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Silberband 075 - Die Laren

Titel: Silberband 075 - Die Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Flugrecorder der MARCO POLO zu sehen!«
    Perry Rhodan blickte ihm lange nach – selbst als sich die Tür längst hinter ihm geschlossen hatte.
    Die Verhandlung mit den Wissenschaftlern hatte den gewünschten Verlauf genommen. Pontel Lavony stand noch deutlich genug unter dem Eindruck der Erkenntnis, daß ohne die Hilfe der MARCO POLO ihm und seinen Leuten das Lebenslicht ausgeblasen worden wäre, daß er die Oberhoheit des Großadministrators über alle weiteren Planungen der Wissenschaftler – bis auf Widerruf! fügte er vorsichtig hinzu – anerkannte.
    Veron Motcher und Goshmo-Khan erhielten die Aufgabe, als Mitglieder des Wissenschaftler-Teams die Verbindung mit Imperium-Alpha zu wahren. Von jetzt an würde man auf der Erde über jede Neuentwicklung auf Kopernikus, der Stammwelt der Wissenschaftler, informiert sein. Perry Rhodan war mit der Entwicklung der Dinge durchaus zufrieden. Man hatte einen neuen Verbündeten, dazu noch einen, der das Prinzip einer Waffe beherrschte, mit der larische SVE-Raumschiffe wirkungsvoll angegriffen werden konnten. Das bedeutete eine erste Hoffnung in der von Grund auf hoffnungslosen Lage, in die die Milchstraße durch das Auftauchen der Laren geraten war. Die DORO machte sich auf den Heimweg ins Newton-System. Die MARCO POLO dagegen flog zunächst ein Fiktivziel an, in dessen Nähe sie von sich reden machte, so daß man beweisen konnte, daß sie dort gewesen sei. Erst dann kehrte sie zur Erde zurück.
    Und jetzt, auf der Erde, waren die Dinge ganz anders abgelaufen, als Perry Rhodan es sich vorgestellt hatte. Er hatte sich vorgenommen, Hotrenor-Taak um eine Unterredung zu bitten und dem Laren eine kräftige Standpauke zu halten. Er war nicht dazu gekommen. Statt dessen hatte der Lare ihn aufgesucht und sich die Mühe gemacht, dem Ersten Hetran die Gründe für seine Entscheidung auseinanderzusetzen. Perry Rhodan war verwirrt. Er hatte noch nie zuvor in seiner fünfzehnhundertjährigen Erfahrung ein Wesen kennengelernt, das so undurchschaubar, so unberechenbar war wie Hotrenor-Taak.
    Was hatte Hotrenor-Taaks letzte Bemerkung zu bedeuten? Verdächtigte er die MARCO POLO wirklich, das Raumschiff gewesen zu sein, das den larischen SVE-Raumer abgeschossen hatte? Der Flugrecorder, den jedes Fahrzeug der Solaren Flotte an Bord führte, war ein Instrument, das die Anzeigen der Bewegungszustandsmeßgeräte sorgfältig aufzeichnete und die Aufzeichnungen in einem Speicherbereich des Bordrechners aufbewahrte, zu dem normalerweise niemand Zugriff hatte. Auf der anderen Seite gab es in der ganzen Solaren Flotte keinen Bordrechner, den der Großadministrator selbst nicht bis auf das letzte Speicher-Bit hätte ausräumen oder umkrempeln können. Selbstverständlich gab es im Flugrecorder der MARCO POLO keinerlei Hinweis mehr darauf, daß das Flaggschiff sich im Vontrecal-Pyn-Sektor befunden hatte. Hotrenor-Taak wußte das so gut wie irgendwer sonst. Perry Rhodan beschloß, seine Bemerkung als einen Schreckschuß zu interpretieren.
    Damit war allerdings das Problem nicht gelöst. Die Drohung der Laren bestand nach wie vor. Zwar konnte der Großadministrator der Solaren Flotte befehlen, unter keinen Umständen larische Raumschiffe anzugreifen. Aber wie stand es mit den Völkern, die seinem Befehl nicht gehorchten? Was, wenn die Blues morgen ein Gerät entwickelten, das der Maschine der Wissenschaftler glich, und sich entschlossen, es an einem SVE-Raumer auszuprobieren?
    Nein, soweit durfte es nicht kommen. Perry Rhodan mußte sich zu der Drohung der Laren äußern. Er mußte den Völkern der Galaxis zu verstehen geben, daß seine Solidarität mit Hotrenor-Taak und dem Hetos der Sieben nach wie vor bestehe. Er mußte sich ein weiteres Mal als Lakai der Laren zeigen, und in weiten Kreisen der Bevölkerung würde sein Ansehen weiter sinken. Daran ließ sich nichts ändern. Er konnte den Leuten nicht klarmachen, daß er in Wirklichkeit das Hetos der Sieben für eine drohende Gefahr hielt und daß ihm nichts mehr am Herzen lag, als eine Verschmelzung der Milchstraße mit dem Hetos zu verhindern. Er konnte nur hoffen, daß er eines Tages würde sagen können: Seht, wir haben das Hetos vertrieben, und das war es, worauf ich von Anfang an abzielte.
    Perry Rhodan war so tief in seine Gedanken versunken, daß er erschrocken zusammenfuhr, als der Fernschreiber zu surren begann. Ungläubig wandte er sich um. Es war höchst ungewöhnlich, daß eine Nachricht ohne vorherige Ankündigung auf diesem Weg in

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