Silberband 074 - Konzil der Sieben
Nebenprodukte der Kriegsforschung. So wie diese Kombination, die so leicht und flexibel ist wie jede andere Kleidung, die aber allen Ansprüchen auf Extremwelten gerecht wird. Die Gravitation paßt sich automatisch den jeweiligen Erfordernissen an. Wenn ich durch eine Schleuse auf die Oberfläche von Peyntepor gehe, brauche ich keine besonderen Vorbereitungen zu treffen – es bildet sich automatisch eine energetische Schutzhülle um mich, die die Giftgase abhält, und Sauerstoff wird durch einfache Umgruppierung von Atomen erzeugt.«
»Sehr einfach«, meinte Rhodan.
Dann sah er den Zyklopen. Er tauchte zwischen den wallenden Giftgasen auf und starrte mit seinem einen Auge zu ihnen herein. Rhodan wollte ihn genauer betrachten, doch da verschwand der Zyklop wieder in der dichten Atmosphäre. Immerhin hatte er jedoch einige Einzelheiten erkennen können.
Der Zyklop war an die drei Meter groß, gedrungen gebaut, was auf die übermäßige Schwerkraft dieser Welt zurückzuführen sein mußte, hatte kräftige, bis zur Körpermitte reichende Arme und kurze Säulenbeine. Ob er eine olivfarbene Kleidung trug, ob er nackt und seine Haut diese Farbe hatte und so speckig und lederartig war, konnte Rhodan nicht genau sagen. Er fragte Roctin-Par auch nicht danach.
»Du hast den Peynteporer gesehen?« wollte Roctin-Par wissen, während sie in den Korridor hinausgingen. Nachdem Rhodan dies bestätigt hatte, fuhr der Rebellenführer fort: »Das war Aulmorm. Er ist der Leiter der hiesigen Untergrundorganisation und arbeitet eng mit mir zusammen. Auf Peyntepor sind die Verhältnisse etwas anders als auf Hetossa, man ist hier weniger gefährdet. Das liegt daran, daß hier nicht besonders viele Laren stationiert sind und daß sie trotz ihrer hervorragenden Ausrüstung in ihren Aktionen doch mehr behindert werden als auf einer Sauerstoffwelt.«
Sie kamen in einen größeren Raum, der immerhin so hoch war, daß Icho Tolot und der Paladin aufrecht stehen konnten.
»Ihr könnt euch innerhalb unseres Stützpunkts frei bewegen«, erklärte Roctin-Par. »Wir haben keine Geheimnisse vor euch. Wenn ich euch dennoch bitte, den Schaltstationen fernzubleiben, dann nur deshalb, weil ich nicht möchte, daß die Wachmannschaften abgelenkt werden. Ich habe angeordnet, daß ein eigener Beobachtungsraum für euch geräumt wird, der mit Ortungsgeräten und Funkanlagen ausgestattet ist. Zu eurer eigenen Sicherheit möchte ich euch noch raten, sich nicht ohne die Begleitung eines meiner Männer ins Freie zu begeben. Eine optische Orientierung ist auf Peyntepor für einen Fremden völlig unmöglich, und auf die Ortungsgeräte sollte man sich auch nicht bedingungslos verlassen, denn es gibt auf dem Riesenplaneten viele magnetische Strömungen und andere verhängnisvolle Störungsquellen. Ganz abgesehen davon, daß Streifenkommandos der Laren unterwegs sind.«
»Nach deinen ausführlichen Instruktionen zu schließen, hört es sich fast so an, als sollten wir uns auf Peyntepor häuslich niederlassen, Roc«, meinte Atlan.
»Wir werden für einige Zeit hierbleiben«, sagte Roctin-Par. »Ich werde euch jetzt die Quartiere zeigen. Danach könnt ihr euch innerhalb unseres Stützpunkts umsehen.«
Rhodan erhielt ein überraschend geräumiges Zimmer zugeteilt, das zwischen den Unterkünften von Atlan und Gucky lag. Wohnlich wurde der Raum allerdings erst, wenn man die entsprechenden Tasten drückte und so die gewünschte Einrichtung entstehen ließ. Verständlich, daß sich Waringer und Mart Hung-Chuin sofort mit Feuereifer auf die Tastatur stürzten und das Prinzip der Energieumwandlung erforschen wollten.
Auf Waringers Ersuchen, ihnen einen technischen Berater zur Verfügung zu stellen, antwortete Roctin-Par allerdings ziemlich reserviert: »Unsere Leute sind alle ständig im Einsatz. Ich kann keinen von ihnen entbehren.«
Damit mußten sie sich zufriedengeben, und selbst die beiden wissensdurstigen Wissenschaftler sahen ein, daß es keinen Sinn hatte, Roctin-Par weiter zu bedrängen.
Rhodan fand bald heraus, daß die Grundfläche dieses Stützpunkts die Ausmaße von einem Quadratkilometer hatte. Das war insofern beachtlich, als es sich um eine Geheimanlage handelte, die geradezu vor den Augen der Laren betrieben wurde.
Roctin-Par begründete ihre relative Sicherheit mit den Störfaktoren des Planeten und mit der Tatsache, daß sie von den Peynteporern kräftig unterstützt wurden. »Es gibt eigene Kommandos, die ständig falsche Spuren legen, die die
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