Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Leitung der ersten groß angelegten Expedition in den Mahlstrom übernahm, sondern mich damit beauftragte. Ebenso gut hätte er sagen können, dass er nach seiner Rückkehr von Goshmo's Castle auf Terra unentbehrlich sei, weil er der Menschheit in ihrer schwersten Zeit Rückhalt geben müsse. Aber er war nie ein Mann großer Worte gewesen, jegliches Pathos war ihm ein Gräuel. Deshalb sprach er auch nicht aus, dass er auf Terra zurückblieb, um für annähernd 20 Milliarden Menschen Seelenmasseur zu spielen.
    Denn die Weltuntergangsstimmung blieb, und sie verstärkte sich unter der Bevölkerung, je mehr die Bedrohung durch apokalyptische Gefahren in den Hintergrund trat. Die Terraner hatten wieder Zeit, über ihre Lage nachzudenken, und sie kamen immer mehr zu der Ansicht, dass sie hoffnungslos war. Erste Anzeichen einer beginnenden Massenhysterie machten sich bemerkbar, und es konnte noch immer zum Ausbruch der befürchteten globalen Panik kommen. Um eine solche Entwicklung zu verhindern, blieb Perry mit den anderen führenden Persönlichkeiten auf Terra zurück. Ich beneidete sie nicht um diese Aufgabe, sie war schwieriger als die Lösung aller vorangegangenen Probleme. Denn auf die drängenden und existenzbestimmenden Fragen aus der Bevölkerung konnte niemand von uns Antwort geben.
    Nach dem Abenteuer mit Zeus und den Feuerfliegern konnte Perry den Terranern gegenüber wenigstens mit ruhigem Gewissen behaupten, dass aus der näheren Umgebung des Mahlstroms keine unmittelbare Gefahr drohe. Die auf dem nur zehn Lichtstunden entfernten Planeten Goshmo's Castle gestrandete BOX-7149 war vor drei Tagen von einem Flottentender geborgen worden. Und die Besatzung bestätigte nach ihrer Rückkehr zur Erde in unzähligen Medienauftritten und Gesprächen mit Freunden, Verwandten und Neugierigen, dass man in dem Rieseninsekt, das vornehmlich in der Maske des Göttervaters Zeus auftrat, einen wertvollen Verbündeten gefunden habe. Dass Zeus jedoch eine feindliche Macht erwähnt hatte, mit der die MARCO POLO auf Goshmo's Castle bereits konfrontiert worden war, wurde in der Öffentlichkeit nicht erwähnt.
    Doch wir selbst machten uns nichts vor. Diese unbekannte Macht konnte jederzeit wieder zum Schlag gegen die Erde ausholen. Dabei spielte es keine Rolle, ob es sich bei den ›Unken‹ vielleicht nur um ein Hilfsvolk der wahren Beherrscher dieser Sternenzone handelte, wie verschiedene Wissenschaftler vermuteten.
    Das war mit ein Grund, warum wir zu einer Expedition rüsteten. Ich bekam das Kommando über sieben jeweils eintausendfünfhundert Einheiten zählende Verbände der Solaren Flotte, um die ferneren Sternenregionen zu erkunden. Was niemand deutlich auszusprechen wagte, worauf wir aber alle hofften, war, dass uns diese Expedition zu einer Positionsbestimmung der Erde verhalf. Mit anderen Worten: In jedem von uns war die winzige Hoffnung, dass wir unter den unzähligen Sterneninseln des Universums auch die Milchstraße finden würden.
    ***
    Meiner Meinung nach war es nicht der richtige Zeitpunkt für Paraden und aufwendige Demonstrationen, doch die Psychologen dachten anders. Sie behaupteten, dass es die leidgeprüften Terraner auf andere Gedanken bringen würde, wenn man den Start der Expeditionsflotte als feierlichen Staatsakt beging.
    So kam es, dass jeder unserer Schritte – und die Abstrahlung durch den Kurzstreckentransmitter von Imperium-Alpha zum Raumhafen von Terrania City – von den hungrigen Augen der Öffentlichkeit beäugt wurde. Außer Perry und mir gehörten der feierlichen Prozession noch die Mutanten Irmina Kotschistowa, Ras Tschubai, Fellmer Lloyd und Gucky an; sie sollten mich auf die Reise ins Ungewisse begleiten. Gucky war es auch, der durch seine Späße für eine Auflockerung des Protokolls sorgte. Hinter uns folgte ein Schwanz von Politikern und Militärs in Paradeuniformen, die die Feierlichkeit dieses Augenblicks unterstreichen sollten.
    »Diese Popanze machen Gesichter wie bei einer Beerdigung«, sagte Gucky auf dem Weg zu dem Beiboot, das uns zu der im Raum wartenden MARCO POLO bringen sollte, und sprach mir damit aus der Seele.
    Wir hätten auch per Transmitter an Bord der MARCO POLO gehen oder einfach teleportieren können. Aber der Marsch durch das Spalier von Raumlandetruppen, eine kurze Ansprache Perrys und unser Start mit dem Beiboot, das alles gehörte zu der von den Psychologen inszenierten Show.
    »Du wirst darauf achten, dass die Expedition zu keiner Beerdigung wird, Mike«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher