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Silberband 075 - Die Laren

Titel: Silberband 075 - Die Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mischten sich hier und dort dünne, goldgelbe Fäden, deutliche Anzeichen herannahenden Alters. Er war ein imposanter Mann. Selbst für den ungeübten Blick des Terraners, dem ein Lare genauso auszusehen schien wie der andere, stach er aus der Menge seiner Landsleute hervor. Die Kraft, die in ihm wohnte, sein Selbstbewußtsein, seine feste Überzeugung, daß er allem, was in dieser Galaxis kroch, ging und fleuchte, weit überlegen sei, strahlten unmißverständlich von ihm aus.
    »Ich war im Begriff, Sie aufzusuchen«, begann Perry Rhodan kühl. »Es scheint, Sie sind von den jüngsten Ereignissen über Bord gespült worden und treffen nun Entschlüsse wie ein blindwütiger Berserker.«
    Perry Rhodan bediente sich der terranischen Umgangssprache, des Englischen. Es war ein weiterer Hinweis darauf, für wie unangefochten Hotrenor-Taak seine überlegene Position hielt, daß er sich nichts daraus machte, ebenfalls Englisch zu sprechen. Er hatte die Sprache mit Hilfe der fortgeschrittenen Lehrgeräte seiner Technologie wahrscheinlich im Handumdrehen erlernt.
    »Jüngsten Ereignissen?« wiederholte er lächelnd. »Ich dachte, es gäbe nur eines. Oder wissen Sie mehr als ich?«
    »Also gut, Ereignis«, korrigierte sich Rhodan ärgerlich. Er stand hinter seinem Schreibtisch und hatte dem Laren bis jetzt noch nicht angeboten, Platz zu nehmen. »Ich nehme an, der Verlust eines larischen Raumschiffs im Vontrecal-Pyn-Sektor war es, der Ihre unmaßstäblich harte Drohung auslöste.«
    Hotrenor-Taak nickte bedächtig. »Sie haben recht«, antwortete er. »Ich meine, mit dem Anlaß. Sonst haben Sie natürlich unrecht.«
    »Natürlich!« höhnte Perry Rhodan. »Wegen eines lausigen Raumschiffs drohen Sie Milliarden von Menschen mit Tod und Vernichtung, und ich habe unrecht! Ich will Ihnen etwas sagen …«
    »Nichts werden Sie mir sagen!« schnitt Hotrenor-Taak ihm mit scharfer Stimme das Wort ab. Gleich darauf verzog er jedoch das breitflächige Gesicht zu einem freundlichen Grinsen. »Jetzt bin ich nämlich an der Reihe zu reden. Sie sind der Erste Hetran der Milchstraße. Durch Sie ist die Milchstraße mit dem Hetos der Sieben verbunden. Sie haben dafür zu sorgen, daß Fahrzeuge des Hetos in dieser Galaxis keinen unnötigen Gefahren ausgesetzt sind. Das ist die Lage! Das Hetos ist sich darüber im klaren, daß seine Abgesandten sich in Ihrer Milchstraße in einer schwierigen Lage befinden. Nicht jedermann hier ist so einsichtig wie der Erste Hetran der Milchstraße. Nicht jedermann kann erkennen, daß die Eingliederung in das Hetos der Sieben den Völkern der Milchstraße nur Vorteile bringen kann. Da jedoch, von höherer Warte aus gesehen, an der Weisheit des Beschlusses des Hetos kein Zweifel besteht, sehe ich mich gezwungen, diesen Beschluß zur Ausführung zu bringen, koste es, was es wolle.«
    Er wandte sich ab und sah eine Zeitlang zum Fenster hinaus, das in Wirklichkeit kein Fenster, sondern ein großflächiger Bildschirm war, der eine Ansicht der Stadt Terrania City übertrug. Aus dieser Position, ohne Perry Rhodan anzusehen, sprach er schließlich weiter.
    »Machen wir uns doch nichts vor! Das Hetos hat in dieser Milchstraße eine Position zu sichern. Die Drohung gegen das Solare Imperium ist in allem Ernst ausgesprochen. Ich bin jedoch überzeugt, daß sie niemals verwirklicht zu werden braucht. Der Tod von mehreren Milliarden Menschen, die Vernichtung der Urheimat der Menschheit, das sind Dinge, die selbst der verrückteste Reaktionär nicht auf sein Gewissen laden möchte.«
    »Sie scheinen als bestimmt anzunehmen, daß es ein Terraner war, der das larische Raumschiff vernichtete.«
    Hotrenor-Taak wandte sich mit einem Ruck um. Er lächelte wieder. »Natürlich«, antwortete er. »Ich kenne die Völker dieser Galaxis. Niemand als ein Terraner fände sich zu einem derart närrischen Unternehmen bereit.« Er trat auf Rhodan zu. »Sie sind ein Mitglied des Hetos der Sieben. Ich verstehe Ihre Sorge. Aber seien Sie versichert, daß Ihrer Menschheit nichts geschehen wird, solange wir beide uns verstehen. Geben Sie Ihrem Herzen einen Stoß, Mann, und schlagen Sie ein. Ich bin nicht Ihr Feind! Verstehen Sie das doch endlich!«
    Er streckte ein zweites Mal die Hand aus, und diesmal konnte Perry Rhodan nicht anders: Er hatte keinen vernünftigen Grund mehr, den Handschlag zu verweigern.
    Hotrenor-Taak zwinkerte ihm zu. »Sehen Sie, so einfach ist das«, meinte er begütigend. »Und ich verlange noch nicht einmal, den

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