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Silberband 074 - Konzil der Sieben

Titel: Silberband 074 - Konzil der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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habe. Das sind nur 21 Millionen Lichtjahre.«
    Rhodan ging auf den scherzhaften Ton ein. »Das ist nicht mehr als ein Katzensprung«, sagte er. »Schaffen wir das vor dem Essen, oder bleibt noch ein bißchen mehr Zeit?«
    Roctin-Par lachte. »Du kannst zufrieden sein«, betonte er. »Die Entwicklung war nicht ungünstig für dich. Du hast dein Gesicht gewahrt und den Beauftragten des Konzils der Sieben Galaxien gezeigt, daß du alles getan hast, um auf die Erde zurückzukommen. Daß du von der Energiefessel nichts gewußt hast, ist keine Überraschung.«
    Rhodan drehte sich am Ausgang der Zentrale noch einmal um und blickte auf die Bildschirme zurück. Die heimatliche Sonne war schon nicht mehr zu sehen.

17.
    Siete-Torr wußte, daß sie nicht auffallen durfte, aber trotzdem rannte sie. Die Sonne strahlte hinunter auf die winzige Insel, und der Halbdschungel sandte Wolken stickiger Luft aus. Die dunkelbraune Haut der Provconerin troff vor Schweiß. Ihr goldfarbenes Haar klebte förmlich am Schädel. Das Meer, das ruhig und mit mäßiger Brandung an die Strände der Insel spülte, verstärkte den Eindruck der Hitze noch mehr. Siete-Torr bog vom schmalen Pfad ab und ließ die flachen Hausbauten dieses kleinen Erholungszentrums hinter sich.
    Was ich hier gehört habe, muß weitergegeben werden, dachte sie verzweifelt. Es war wichtig für das Schicksal von Tausenden. Die Existenz der Untergrundbewegung im Ercre-An-Thek-System hing allein von ihr ab.
    Siete-Torr war eine junge Frau. Auch sie war auf dem dritten Planeten dieses Systems geboren. Der Planet Hoptrec-Haich war ihre Heimat, diese uralte Stammwelt des Volkes der Provconer. Gerade in diesem System war der Widerstand gegen die Verwaltung durch die Laren groß – es gab keine andere Möglichkeit. Die Provconer hatten stets als leidenschaftliches und freiheitsliebendes Volk gegolten, und das nicht zu Unrecht. Und jetzt, vor einigen Zeiteinheiten, hatte Siete-Torr von zwei Laren, die sich unbeobachtet und unbelauscht geglaubt hatten, die furchtbare Wahrheit erfahren.
    Der Chef muß es erfahren! dachte sie und verschwand zwischen den ersten Büschen des Waldes.
    Perkin-Thac war eine Insel von rund zwei Dutzend, die hier im Schutz der Grünen Klippe lagen. Die sanften, aber stetigen Winde wurden von der Klippe abgelenkt, und seit Jahrhunderten waren die Inseln, jede in Sichtweite der anderen, bekannt als Ferienorte. Das gesamte Jahr über kamen hier Erholungsuchende her, Gäste und alle anderen Besucher. Und im denkbar ungünstigsten Moment hatten zwei Laren in dem Restaurant, das Siete-Torr leitete, über den Verrat gesprochen.
    Rechts und links des schmalen Pfades, der von dem kleinen, baumbestandenen Platz zu einem der Sandstrände führte, raschelten die Büsche. Hohe, wippende Gräser mit blauen Fruchtkolben bewegten sich. Insekten schossen im Zickzackflug durch die Zwischenräume. Das schillernde Moos an den Borken der Bäume roch betäubend. Kleine Tiere huschten von Ast zu Ast. Siete-Torr schenkte diesen Schönheiten nicht einen einzigen Blick aus ihren smaragdgrünen Augen, sondern lief, so schnell sie konnte, hinunter zu den Bootsstegen.
    Mit jedem ihrer Schritte wurde sich Siete-Torr bewußt, daß sie in Todesgefahr schwebte. Von ihr allein hing alles ab. Leben und Tod von unzähligen Mitgliedern der Widerstandsbewegung, die nicht nur auf dem dritten Planeten existierte, sondern auf allen bewohnten und erschlossenen Welten dieses Ercre-An-Thek-Sonnensystems. Und wenn man sie faßte, dann war alles verloren.
    Alles verloren … alles verloren … dieser Satz wiederholte sich sinnentleert in ihren Überlegungen.
    Die gelbe Sonne schlug wie ein Hammer auf sie nieder, als sie aus dem schmalen Waldstreifen hinaustaumelte. In weniger als zwanzig Stunden drehte sich der dritte Planet einmal um seine Achse. Bis zum Einbruch der Dunkelheit waren es noch zwei oder zweieinhalb Stunden. Zitternd und hochgradig nervös spürte Siete-Torr, wie die Sekunden unwiderruflich vergingen. Bis sie selbst die nächste Kontaktperson erreichte, verging nicht nur eine Menge Zeit, sondern sie mußte auch einen bestimmten Weg zurücklegen. Jeder Verdacht, dem sie sich aussetzte, konnte diesen Weg unterbrechen. Und es gab keinen anderen Weg bis zur nächsten Kontaktperson.
    Schneller! befahl sie sich. Schneller und nicht so auffällig!
    Die Achse des Planeten stand verhältnismäßig senkrecht zur Bahn der Ekliptik. Dadurch hielten sich klimatische Schwankungen innerhalb enger

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