Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne
bogen zwei Gleiter nach rechts ab und rasten durch die sich öffnende Schleuse.
Ein fest montierter Fesselfeldprojektor auf dem Gleiter, in dem Gucky sich befand, summte los. Sein kegelförmiges Feld breitete sich aus und griff nach Lloyd, der vor der Stahltür stehen geblieben war. Wieder zeichneten sich auf dem konvex gebogenen Metall zunächst schmale rot glühende Linien ab, die aber rasend schnell zu weißen breiten Linien wurden, ineinander flossen und in unerträglicher Helle zu strahlen begannen. Fellmer Lloyd stand inmitten eines Funkenregens, der seine Gestalt völlig zudeckte.
»Fellmer!«, schrie Gucky. Ein gezielter Gedankenimpuls unterstützte seine Worte. »Du darfst nicht weiter! Du sprengst Quetroppa in die Luft!«
Lloyd rührte sich nicht. Der Funkenregen ließ nach, und das Metall, das sogar dem Beschuss schwerer Energiewaffen widerstehen konnte, hatte sich aufgelöst. Wieder bildete es die Silhouette eines Körpers nach. Der Fesselfeldprojektor richtete nichts aus. Obwohl die Maschine in der Lage war, einen tonnenschweren Steinblock aus seiner Unterlage zu reißen und Hunderte von Metern weit zu schleudern, bewegte sie Fellmer Lloyd um keinen Millimeter.
Als der Funkenregen aufgehört hatte, warf sich Lloyd wieder nach vorn und rannte weiter. Er befand sich jetzt innerhalb der kreisringförmigen zweiten Sicherheitszone. Von zwei Seiten schwebten Gleiter heran und hielten. Wieder zuckten Scheinwerfer auf und badeten den rennenden Mutanten in gleißende Helligkeit.
»Bleiben Sie stehen, Lloyd! Sie bringen sich und uns in Gefahr!«
Auch auf diese Lautsprecherstimme hörte Guckys Freund nicht. Heulend schalteten sich Generatoren ein. Drei Feldprojektoren jagten jetzt ihre Wirkungsstrahlen hinter dem hochgewachsenen Mann her. Niemand beachtete die Blutspur, die Fellmer Lloyd hinterlassen hatte.
»Er hat den Verstand verloren!«, rief Gucky schaudernd. »Und wir können ihn nicht aufhalten!«
Es war eine trockene Hitze ohne Flammen, die von dem leuchtenden Mann ausging und verhinderte, dass ein Mensch oder ein Gleiter ihm zu nahe kommen konnte. Ungeachtet der Feldstrahlen rannte Lloyd geradeaus, auf die Wandung der nächsten Schutzzone zu.
»Es gibt nur eine Chance!«, rief Gucky düster.
»Wir können ihn doch nicht töten!«, rief ein Mann neben ihm. Der Gleiter schwebte an der Grenze der kochenden Luft langsam hinter dem Mutanten her. Unaufhaltsam näherte sich der verwundete Mann dem Zentrum des Howalgoniums.
»Wir werden ihn auch nicht töten«, versetzte Gucky entschlossen. »Ich versuche mein letztes Mittel.«
»Telekinese?«
»Unter Umständen noch mehr. Bleibt immer dicht hinter ihm und schaltet dann auf mein Kommando die Fesselfeldprojektoren aus!«
Gucky schloss den Helm seines Schutzanzugs, aktivierte die Innenversorgung und teleportierte aus dem Gleiter. Dann schaltete er das Feld des Anzugs ein und war verschwunden.
Mit erhobenen Armen tauchte er zehn Meter vor dem rennenden Lloyd auf. Die Mannschaften der drei Gleiter konnten nicht verstehen, was der Mausbiber brüllte, aber die leuchtende Gestalt ließ sich nicht aufhalten. Auch nicht, als Gucky versuchte, den Freund mit Hilfe seiner Psi-Fähigkeit anzuhalten und in einen anderen Teil des Ringkorridors zu teleportieren.
Dann stand Fellmer Lloyd vor dem letzten, vielfach gesicherten Schott. Übergangslos erschien auch hier vor ihm jene flammende Energie, die den gehärteten Stahl angriff und in Funkenregen verwandelte.
Die Mannschaften waren hilflos. Unaufhaltsam näherte er sich einer großen, locker gelagerten Masse Howalgonium. Die Männer der Rettungsteams, die fassungslos zusahen, wie sich Lloyd selbst durch ein massives Stahlschott schweißte, wussten, dass der Mutant der erste Steinschlag sein konnte, der eine Lawine auslösen würde. Eine Lawine, welche die gesamte Erde mitreißen konnte …
***
Die letzten Stunden des neunten März.
Perry Rhodan konnte kaum noch die Augen offen halten, aber die letzten Meldungen waren positiv.
»Wir haben wieder einen kleinen Punkt gewonnen!«, strahlte Bully. Er betrachtete diesen verzweifelten Kampf offensichtlich als eine Auseinandersetzung zwischen ihm selbst und dem Rest des Universums. Verglichen mit Rhodan wirkte er frisch und ausgeruht, aber sein Zusammenbruch würde tiefer und größer sein als der seines Freundes.
»Ja, das ist richtig«, antwortete Perry. »Ich werde diese Neuigkeit sofort freigeben.«
Sie hatten mit großer Sicherheit herausgefunden, was
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