Silberband 074 - Konzil der Sieben
verzweifelt.
»Doch – nur zu einem späteren Zeitpunkt«, erwiderte Atlan. »Es könnte sein, daß Hotrenor-Taak Zweifel an der ganzen Geschichte kommen. Deshalb werden wir uns ihm stellen, um alle seine Zweifel zu zerstreuen. Perry und ich werden dann so tun, als sei uns die Flucht gelungen.«
»Das ist Wahnsinn!« rief Roctin-Par entsetzt. »Hotrenor-Taak wird euch so sicher bewachen lassen, daß ich euch nicht einmal mehr mit meiner gesamten Raumflotte herausholen könnte.«
Jetzt lächelte auch Rhodan. »Ich finde Atlans Plan vorzüglich. Wir müssen so tun, als sei uns die Flucht gelungen, und lassen uns daraufhin endgültig entführen. Bis später, Roc.« Rhodan und Atlan schalteten ihre Flugaggregate ein und schwebten davon.
»Wie stellt ihr euch das denn vor?« rief Roctin-Par ihnen nach. »Ihr könnt doch nicht alles wieder über den Haufen werfen, nachdem der Plan so ausgezeichnet geklappt hat. Kommt zurück! Verdammt, das ist heller Wahnsinn …!«
Kaum wurde der Überfall auf die Wohnsiedlung der Terraner gemeldet, als an alle in Mivtrav und in der Umgebung der Hauptstadt stationierten Truppen Vollalarm gegeben wurde. Sämtliche Ortungsstationen wurden in Betrieb genommen, die Bereitschaftssoldaten besetzten die über die Stadt verteilten Befestigungsanlagen, Flugstreifenkommandos riegelten den Luftraum ab, die SVE-Raumer wurden startbereit gemacht.
Hotrenor-Taak übernahm selbst das Kommando über diese Aktion. Er war in der Hauptschaltzentrale eingetroffen und verfolgte die Maßnahmen auf dem gigantischen Beobachtungsschirm, der die jeweilige Lage schematisch darstellte. Auf der Bildschirmgalerie darunter wurden Direktübertragungen der Geschehnisse rund um die zerstörte Wohnsiedlung gebracht.
Bisher war nur bekannt, daß Roctin-Pars Rebellen hinter dem Überfall steckten und daß sie sich offenbar zum Ziel gemacht hatten, Perry Rhodan und seine Leute zu entführen. Und das schien ihnen auch zu gelingen, denn Roctin-Par – obwohl er während der Kämpfe an verschiedenen Punkten mehrmals gesehen worden war – und die Terraner blieben verschwunden. Um so überraschter war Hotrenor-Taak, als ihm der Kommandant eines nahen Stützpunktes berichtete, daß seine Leute zwei seltsame Flugobjekte geortet hätten, die sich schließlich als Perry Rhodan und Atlan in flugfähiger Kampfanzügen herausgestellt hatten.
Der Verwalter von Hetossa verließ augenblicklich die Hauptzentrale und begab sich per Transmitter in den Stützpunkt, wo angeblich Rhodan und Atlan aufgetaucht waren. Dort angekommen, stellte er zu seiner Erleichterung fest, daß sich der Kommandant nicht getäuscht hatte. Vor ihm standen Perry Rhodan und Atlan in voller Kampfausrüstung. Seine Erleichterung wurde sofort von seinem ihm angeborenen Mißtrauen verdrängt.
»Was hat das zu bedeuten?« erkundigte er sich barsch. »Ich finde es äußerst bedenklich, daß Sie sich dem Schutz meiner Leute entzogen haben und geflüchtet sind! Ich …«
»So kommen Sie uns besser nicht!« herrschte Rhodan den Laren an. »Wenn wir uns darauf verlassen hätten, daß Ihre Leute uns beschützen können, dann wären wir längst nicht mehr am Leben. Sie hätten den Hexenkessel miterleben müssen, in den unsere Wohnsiedlung verwandelt wurde, als die Rebellen angriffen! Dann würden Sie anders reden.«
»Ich bin natürlich erleichtert, daß Sie mit dem Leben davongekommen sind«, schränkte Hotrenor-Taak ein, versuchte aber sofort wieder, die Initiative an sich zu reißen. »Aber das erspart Ihnen nicht, mir zu erklären, wie Sie zu der Kampfausrüstung gekommen sind. Es scheint fast, als seien Sie auf den Überfall vorbereitet gewesen.«
»Sie haben Nerven!« sagte Atlan. »Sie sind nicht einmal in der Lage, uns vor einigen Aufständischen zu schützen, und werfen uns vor, daß wir unser Leben verteidigen. Natürlich kam der Überfall für uns nicht unvorbereitet, weil uns die Mutanten warnten. Und die Mutanten waren es auch, die uns die Ausrüstung aus den Beständen der MC-8 besorgten, bevor Sie sie vernichten ließen. Damit ist Ihre Neugierde hoffentlich befriedigt.«
Bevor Hotrenor-Taak etwas sagen konnte, ergriff wieder Rhodan das Wort. »Anstatt uns sinnlose Fragen zu stellen, sollten Sie etwas zu unserem Schutz unternehmen«, forderte er kategorisch. »Diesmal sollten Sie uns aber Bewacher zur Verfügung stellen, die ihre Aufmerksamkeit weniger auf uns, sondern mehr auf unsere Feinde lenken.«
Hotrenor-Taak war sichtlich irritiert. Er
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