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Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu erwachen. Die Gedankenimpulse seiner Artgenossen drangen auf ihn ein, aber sie galten nicht ihm. Immerhin wusste er nach einer kurzen Zeitspanne, was in der Station geschehen war. Und er wusste auch, auf welcher Seite er stand.
    Eine Aufgabe war zu erfüllen, bevor er endgültig starb. Die noch lebenden Nachkommen seines Volks mussten erfahren, was geschehen war, und wenn sie in der Primitivität lebten, sollten sie das Erbe ihrer raumfahrenden Vorfahren antreten können. Wenn die Rebellen das Schiff der Fremden kaperten und sich auf einer beliebigen Welt niederließen, um dort nach gewisser Zeit ohnehin zu sterben, war den Nachkommen nicht geholfen. Wenn man aber die Fremden zu Freunden machte, konnten sie das Vermächtnis erfüllen. Hinzu kam die Tatsache, dass einer der Fremden ihn gerettet hatte.
    Die Entscheidung fiel ihm nicht schwer. Der Kleine Kondor erhob sich von dem Bett, auf das man ihn gelegt hatte. Er streckte die Glieder, bis sie ihre gewohnte Geschmeidigkeit zurückerhielten. Ein paarmal hüpfte er in der Kabine auf und ab, dann versuchte er, die Tür zu öffnen.
    Schon nach wenigen Minuten wusste er, dass es ihm nicht allein gelingen würde. Er setzte sich wieder und dachte vorsichtig: Fremder, der du den Kleinen Kondor gerettet hast, melde dich!
    Er wusste, wie vorsichtig er sein musste, denn seine Artgenossen waren ebenfalls Telepathen, aber sie konnten nicht wissen, wer der Kleine Kondor war. Vielleicht hatten sie Zeit genug, ihn anzupeilen, aber wenn der Fremde schnell genug war, nützte ihnen das nicht viel.
    Die Antwort kam: Kleiner Kondor, du bist erwacht? Dann kennst du meine Lage. Ich bin mit zwei meiner Freunde gefangen. Kannst du mir helfen?
    Ich bin eingeschlossen! Jemand hat die Tür verschlossen.
    Es dauerte eine Weile, bis die Antwort kam: Jemand wird sie öffnen. Wenn das geschieht, dann peile meine Gedanken an. So wirst du mich finden. Aber sei vorsichtig, Kleiner Kondor!
    Ich bin es! Keinen Kontakt mehr jetzt!
    Er legte sich zurück auf das Bett und wartete.
    ***
    Goshmo-Khan schaltete sofort, denn Gucky hatte seine telepathische Botschaft an den Kleinen Kondor laut gesprochen. Er wusste, dass der Mausbiber nicht offen reden und denken konnte, da die Glovaaren ›mithörten‹. Sie kannten aber den Kleinen Kondor nicht, zumindest konnten sie nicht wissen, dass man einen der ihren so getauft hatte.
    Er bemühte sich, an nichts zu denken. Er nickte Pos-1 zu und erhob sich. Mit dem Strahler in der Hand verließ er die Kommandozentrale. Als Nichttelepath fiel es ihm unglaublich schwer, nicht an das zu denken, was er vorhatte. Auch gab es keine Möglichkeit, Gucky zu unterrichten, aber vielleicht wusste der Kleine Kondor, dass er unterwegs war, ihn zu befreien. Doch auch das spielte keine Rolle. Die Hauptsache war, das Vorhaben gelang.
    Goshmo-Khan hatte keine Ahnung, wie weit die Glovaaren in das Schiff vorgedrungen waren, und zu seiner Verblüffung konnte er keine Abwehrtätigkeit der Posbis feststellen. Zumindest die nicht plasmagesteuerten Roboter hätten eingreifen müssen, die der unmittelbaren Befehlsgewalt der Biopositronik unterstanden.
    Vielleicht griffen sie aber gerade deshalb nicht ein?
    Goshmo-Khan hatte seine eigenen Theorien. Trotzdem war er sich darüber im Klaren, dass er zwar eine Menge von Gucky erfahren hatte, im Grunde jedoch nichts wusste. Der Kleine Kondor war wieder lebendig geworden, und er stand auf ihrer Seite – falls der Mausbiber sich nicht täuschte. Eine Erklärung für das Phänomen gab es vorläufig nicht. Wenn es überhaupt eine gab, würde er sie erst später erfahren. Vorausgesetzt natürlich, es gab ein Später.
    Zum Glück begegnete er niemandem auf seinem Schleichweg zu der Kabine, in der Gucky das Vogelwesen untergebracht hatte. Um die Eindringlinge nicht auf sich aufmerksam zu machen, dachte er an die unmöglichsten Dinge. Er konzentrierte sich auf komplizierte, fünfdimensionale Formeln.
    Endlich erreichte er den letzten Korridor. Er war leer, und ohne Zwischenfall erreichte er die Tür zu der Kabine, die er suchte. Kurz davor rief er Pos-1 über Funk.
    »Hier Goshmo-Khan. Neuigkeiten?«
    »Keine, Sir. Die Glovaaren dringen weiter vor. Bisher wurde noch kein neues Ultimatum gestellt, wenn Sie das meinen.«
    »Alarmieren Sie mich, wenn das geschehen sollte.«
    »Verstanden, Sir.«
    Goshmo-Khan schaltete wieder ab. Mit seinem positronischen Schlüssel öffnete er die Tür zu der Kabine und dachte dabei an das Abendessen. Er sah, wie der

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