Silberband 074 - Konzil der Sieben
diesen Tag kaum erwarten«, sagte Rhodan.
»Nur Geduld«, erwiderte Roctin-Par. »Auf Peyntepor passiert ständig etwas. Euch wird es bestimmt nicht langweilig.«
Roctin-Pars Worte bewahrheiteten sich einige Minuten später. Als er über die Rundrufanlage in die ›Kontakthalle‹ gebeten wurde, fragte er Rhodan und Atlan, ob sie ihn begleiten wollten.
Die beiden sagten spontan zu.
Die sogenannte Kontakthalle konnte nur mit Schutzanzügen betreten werden, denn in ihr herrschten planetare Bedingungen, die Atmosphäre bestand aus einem Wasserstoff-Methan-Ammoniak-Gemisch.
Roctin-Par brauchte keine Vorbereitungen zu treffen; als er durch die Luftschleuse trat, schmiegte sich sofort eine Energiehülle um seinen Körper. Rhodan stellte mit einem Blick auf seinen Atmosphären-Analysator fest, daß Wasserstoff vorherrschte. Also waren die Peynteporer Wasserstoffatmer. Auch die Maahks hätten auf dieser Welt ideale Lebensbedingungen vorgefunden.
In der Kontakthalle bekam Rhodan auch zum erstenmal einen Peynteporer genau zu sehen. Nun konnte er feststellen, daß diese Zyklopen tatsächlich fast nackt waren. Um ihre Körper waren nur in verschiedener Höhe Gürtel geschnallt, in deren Taschen sie ihre Ausrüstung verstauten. Das olivgrüne, lederartige Gebilde war ihre Haut, die Rhodan irgendwie an die von Flußpferden erinnerte.
Die breiten Köpfe waren flach gedrückt, das Gesicht, wenn man in diesem Fall überhaupt von einem solchen sprechen konnte, bestand praktisch nur aus dem ›Auge‹. Rhodan erfuhr jedoch bald, daß es sich dabei aber um ein Kombinationsorgan handelte, mit dem die Zyklopen sehen, hören und sprechen konnten.
»Ich begrüße dich, Aulmorm«, sagte Roctin-Par zu dem am nächsten stehenden Zyklopen. Hinter diesem standen noch vier weitere in der nebelartigen Atmosphäre. »Ich habe dich vorhin schon gesehen und dachte mir, daß du mich erwartest. Was führt dich zu mir, Aulmorm?«
»Ich bin in Sorge«, sagte der Zyklop. Seine Stimme war ein tiefer Baß und fast so dröhnend wie die eines Haluters. »Erinnerst du dich noch an Walhan-Pol, den Spion bei den Laren, der überstürzt flüchten mußte, als sie ihn entlarvten?«
»Ich erinnere mich an ihn«, antwortete Roctin-Par. »Was ist mit ihm? Hat sich sein Gesundheitszustand verschlechtert?«
»Nein, gesundheitlich geht es ihm gut.«
»Aber?«
»Er ist bei uns nicht mehr sicher. Die Laren scheinen zu vermuten, daß er sich in meiner Kolonie versteckt hält, und haben sie umstellt. Sie ließen alle Gebäude räumen, und die Bewohner wurden in einem Energiegefängnis zusammengetrieben. Jetzt haben sie eine Energiekuppel über die Kolonie gelegt und wandeln unsere Luft in das für sie atembare Sauerstoffgemisch um. Wenn sie erst damit fertig sind und die Kolonie durchsuchen, werden sie Walhan-Pol finden. Wir können sie nicht daran hindern, Roctin-Par.«
»Ich werde euch helfen«, versprach der Rebell. »Es geht gar nicht so sehr um Walhan-Pols Leben. Aber wenn die Laren ihn finden, werden sie sich an den Bewohnern der Kolonie rächen.«
»Das befürchten wir«, sagte Aulmorm.
»Geht nur wieder und seid unbesorgt«, erklärte Roctin-Par. »Ich werde mir schon etwas einfallen lassen, um die Sache ins reine zu bringen.«
»Danke, Roctin-Par.«
Die fünf Zyklopen verschwanden in der dichten Atmosphäre. Roctin-Par kehrte mit Rhodan und Atlan in den Stützpunkt zurück. »Ich muß euch jetzt leider verlassen«, sagte der Rebell. »Aber wenn alles gutgeht, dann bin ich bald wieder zurück.«
»Möchtest du nicht, daß wir dich begleiten?« bot Rhodan an. »Ich würde mich gerne für deine Unterstützung revanchieren.«
»Es ist zu gefährlich«, erwiderte Roctin-Par. »Warum solltet ihr euer Leben unnötig aufs Spiel setzen?«
»Weil die Gefahr unser Lebenselixier ist«, meinte Atlan lachend. »Wir begleiten dich, Roc.«
»Und ich komme auch mit«, ertönte plötzlich neben Atlan eine wohlbekannte Stimme. Es war Gucky, der so unerwartet bei ihnen materialisierte. »Und sagt bloß nicht, daß ihr auf die Hilfe eines Teleporters, Telepathen und Telekineten verzichten könnt.«
Roctin-Par war sichtlich darüber erfreut, daß ihm seine neugewonnenen Verbündeten so selbstlos ihre Hilfe anboten. »Wenn das so ist«, sagte er, »dann brauche ich nicht erst meine Leute zusammenzutrommeln. Eine großangelegte Aktion wäre in diesem Fall ohnehin weniger wirkungsvoll. Vielleicht gelingt es uns sogar, Walhan-Pol unbemerkt aus der Kolonie
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