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Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Naturschutz-Tribunal geführt werden sollen.«
    Ich sah, dass Horre der Giftgrüne resignierte. Die richtige Deutung seiner Gefühlsstimmung ließ mich neuerlich erkennen, wie ähnlich diese Fremdwesen trotz der äußerlichen Unterschiede uns Menschen waren.
    Ich hatte nichts dagegen, diesem so genannten Naturschutz-Tribunal vorgeführt zu werden. Ich sah darin sogar eine günstige Gelegenheit, unseren Standpunkt bei einer höheren Instanz darzulegen.
    ***
    Gucky und Irmina waren ebenfalls ihrer Kampfanzüge beraubt worden. Ich hatte ihnen geraten, es wehrlos mit sich geschehen zu lassen. Auch als man mir den Translator abnahm, setzte ich mich nicht zur Wehr, obwohl dies darauf hindeutete, dass man uns keine Gelegenheit zur Rechtfertigung geben wollte.
    Die Verhandlung fand in einem Raum tief unter der Planetenoberfläche statt. Die Wände waren mit künstlichen Blumen und Kletterpflanzen geschmückt, der Boden bestand aus Kunstgras. Überall standen Wachen in ihren grünen Kombinationen mit entsicherten Waffen. Zuschauer waren unerwünscht. Einen Itrink mit einer tragbaren Fernsehkamera jagte man sofort wieder hinaus, kaum dass er auch nur einen Fuß in den Verhandlungsraum gesetzt hatte.
    Das Tribunal bestand aus vier Itrinks. Einer von ihnen war Horre der Giftgrüne; ich erkannte ihn an seiner Körpergröße und dem besonders dichten Kopfflaum. Den Vorsitz übernahm ein Itrink, der nicht größer als 2,20 Meter war. Irmina, Gucky und ich mussten die Verhandlung stehend über uns ergehen lassen.
    »Der Vorsitzende ist Gisgo d'Everen«, flüsterte mir Gucky zu. »Ich weiß es aus Horres Gedanken. Die beiden hassen einander.«
    »Warum?«, wollte ich wissen.
    »Horre l'Eger, so heißt er mit vollem Namen, verdächtigt Gisgo irgendeines Verbrechens«, antwortete Gucky. »Wenn Gisgo nicht sein Vorgesetzter wäre und weniger einflussreich, hätte er ihn längst schon zu Fall gebracht.«
    »Das wäre eine Gelegenheit, die beiden gegeneinander auszuspielen«, meinte ich seufzend. »Ohne Translator ist das aber leider unmöglich. Konzentriere dich dennoch auf die Gedanken von diesem Gisgo, Gucky.«
    Die Verhandlung begann. Wir merkten es nur daran, dass der Vorsitzende eine flammende Rede hielt. Sein Schnabel war unermüdlich in Tätigkeit, und ein nie enden wollendes Gegacker entströmte ihm.
    »Er klagt uns des unbefugten Betretens einer Naturschutzzone an und plädiert für die Todesstrafe«, erklärte mir Gucky die Gedanken des Vorsitzenden.
    »So streng sind hier die Bräuche?«, fragte Irmina fröstelnd.
    Gucky nickte. »Ausspucken im Freien kann schon den Kopf kosten. Aber in unserem Fall kommt noch etwas hinzu. Gisgo möchte uns unbedingt schnell loswerden. Die ganze Verhandlung ist eine Farce. Moment, jetzt schaltet sich Horre ein.«
    Der Giftgrüne erhob sich von seinem Platz und bot seinem Vorgesetzten ein Rededuell – das er allerdings verlor, was ich daraus schloss, dass er seinen Platz wieder einnahm und zusammengekauert sitzen blieb.
    »Horre hat eingewendet, dass auf uns die Todesstrafe nicht anzuwenden sei, weil wir einem bisher unbekannten Volk angehörten. Horre hätte den Kontakt zu uns gerne intensiviert, und sei es nur deshalb, um unsere Invasionspläne zu erfahren. Aber Gisgo will nichts davon wissen. Unser Tod ist eine beschlossene Sache. Das Exekutionskommando ist bereits unterwegs.«
    »Hast du nicht erfahren können, warum Gisgo uns so rasch loswerden möchte?«, fragte ich.
    »Er scheint Angst vor uns zu haben«, sagte Gucky. »In seinen Gedanken ist etwas, das irgendwie nicht zu einem Itrink passt. Bisher konnte ich es jedoch noch nicht aufspüren …«
    Gucky konzentrierte sich scharf. »Gisgo ist gar nicht Gisgo … Er hat nur dessen Rolle übernommen. Jetzt fürchtet er, dass wir ihn entlarven könnten. Er denkt daran, seine Artgenossen vor uns zu warnen. Einige müssen auf die Schiffe im Sonnenorbit zurückkehren und …«
    »Willst du sagen, dass Gisgo zu der Besatzung der 17 Raumschiffe gehört?«, entfuhr es mir.
    Gucky nickte. »Jetzt wird es deutlich … Gisgo ist kein Itrink! Er ist einer der fremden Raumfahrer, die sich auf dieser Welt eingeschmuggelt haben und sich als Itrinks verkleideten. Der echte Gisgo ist verschleppt worden …«
    Gucky hielt erschöpft inne. Ich sah zu dem Vorsitzenden und begegnete seinem Habichtsblick.
    »Bist du ganz sicher, dass er kein Itrink ist, Gucky?«
    »Er müsste schon selbst ein Mutant sein, um mich mit falschen Gedanken in die Irre führen

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