Silberband 076 - Raumschiff Erde
stieß der Mutant hervor. Er wußte genau, was Atlan vermutete. »Es sind keine Projektionen einer Defensivwaffe oder etwas Ähnliches. Es handelt sich um ein echtes Fell, das einmal getragen wurde.«
»Schon gut«, besänftigte ihn der Arkonide. »Vom Besitzer haben Sie sicher noch keine Spur gefunden?«
»Nein! Muß ich das denn, um meine Aussage glaubwürdiger zu machen?«
Atlan lachte. »Sie sind kratzbürstig, Ras!«
»Nur nervös!«
Tschubai bewegte sich vorsichtig durch den Gang und betrat einen anderen Nebenraum. Hier befanden sich nur wenige Maschinen. Dafür entdeckte der Mutant ein verlassenes Lager, wo irgendwann in der Vergangenheit einmal jemand geschlafen hatte. Neben diesem Lager war der Boden von Speiseresten verschmutzt. Am Kopfende sah der Teleporter eine Art Steinaxt liegen. Er traute seinen Augen nicht.
Er wollte Meldung machen, besann sich jedoch eines Besseren. Zunächst einmal wollte er diese Lagerstatt untersuchen. Sie war eiskalt. Über den Speiseresten am Boden hatte sich Schimmel gebildet, der an verschiedenen Stellen bereits wieder ausgetrocknet war. Dieses Lager war schon jahrelang nicht mehr benutzt worden.
Jetzt erst berichtete Tschubai von seiner neuen Entdeckung. Wie er nicht anders erwartet hatte, löste er damit an Bord der CAGLIOSTRO erhebliche Aufregung aus.
»Sind Sie sich über die Bedeutung Ihrer Aussagen im klaren?« erkundigte sich Goshmo-Khan.
»Ja«, sagte Tschubai gelassen.
»Sie behaupten nicht mehr und nicht weniger, als daß sich in der Vergangenheit einmal ein primitives Besatzungsmitglied an Bord von PP-III aufgehalten hat.«
Waringer warf dazwischen: »Könnte es sich nicht um ein verdummtes Besatzungsmitglied der beiden Explorerschiffe gehandelt haben?«
An diese Möglichkeit hatte Tschubai noch nicht gedacht. Er hielt es jedoch für unwahrscheinlich, daß die Spuren, die er gefunden hatte, von einem terranischen Raumfahrer stammten.
»Ich glaube, daß die Lemurer einen Barbaren hierhergebracht haben«, sagte der Teleporter. Dann widerrief er seine eigene Aussage: »Nein, das ist nicht möglich, so lange kann der Zeitpunkt noch nicht zurückliegen.«
»Die Sache ist zu gefährlich«, entschied Atlan. »Ras, Sie müssen umkehren.«
Der Mutant protestierte: »Aber ich habe gerade erst mit der Durchsuchung begonnen!«
»Trotzdem! In der Station stimmt etwas nicht. Wir müssen noch vorsichtiger vorgehen.«
Tschubai stieß eine Verwünschung aus. Ausgerechnet jetzt sollte er umkehren. Das war ja absurd. Wenn es in dieser Station einmal eine Gefahr gegeben hatte, existierte sie längst nicht mehr. Er sagte Atlan seine Meinung zu der Entdeckung.
»Auf keinen Fall dürfen Sie weitersuchen, Ras. Ich schicke ein Beiboot mit Wissenschaftlern und ein paar Spezialisten.«
Tschubai seufzte. »Also gut, Sir! Ich nehme solange hier auf dem Lager Platz.«
Er dachte jedoch nicht daran, die Ankündigung in die Tat umzusetzen. Bevor die Besatzung des Beiboots eintraf, wollte er noch möglichst viele Räume durchsuchen. Tschubai verließ den Schlafplatz des unbekannten Wesens und bewegte sich in Richtung der Zentrale.
Das Beiboot stand startbereit im Hangar der CAGLIOSTRO. Bevor es jedoch ausgeschleust werden konnte, geschah etwas Unvorhergesehenes. Ohne jede Ankündigung begann zwischen den drei roten Ecksternen des Sonnentransmitters ein Energiesturm. Die Ortungsgeräte knackten, die Strukturtaster schlugen aus.
»Hyperenergie!« rief Mentro Kosum. »Es sieht aus, als hätte jemand den Transmitter aktiviert.«
»Die kleine Sonne ist die Ursache!« widersprach Mart Hung-Chuin. Er wandte sich an Atlan. »Sie dürfen das Beiboot jetzt auf keinen Fall starten lassen, Lordadmiral. Es wäre das Ende für die Besatzung. Das kleine Schiff kann PP-III nicht erreichen, solange dieser Energieorkan im Gebiet von Archi-Tritrans tobt.«
»Kobold als Störfaktor«, sagte Atlan nachdenklich. »Daraus läßt sich schließen, daß der Weiße Zwerg irgendwann einmal von den drei Sonnen eingefangen wurde. Die Lemurer haben Kobold bestimmt nicht installiert, wenn er solche Auswirkungen nach sich zieht.«
»Was wird mit Tschubai?« rief Alaska dazwischen.
»Er muß allein zurechtkommen, bis der Sturm abgeflaut ist«, sagte Atlan. Er machte den Versuch, eine Funkverbindung zu dem in der Schaltstation wartenden Mutanten herzustellen, doch die durch den Energiesturm ausgelösten Störungen waren so stark, daß sie alle Impulse überlagerten.
Atlan machte sich im Augenblick keine
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