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Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Irmina.
    Es hätte dieses Hinweises nicht bedurft. Auch ich sah die über die Baumwipfel emporragenden Hochhäuser, die im Dunst des Himmels grau und ruinenhaft wirkten. Der Pflanzenwuchs wurde noch spärlicher. Tiere tauchten überhaupt keine mehr auf. Es herrschte eine unheimliche Stille, die Stille des Todes. Hier wurde der fortschreitende Exitus der Natur am deutlichsten spürbar.
    Ein etwa fünf Meter breiter Fluss versperrte uns den Weg. Er führte bräunliches Wasser. Das Flussbett war betoniert, keine Pflanze wuchs darin, hier lebten wohl auch keine Fische. Wir überquerten den Fluss mit Hilfe unserer Antigravaggregate. Als ich den Fuß ans andere Ufer setzte, wurden Irmina und Gucky plötzlich sichtbar. Irmina starrte mich mit großen Augen an und rief bestürzt: »Die Wirkung Ihres Deflektors wurde neutralisiert, Mike. Ich kann Sie sehen!«
    Mehr Zeit, unsere Überraschung darüber auszudrücken, dass die Planetenbewohner die technischen Mittel besaßen, Deflektorfelder zu neutralisieren, hatten wir nicht. Die Ereignisse überstürzten sich. Sekunden später schossen rings um uns Säulen aus dem Boden. Sie mussten ferngelenkt sein, denn sonst hätte Gucky die Gedanken der Bedienungsmannschaft espern können und wir wären gewarnt gewesen. Aber für den Mausbiber kam alles so unerwartet wie für uns. Doch waren wir mehr überrascht als bestürzt. Denn wir waren auch jetzt noch der Überzeugung, dass wir uns mit Hilfe der Kampfausrüstung die Freiheit sichern konnten.
    Die Säulen riegelten das Gebiet um uns ab, wir waren darin eingeschlossen. Blitze, die zwischen ihnen hin und her zuckten, zeigten uns, dass sie unter Strom standen. Plötzlich taten sich in den Spitzen der Säulen Öffnungen auf, und Netze wurden herausgeschleudert, die auf uns heruntersanken.
    Als Irmina instinktiv den Desintegrator hob, um die Netze zu vernichten, rief ich ihr zu: »Nicht schießen! Warten wir die weiteren Geschehnisse ab.«
    Gucky hatte Irminas Hand ergriffen und kam mit ihr zu mir. »Los, schnell, Mike! Ich werde mit euch aus der Gefahrenzone teleportieren.«
    »Das wirst du nicht tun«, erwiderte ich bestimmt.
    »Willst du dich kampflos ergeben?«, wunderte sich Gucky.
    »Genau das«, bestätigte ich. »Erstens ist es noch verfrüht, dich den Eingeborenen als Mutant zu erkennen zu geben. Zweitens möchte ich herausfinden, was sie zu dieser Handlungsweise bewegt und wofür sie uns halten.«
    »Und nur um das zu erreichen, willst du dich gefangen nehmen lassen?«, erregte sich Gucky. »Viel wirkungsvoller wäre, wenn wir ihnen unsere Überlegenheit demonstrierten!«
    »Das können wir später immer noch.«
    Die Netze legten sich über uns. Ich spürte elektrische Schläge. Ich verlor nicht das Bewusstsein, aber ich war zu keiner Bewegung mehr fähig. Ich hatte nicht einmal die Kraft, den Translator einzuschalten. Nicht viel später tauchten an die zwei Dutzend Eingeborene in giftgrünen Kombinationen auf. Sie waren bewaffnet, machten sich aber nicht die Mühe, die pistolenähnlichen Dinger aus den Halterungen zu holen. Sie waren sich unser völlig sicher.
    Einer von ihnen trug zusätzlich zu der grünen Kombination einen giftgrünen Umhang. Er schien der Anführer zu sein. Seine Stimme war womöglich noch schriller als die der anderen, als er seine Befehle gackerte. Ich hätte zu gern verstanden, was er sagte.
    Als sich die grün Gekleideten Isolierhandschuhe überstreiften und uns mitsamt den Netzen abschleppten, erkannte ich, dass ich ihre Größe richtig eingeschätzt hatte. Jeder von ihnen maß tatsächlich mindestens zweieinhalb Meter. Der Anführer mit dem Umhang überragte die anderen sogar um eine Handbreit.
    Wir wurden wie gefangene Tiere aus der Grünzone getragen und in ein Bodenfahrzeug verladen. Sechs der Eingeborenen blieben als Wachen bei uns im Laderaum. Die Türen wurden verschlossen. Es gab keine Öffnung, durch die man nach draußen sehen konnte. An der Decke ging eine Leuchtscheibe an und spendete ein gelbliches Licht.
    Der Wagen ruckte an. Ich hatte das unbestimmte Gefühl, dass die Fahrt in die Tiefe ging. Sicher war ich mir jedoch nicht, weil mein Körper nach wie vor erstarrt war. Dennoch war ich froh, dass die Lähmung nicht auch mein Gehirn befallen hatte.
    Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als der Wagen wieder anhielt. Die Wachen erhoben sich, öffneten den Laderaum und zerrten uns hinaus. Dabei gackerten sie aufgeregt. Der mit dem Umhang erschien kurz über mir, blickte mir tief in

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