Silberband 074 - Konzil der Sieben
würdet, deshalb habe ich einen Plan ausgearbeitet, wie euch geholfen werden kann, ohne daß Hotrenor-Taak oder sonst jemand aus dem Konzil der Sieben Verdacht schöpfen kann.«
»Dann laß hören, Roc«, sagten Rhodan und Atlan wie aus einem Mund.
»Setzen wir einmal die Richtlinien fest, an die wir uns unbedingt halten müssen«, erklärte Roctin-Par. »Du mußt weiterhin den bereitwilligen Mann heucheln, der keine andere Möglichkeit sieht, als das Angebot der Laren anzunehmen – wenn auch zähneknirschend. Also darfst du auch nicht versuchen, von Hetossa zu flüchten. Demnach gibt es nur eine einzige Möglichkeit, in deine Galaxis zurückzukehren …«
»Perry muß entführt werden!« platzte Atlan heraus.
»Natürlich, das ist die Lösung!« rief Rhodan aus.
Roctin-Par zeigte sein larisches Lächeln. »Ich habe einen entsprechenden Plan bereits ausgearbeitet. Du kannst für den Untergrundkampf von unglaublichem Wert sein, wenn du weiterhin das Vertrauen des Hetos der Sieben genießt. Als Verbindungsmann zum internen Kreis der sieben galaktischen Großmächte kannst du unschätzbare Dienste leisten. Deshalb muß deine Flucht wie eine Entführung gegen deinen Willen aussehen, Perry – das wollte ich nur noch einmal betonen.«
»Spann die beiden nicht so auf die Folter«, meldete sich Gucky. »Ich weiß ja aus deinen Gedanken längst Bescheid, aber Perry und Atlan mußt du deinen Plan noch genauer erklären.«
»Sei nicht so vorlaut, Gucky«, ermahnte Rhodan. »Wir wollen nichts überhasten.«
»Zu lange wollen wir uns aber auch nicht Zeit lassen«, erwiderte Roctin-Par. »Ich habe schon alles vorbereitet, so daß der Plan heute um Mitternacht anlaufen kann. Leider wird es dabei nicht ohne Gewaltmaßnahmen abgehen, aber keine Sorge, euch wird man damit nicht in Verbindung bringen. Denn nicht eure Bewacher, sondern ihr werdet als Opfer dastehen.«
»Genauso habe ich es mir vorgestellt«, sagte Atlan begeistert. Ein solches Manöver entsprach ganz seinem Geschmack.
»Es ist nicht nötig, langatmige Einzelheiten zu erklären«, fuhr Roctin-Par fort. »Haltet euch um Mitternacht bereit. Dann werde ich vierhundert Mann meiner Organisation in das Sperrgebiet eingeschleust haben. Die Transportmittel für die Flucht stehen bereit. Genau zum verabredeten Zeitpunkt werden meine Leute zuschlagen. Das ist gleichzeitig das Zeichen für euch, aus dem Lager auszubrechen und die in der Sperrzone wartenden Fahrzeuge zu besteigen. Aber achtet darauf, daß die Soldaten nicht merken, daß ihr die Wohnsiedlung freiwillig verlaßt. Wenn ihr euch daran haltet, kann überhaupt nichts schiefgehen.«
»Keine Sorge«, beruhigte Rhodan, der an dem Plan zu seiner ›Entführung‹ immer mehr Gefallen fand, den Rebellen. »So hilflos, wie es scheint, sind wir wieder nicht. Wir besitzen eine ganz gute Ausrüstung, die unsere Tarnung sichert.«
»Wenn um Mitternacht das Feuerwerk losgeht, dann werden wir kräftig mitmischen«, versprach Atlan.
Nach terranischer Zeitrechnung schrieb man bereits den 28. Januar. Doch auf Hetossa hatte der Tag fast neunundzwanzig terranische Stunden, so daß es zu Zeitverschiebungen kam.
Knapp vor Mitternacht waren Rhodan und seine Gefährten einsatzbereit. Gucky hatte zusammen mit Ras Tschubai schon bei Einbruch der Dunkelheit die Mutanten in die Wohnsiedlung zurückgeholt. Danach hatten die beiden Teleporter die benötigten Ausrüstungsgegenstände aus dem Waffendepot in den Bergen geholt.
Nun warteten sie nur noch darauf, daß es Mitternacht wurde. Rhodan und Atlan hatten die anderen eingehend informiert und sie vor allem darauf hingewiesen, daß es keine unmittelbare Zeugen ihrer Flucht geben dürfe. Die überlebenden Soldaten sollten alle einhellig aussagen können, daß ihre Schützlinge von den Rebellen entführt worden waren. Jetzt gab es nichts mehr zu sagen; zwischen den siebzehn Personen, die ihre Quartiere verlassen und sich im Park versammelt hatten, herrschte Schweigen.
Nur einmal sagte Fellmer Lloyd: »Die Rebellen haben sich rund um die Wohnsiedlung verteilt. Aus ihren Gedanken ist zu erkennen, daß sie jeden Augenblick das Zeichen zum Angriff erwarten.«
Da wollte Gucky natürlich mit seinen telepathischen Fähigkeiten nicht zurückstehen, und er meldete: »Ich kann Roctin-Pars Gedanken ganz deutlich herausfiltern. Er wartet in nördlicher Richtung mit einem nichtenergetischen Bodengleiter, um dort …«
Seine letzten Worte gingen in einem ohrenbetäubenden Knall unter. Hinter
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