Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
aneinander vorbei. Die miteinander verzahnten Randzonen waren ungeheuren Gravitationsschwankungen ausgesetzt. Sonnen ballten sich zusammen, gingen in Novae auf, strebten mit gewaltigen Geschwindigkeiten auseinander. Und dann lösten sich die beiden Galaxien wieder voneinander. Aber an einer Stelle, wo der Brennpunkt der Kollision gewesen war, blieb eine Verbindung zwischen den beiden Sterneninseln, eine Brücke aus Sonnen und Planeten und kosmischem Staub blieb.
    »Durch die ungeheuren Gravitationskräfte, die bei dieser Katastrophe frei wurden, riss die Galaxis A Tausende von Sonnen mit ihren Planeten aus der Galaxis B heraus und umgekehrt. Viele dieser aus ihren Bahnen geworfenen Sterne platzten. Aus ihrer Materie hat sich eine kosmische Wolke gebildet, die überwiegend aus hocherhitztem Wasserstoff besteht. Dieser kühlt sich aber rasch ab. Daraus entwickeln sich die seltsamsten Phänomene. Eine ähnliche Erscheinung kennen wir aus der Nachbarschaft der Milchstraße auch. Die berühmte Materieader zwischen den Magellanschen Wolken muss einen ähnlichen Ursprung haben wie die Nabelschnur zwischen diesen beiden Galaxien. Auch die Magellanschen Wolken haben sich vor Urzeiten einmal nach einem Zusammenstoß wieder voneinander getrennt, sodass sich ein Materieschlauch zwischen den beiden Hauptmassen bildete.«
    Die beiden Galaxien strebten immer weiter voneinander fort. Die Schlauchverbindung zog sich in die Länge, wurde immer dünner.
    »Es hat zwei Milliarden Jahre gedauert, bis es zu der Situation kam, die sich unserem Auge heute bietet. In einigen Jahrmillionen wird die Nabelschnur an ihrer dünnsten Stelle reißen, und eine oder mehrere Galaxien werden sich bilden. In vielen Fällen haben solche Kleingalaxien eine Eigenbewegung entwickelt, sodass es zu ganz typischen Sternennebeln wie bei Andro-Alpha und Andro-Beta kommt.«
    Die Szene wechselte und zeigte nur noch die vergrößerte Nabelschnur zwischen den beiden Galaxien. Ganz deutlich war eine verdünnte Stelle zu sehen, an der die Schlauchverbindung eines fernen Tages zerreißen würde.
    »Hier steht die Erde«, erklärte der Astronom, und bei der so genannten Zerreißstelle erschien ein blinkender Pfeil. »Hier sind die größten energetischen Turbulenzen des Mahlstroms zu finden. Dazu kommt es, weil jede Galaxis für sich ein energetisches Gleichgewicht sucht, um sich zu stabilisieren. An der Reibstelle dieser gegeneinander wirkenden Energiezonen entstehen so hyperenergetische Kräfte, die einem auf Empfang justierten Materietransmitter gleichen. Nur deshalb war es möglich, dass die Erde im Mahlstrom materialisierte. Wir verdanken unser Schicksal also nicht dem gezielten Wirken einer übermächtigen Technik, sondern einer Laune der Natur. Wenn wir nun die Projektion wieder in geraffter Form ablaufen lassen, können Sie ganz deutlich sehen, welche Vorgänge sich an der voraussichtlichen Zerreißstelle der Nabelschnur abspielen.«
    An einer Stelle, dort, wo die Nabelschnur am dünnsten war und sich als wespentaillenartige Verschnürung zeigte, bildete sich ein Wirbel. Die energetischen Turbulenzen hatten dort das Aussehen einer Windhose oder eines Wasserstrudels. Sonnen und Planeten trieben darauf zu und verschwanden darin. Auf die Frage einiger Wissenschaftler, was dieser Trichter zu bedeuten hatte, gab der Astronom eine erschütternde Antwort.
    »Unsere Fernortungen haben ergeben, dass dieser Trichter alles in sich aufsaugt. Er übt auf die Sonnen und Planeten eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Sie werden alle diesem Schlund entgegengeführt und verschwinden darin. Wohin sie von dort geschleudert werden oder ob ihnen darin die endgültige Vernichtung droht, wissen wir nicht. Aber eines steht fest: Die Erde wird unaufhaltsam von diesem Schlund angezogen.«
    Seinen Worten folgte totale Stille. Ich glaube, erst in diesem Augenblick wurde uns allen bewusst, wie hilflos wir Menschen diesen kosmischen Kräften ausgeliefert waren.
    Der Astronom schien von der Wirkung seiner Worte selbst verblüfft. Er versuchte ein Lächeln und fügte beschwichtigend hinzu: »Dieser Vorgang wird natürlich einige tausend Jahre dauern. Es besteht also keine akute Gefahr. Aber immerhin müssen wir uns vor Augen halten, dass die Erde im Sog des Trichters verschwindet, wenn wir nichts dagegen unternehmen. Sowenig erfreulich diese Aussichten sind, haben wir doch Tausende von Jahren Zeit, eine Lösung unseres Problems zu finden.«
    Wenn auch nicht gerade in

Weitere Kostenlose Bücher