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Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kam ein Einwand von Gucky. »Ich glaube nicht, dass ES mit der Sache etwas zu tun hat. Wir haben es mit einer fremden Macht zu tun. Sie besitzt die Fähigkeit, Projektionen nach Gedankenbildern zu schaffen. Wahrscheinlich wurde Bully als Anführer dieses Unternehmens erkannt und einer besonders genauen Kontrolle unterzogen.«
    Der Riese rührte sich erneut. Er zog das im Sand steckende Schwert heraus und führte damit einen Hieb gegen die Kalksteinburg der Feuerflieger. Der Schlag war von solcher Heftigkeit, dass das natürlich entstandene und von den Eingeborenen ausgehöhlte Gebilde ungefähr in der Mitte getroffen und gespalten wurde. Unzählige Höhlen stürzten in sich zusammen. Feuerflieger taumelten heraus und brachten sich fliegend in Sicherheit. Verletzte rutschten blutend über die grauen Felsen.
    »So geht es allen, die meine Besucher angreifen!«, schrie der Riese mit donnernder Stimme. Er fügte ein paar Worte in einer unbekannten Sprache hinzu; offenbar wiederholte er seine Drohung, damit ihn auch die Feuerflieger verstehen konnten.
    Goshmo-Khan schätzte, dass bei dem unvermuteten Angriff auf die Kalksteinburg ein paar hundert Feuerflieger ums Leben gekommen waren. Die Zahl der Verletzten ließ sich nur schwer beziffern, ebenso die Anzahl derjenigen, die zwar das Leben gerettet, aber die Heimat verloren hatten. Es erhob sich die Frage, ob die Burg sich überhaupt noch als autarkes Wohnsystem benutzen ließ.
    Die Brutalität des Angriffs erschreckte den Wissenschaftler. Die kriegerischen Eingeborenen setzten sich nicht zur Wehr – im Gegenteil: Die Haltung der im Freien befindlichen Feuerflieger wurde noch demütiger. Goshmo-Khan schloss daraus, dass die Bewohner der Felsenburg nicht zum ersten Mal Bekanntschaft mit dieser unheimlichen Macht machten. Die Frage war nur, in welcher Gestalt der Unbekannte bisher bei den Eingeborenen aufgetreten war.
    »Glauben Sie noch immer, dass ES in die Sache verwickelt ist?«, fragte Ras Tschubai.
    »Ja«, antwortete Bull. »Solange keine andere Erklärung vorliegt.«
    Goshmo-Khan war Realist genug, um die Möglichkeit eines Angriffs auf BOX-7149 einzukalkulieren. Der Fragmentraumer bestand aus einem anderen Material als die Kalksteinburg, aber ein Schlag mit diesem mächtigen Schwert würde es zumindest für längere Zeit fluguntauglich machen.
    Der Angriff auf die Felsenburg hatte bewiesen, dass sie es mit einer sehr realen Projektion zu tun hatten – wenn sich die Projektionstheorie nach diesen Vorfällen überhaupt noch halten ließ!
    ***
    Die Luft um die Felsenburg hatte sich erhitzt. Für Bull gab es keinen Zweifel, dass der Riese, der sich Zeus nannte, für diese Entwicklung verantwortlich war. Bull vermutete, dass energetische Vorgänge im Giganten abliefen.
    »Ich glaube, nach dem Eingreifen des Riesen brauchen wir die Feuerflieger nicht mehr zu fürchten«, sagte Gucky. »Ihre Gedanken werden von großer Furcht beherrscht. Sie hatten schon oft unter diesem Gott zu leiden, der jedes Mal in anderer Gestalt auftrat. Auch scheint sicher zu sein, dass dieses Phänomen Goshmo's Castle schon seit vielen Jahrhunderten heimsucht, denn die Religion der Feuerflieger ist ganz auf diese rätselhafte Gottheit ausgerichtet. Die Eingeborenen bringen ihrem Gott regelmäßig Opfer dar.«
    Das waren wichtige Informationen, der Wahrheit kamen sie jedoch dadurch nicht näher. Wenn die unbekannten Mächte schon seit Jahrhunderten auf Goshmo's Castle weilten, war es fraglich, ob ES tatsächlich im Spiel war. Natürlich konnte ES sich alle Gegebenheiten zunutze gemacht haben und erst jetzt aufgetaucht sein.
    Bulls Gedanken wurden wieder von Zeus in Anspruch genommen, der mit donnernder Stimme zu ihnen sprach.
    »Ich habe euch auf diese Welt geholt und die Landung so abgedämpft, dass die Besatzung mit dem Leben davonkam«, behauptete er. »Seit Millionen von Jahren warte ich auf Besucher, wie ihr es seid. Ihr könnt sicher verstehen, dass die Eingeborenen nicht in der Lage sind, meine verwöhnten Ansprüche zu befriedigen.«
    »Ist es nicht erstaunlich, wie perfekt er Interkosmo spricht?«, fragte einer der Raumfahrer.
    »Mich erstaunt das nicht«, versetzte Bull. »Wer in der Lage ist, Bilder aus meinem Unterbewusstsein zu ziehen, sollte auch fähig sein, sich auf ähnliche Weise genügend Informationen über unsere Sprache zu holen.«
    »Was meint er mit seinen Ansprüchen?«, fragte Tschubai über Funk. »Das scheint doch ein Hinweis auf das zu sein, was er mit uns

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