Silberband 075 - Die Laren
die Planeten. Wir wollten um exakt eine Minute und einhundertunddreiundachtzig Tausendstel in die Zukunft springen. Jetzt pendeln wir in der Zeit. Wir pendeln zwischen zehn Minuten und einer zehntausendstel Sekunde.«
»Hoffentlich fallen wir nicht in die Gegenwart zurück«, entfuhr es Rhodan erschrocken.
»Viel schlimmer wäre es, wenn das Zeitpendel noch weiter nach der anderen Seite ausschlüge«, erwiderte Waringer. »Dann würden wir uns irgendwo in der Relativzukunft verlieren, und es gäbe überhaupt keine Rückkehr in die Gegenwart für uns.«
»Kannst du nicht irgend etwas dagegen unternehmen, Geoffry?«
Der Hyperphysiker schüttelte bedauernd den Kopf. »Wir müssen abwarten, bis sich das Sonnensystem auf den von uns errechneten Wert eingependelt hat. Die Schwingungen auf der Zeitskala werden immer kürzer, so daß wir hoffen können, daß das Pendel in zwei Tagen zum Stillstand kommt. So lange wird es auch dauern, bis sich die Sonne beruhigt hat.«
Rhodan versuchte nicht, noch weiter auf Waringer einzureden. Wenn der Hyperphysiker sagte, daß es keine Möglichkeit gab, ihre Position in der Relativzukunft zu stabilisieren, dann konnte es daran keinen Zweifel geben.
Rhodan wurde aus seinen Gedanken gerissen, als plötzlich das Schrillen der Alarmanlage einsetzte. Er blickte sich um – und erstarrte.
Durch die Panzerplasttrennwand sah er, wie in einem der Nebenräume einige Techniker von seltsamen Energiespiralen überfallen und zur Explosion gebracht wurden.
»Was hat das zu bedeuten!« rief Rhodan aus. Doch niemand konnte ihm Antwort geben. Das Schrillen der Alarmanlage zeigte jedoch an, daß diese neue unbekannte Gefahr weiterhin akut war.
Die drei SVE-Raumer wurden von der DORO im Leerraum zwischen Jupiter und Saturn gestellt. Aus allen Teilen des Sonnensystems flogen die Einheiten der Solaren Flotte heran, um zum endgültigen Vernichtungsschlag gegen die Laren auszuholen. Doch noch bevor das KPL-Gerät der DORO seine volle Wirkungsweise erreicht hatte, konnten die larischen Schiffe ihre Position wechseln.
Wenig später tauchten sie hinter Neptun wieder im Normalraum auf. Die DORO setzte sich ebenfalls durch eine blitzschnell durchgeführte Linearetappe in dieses Gebiet ab. Aber als der 85 Meter durchmessende Kugelraumer die angegebenen Koordinaten erreichte, befanden sich zwei der SVE-Raumer bereits in der Umlaufbahn der Plutotrümmer.
Die Solare Flotte nahm die Verfolgung der beiden Schiffe auf. Auf der DORO herrschte Rätselraten. Wohin war das dritte SVE-Schiff verschwunden? Die Vermutung wurde ausgesprochen, daß es Merkur anflog, um den Haupt-Gezeitenwandler zu zerstören. Atlan genügte diese Vermutung, um Kurs auf den innersten Planeten zu befehlen.
Doch da tauchte das vermißte SVE-Schiff hunderttausend Kilometer vor der DORO auf und eröffnete sofort das Feuer. Die Absicht der Laren war klar. Sie wollten sich zuerst der DORO entledigen, die ihnen als einziges Schiff wirklich gefährlich werden konnte. Sie wußten auch, daß das winzige Schiff ohne die Feuerkraft der Solaren Flotte auf verlorenem Posten stand.
Das KPL-Gerät trat augenblicklich in Aktion. Doch der einzige Erfolg war, daß der unterbrochene Energiefluß das Feuer der Laren abschwächte. Dennoch konnten die relativ schwachen Schutzschirme der DORO dem Dauerbeschuß nicht mehr lange standhalten. Und weit und breit war kein Raumschiff der Solaren Flotte zu sehen.
Julian Tifflor meldete sich zwar über Funk und versprach Entsatz. Doch bis die Verstärkung eintreffen würde, wäre die DORO schon längst verglüht.
Da schalteten sich die Mutanten ein. Gucky und Ras Tschubai sprangen mit Irmina Kotschistowa, Ribald Corello und Fellmer Lloyd an Bord des SVE-Raumers, dessen Energiehülle instabil genug war, um eine Teleportation zu ermöglichen. Gucky materialisierte mit Irmina Kotschistowa und Fellmer Lloyd in der Kommandozentrale des Larenschiffes, während Ras Tschubai mit Ribald Corello sich zu einem Maschinenraum durchschlug, um dort konventionelle Atombomben zu legen.
Während Fellmer Lloyd mit seinen telepathischen Fähigkeiten die Gehirnimpulse der Laren sondierte und so Gefahrenherde lokalisierte und mittels eines Kombi-Strahlers ausschaltete, taten Gucky und Irmina Kotschistowa das Ihrige, um mit ihren Mutantenfähigkeiten das Chaos unter den Laren perfekt zu machen.
Irmina Kotschistowa brachte die Gehirnzellen der Laren zum Wuchern, gruppierte die Zellen ihrer Arme und Beine auf eine Art um, daß sie nicht
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