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Silberband 074 - Konzil der Sieben

Titel: Silberband 074 - Konzil der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dunkles Gelb, die favorisierte Farbe der Provconer –, leuchteten in einem Dreiviertelkreis. Die Automatik bugsierte das Boot an einen freien Anlegeplatz. Die magnetischen Haftpoller traten in Tätigkeit, und der Anker wurde ausgebracht und hielt das Boot fest. Siete-Torr legte den Zentralschalter um und turnte über den Bug des Gleiters hinauf auf den Steg.
    Sie würde, falls sie mit dem Leben davonkam, Rechenschaft ablegen müssen, warum sie ihren Posten auf der Insel verlassen hatte. Das, so schwor sie sich, würde sie aber nur dann tun, wenn jemand ihre Abwesenheit bemerkt hatte. Jemand, der wichtig war.
    Schnell ging sie den Steg entlang und hinauf auf den kleinen Hafenplatz.
    Sie kannte nur die eine Stelle.
    Wenn Rotter-Tern nicht an seinem Platz war, dann … Ja, was tat sie dann? Sie steuerte den gemieteten Gleiter, so schnell es die Wegemarken und die Sicherungsschaltungen zuließen, auf der breiten, selbstleuchtenden Piste der Stadt Ervto-Tur'Han entgegen. Durch ein weit geöffnetes Fenster pfiff der Fahrtwind und kühlte den Schweiß auf ihrem Gesicht. Wenn nun eine Meldung sie längst überholt hatte? Wenn jemand aus dem Fort der Laren auf sie wartete?
    Sie zuckte die Schultern. Sie hatte Angst, aber schließlich überwog ihre Überzeugung, daß ein Ende der Sklaverei nicht mehr allzu fern sein konnte. Ein halbes Jahrhundert war selbst in einer kosmischen Geschichte kein kleiner Zeitraum, sondern eine Spanne, in der sich manches verändern würde. Wer war dieser geheimnisvolle Chef der Organisation, der den Laren den Kampf angesagt hatte?
    Die ersten Bauwerke der Außenbezirke, versteckt hinter jahrhundertealten Bäumen und Parkanlagen, huschten am Gleiter vorbei. Das Mädchen war jetzt, wohl deswegen, weil noch kein Angriff auf es unternommen worden war, eine Spur ruhiger geworden. Die Panik wich einigermaßen klaren Überlegungen.
    Ein Kreuzungsbauwerk kam entgegen. In rasender Fahrt tauchte der Gleiter in einen ausgeleuchteten Schacht hinein und legte sich in die Kurve. Die Frau aber lehnte sich zurück und versuchte, sich zu entspannen. Sie dachte über den Weg nach, den sie jetzt fahren mußte. Plastisch tauchte der Plan der Oberen Stadt vor ihr auf. Jene Bar in der Nähe des Raumhafens, erbaut auf einem Steg, der trägerlos über den nächtlichen Spiegel eines Sees gespannt war. Dann beugte sie sich vor und griff, nachdem der Gleiter wieder aus dem Tunnelbauwerk herausgekommen war, in die Steuerung. Während das Gefährt auf eine andere Fahrspur hinüberwechselte, hörte sie hinter sich das charakteristische Summen einer Polizeistreife.
    »Nein!« ächzte sie auf.
    Ihr Herz begann zu hämmern. Schweiß brach aus, die Finger fingen wieder zu zittern an. Das Erschrecken, relativ dicht vor dem Ziel gefaßt worden zu sein, überschwemmte ihre Überlegungen. Der Ton kam näher; ein schneller, intensiver Blick in das Rückwärtsperiskop. Der schwere, auffallend strahlende Gleiter der Polizei schob sich auf der Überholspur gerade an dem Heck ihres Gleiters vorbei. Sie warf, die Hände um die Hebel der Steuerung gekrampft, einen schnellen Blick hinüber. Drei Beamte saßen in dem Fahrzeug – kein Lare. Es waren Provconer! Der Fahrer starrte geradeaus, der Beifahrer unterhielt sich mit der Zentrale, und der dritte Polizist im Heck des Wagens grinste sie provozierend an.
    Der Gleiter zog vorbei, und nur noch die stechendgelben Rücklichter sahen sie wie ein böses Tier an. Eine weitere Kurve der Gleiterpiste ließ diesen Alptraum endgültig verschwinden. Siete-Torr verpaßte eine Ausfahrt, begann zu schimpfen und wählte einen anderen Weg. Als sie die Scheinwerfer des Raumhafens erkannte, lächelte sie glücklich. Wieder ein weiterer Schritt.
    Minuten später bremste sie auf dem Parkplatz der teuren, luxuriösen Bar und stieg aus. Sie ging die Treppen hinauf, schob sich an den Kontrollen vorbei und tauchte in das dunkelrote, pulverige Halbdunkel der Bar ein. Die Geräusche waren fast ausgestorben, aber die pochende, elektrisierende Musik war bereits draußen auf dem Parkdeck zu hören. Neben dem Eingang blieb sie stehen. Ihre Augen versuchten, das Dunkel zu durchbohren. Sie musterte, ohne sich von den Darbietungen der gezüchteten Unterhalter ablenken zu lassen, die Gesichter der Männer, die hinter der Bar standen. Wo war ihr Kontaktmann?
    Dort!
    Langsam ging sie auf die Bar zu. Die Schau auf der kleinen Bühne war ihre Chance; in ihrer Kleidung paßte sie hier hinein wie ein Fisch in einen

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