemens in der Hand hielt, während der Brocken des Minerals in der Trageschlaufe ruhte. Rhodans Arm begann sich über seinem Kopf zu drehen wie ein Propeller. Eineinhalb Meter weit kreiste der Brocken. Ich schwieg und stand langsam auf. Ich war wie erstarrt.
    Dann löste Rhodan den Griff seiner Finger. Die Schleuderbewegung war so schnell gewesen, daß man keine Einzelheiten mehr sehen konnte, nur einen verwischten Kreis. Als der eine Riemen sich löste, verließ der Brocken auf einer Geraden den Kreis und sauste auf Goliath zu.
    Der Brocken war keine Sekunde lang in der Luft, dann traf er auf die blitzumtobten Schirme des Ungeheuers. Ein zusätzlicher Funkenregen entstand, aber das Mineral durchschlug den Schirm.
    Goliath stieß ein Brüllen aus, das sich mit dem Dröhnen der vielen Waffen vermischte. Er blieb stehen, begann zu taumeln und drehte sich mehrmals um die eigene Achse.
    Dann fiel er der Länge nach um. Der Schirm flackerte auf wie ein Regenbogen. Er zeigte starke Farbveränderungen und kleine Strukturrisse.
    Der Beschuß hörte nur langsam auf. Nach und nach sahen die zum Teil geblendeten Männer, daß sie keinen Grund mehr hatten, ihre Waffen abzufeuern. Goliath lag ausgestreckt am Boden. Seinen Fingern war die lange, lanzenähnliche Waffe entfallen. Augenblicklich hatten alle anderen Robots das Feuer eingestellt. Sie standen regungslos da. Wir hatten gewonnen.
    Rhodan und ich starrten uns an. Dann brach ich in ein befreiendes

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