Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Gefangenschaft!«
    Lerg lächelte kalt. Auch dieser Mann war untersetzt und trug eine uniformähnliche Kleidung, aber um seine glatte Stirn lag ein breiter weißer Reifen. Seine Haut glänzte wie helle Bronze.
    »Wer ist Gulyv-Tau?« fragte Lerg und machte sich auf eine lange Diskussion gefaßt.
    »Dieser Planet Neu-Lemur und sein Volk besitzen einen Gottkaiser. Er ist Gulyv-Tau.«
    »Als ihr Terra und eure Heimatplaneten verließt, hattet ihr noch keinen Gottkaiser.«
    »Das mag sein. Wir kümmern uns nicht um die Vergangenheit. Sie ist erloschen.«
    »Und ich sage dir, Bentejac, daß wir mächtiger sind als dein Götze. Wir sind zwischen den Augen Gulyv-Taus hindurchgekommen und haben ihn besiegt.«
    »Er hat euch ausgespien! Deshalb nehmen wir euch gefangen!« beharrte Bentejac.
    »Er spie uns aus, weil wir unverdaulich waren. Und ich würde jedem von euch davon abraten, unser Schiff anzugreifen. Ihr habt Fernflugschiffe, ihr könnt mit Sicherheit den Linearflug beherrschen   – warum versucht ihr es nicht, andere Welten kennenzulernen und euch zu bilden?«
    »Wir brauchen es nicht. Unsere Heimat ist das Schönste und Beste, was wir kennen!«
    Lerg grinste breit, was seinen Partner in Verwirrung zu stürzen schien. »Das Bessere ist der Feind des Guten. Ihr habt alles vergessen. Euer Gottkaiser ist nichts anderes als ein Transmitter. Kennst du diesen Begriff?«
    »Wir haben Transmitter, um die Entfernungen zwischen den Orten des Planeten zurückzulegen. Aber nicht zwischen Sternen. Oder gar zwischen Milchstraßen!«
    Lerg stemmte die Arme in die Seiten und erklärte laut und deutlich: »Wir sind hier. Das ist der Beweis dafür, daß euer Gottkaiser ein Transmitter zwischen zwei Galaxien ist oder ein Teil davon. Wir hätten sonst Jahre und Jahre mit dem Flug verbracht. Wir kamen aus dem blauschwarzen Loch zwischen den Augen Gulyv-Taus.«
    »Ihr meint, Gulyv-Tau ist unser Gott?«
    »Das sagtest du!«
    »Nein. Der, den du lästerst, ist der Gulver-Gott. Gulyv-Tau ist der Kaiser des Planeten.«
    »Es ändert trotzdem nichts daran, daß wir nicht als Gefangene, sondern als Freunde und Besucher zu euch kommen!« widersprach Mopron. »Sprich mit Gulyv-Tau und sage ihm, daß wir keinen Kampf, sondern guten Kontakt und Freundschaft brauchen. Das ist vorläufig alles!« Er schaltete die Verbindung aus.
    Innerhalb kurzer Zeit versammelten sich etwa hundertfünfzig Personen in der Zentrale des Explorers. Nur einige Luken im oberen Pol des Schiffes waren geöffnet worden, nachdem die Atemluftanalyse hervorragende Werte ergeben hatte. Noch immer, seit etwa zwei Stunden, befand sich das Schiff in Alarmbereitschaft.
    Unruhig sprach Lerg mit dem einen oder anderen seiner Offiziere und den Teamleitern, denn er wußte, daß die Verantwortung allein von ihm getragen wurde.
    Carissa schob ihre Hand unter seinen Arm. »Was willst du tun, Lerg?«
    »Ich weiß es noch nicht. Unsere Informationen besagen, daß dieser Planet ruhig ist . « Er stand zweifellos unter der Herrschaft dieses göttlichen Kaisers, wie die Maschinen den Ausdruck übersetzten. Eine Diktatur also. Trotzdem genügten bereits die Bilder auf den Schirmen rund um die Zentrale, um eintausendneunhundertvierundachtzig Terraner zu begeistern. Runde Hügel und dahinter weiße Felsen. Ein Meeresstrand mit vielen sichelförmigen Buchten. Der Himmel war purpurfarben, die Wolken besaßen rote Ränder. Man könnte es hier jahrelang aushalten, dachte Lerg nachdenklich.
    »Abgesehen davon, daß wir hier garantiert innenpolitische Auseinandersetzungen heraufbeschwören«, sagte einer der Chefs aus der Nachrichtenabteilung, die ununterbrochen Funkverkehr abhörten und übersetzten, »aber diese Leute haben keine Ahnung mehr davon, woher sie kamen und weshalb sie sich hierher zurückgezogen haben.«
    »Sie haben alles vergessen«, murmelte Lerg. Das mußte etwas zu bedeuten haben. Aber was   …?
    »Die Generation«, machte sich Carissa bemerkbar, »mit der wir verhandeln, hat keine Ahnung mehr von der Milchstraße, von den Kämpfen mit den Halutern und von einem terranischen Erdteil namens Lemuria. Sie sind hier zu Hause. Sie haben hier eine Heimat gefunden.«
    Es war ein zermürbendes Warten. Sie alle bildeten sich ein, hier eigentlich mit offenen Armen empfangen werden zu müssen. Aber sie hatten mit diesen Wesen kaum etwas Gemeinsames mehr. Sie waren einander fremd.
    »Eigentlich sollte sich Bentejac oder sein Chef melden und uns ein Ultimatum stellen«, knurrte Lerg. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher