Silberband 078 - Suche nach der Erde
positive Folgen für die Artmaccs haben würde. Vielleicht wurden sie von den Ankömmlingen in der Handhabung ihrer Technik unterrichtet. Wenn die Artmaccs lernen konnten, mit den Beibooten der Stählernen Kugeln umzugehen, bestand wieder Hoffnung für die Zukunft.
Während Mascotsch nachdachte, ereignete sich im Raum zwischen den beiden Schiffen ein weiterer Zwischenfall. Der Antrieb eines Raumanzugs fiel aus, sodass der Träger des defekten Geräts von anderen Artmaccs gerettet werden musste.
Mascotsch ließ den Mann zurückbringen. Er rechnete damit, dass es beim Übersetzen auf das andere Kugelschiff zu weiteren Ausfällen kommen würde. Sollte es zu einer Auseinandersetzung mit den Fremden kommen, war Mascotsch trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit seiner Gruppe nicht mit Siegeszuversicht erfüllt. Fast alle Artmaccs trugen Waffen, aber sie konnten nicht richtig damit umgehen. Für den Fall eines Kampfes rechnete Mascotsch mit hohen Verlusten.
Als alle Artmaccs im Schiff waren, ließ Mascotsch die Schleusen schließen und begab sich in den Schaltraum. Im Vergleich zu den Stählernen Kugeln wirkte das Artmacc-Schiff geradezu winzig. Es war ein Kasten von zweihundert Metern Länge und einem Querschnitt von zehn mal zehn Metern. Es hatte eine Zeit gegeben, da Mascotsch die Einfachheit artmaccischer Technik verflucht hatte – inzwischen jedoch war er dankbar dafür. Nicht auszudenken, vor welchen Problemen sein Volk jetzt stehen würde, wenn die eigenen Schiffe die komplizierten Anlagen der Stählernen Kugeln besessen hätten.
Im Schaltraum waren drei technisch geschulte Artmaccs anwesend: Gortsch, Nerisotsch und Ab-Aratsch. Von ihnen war nur Gortsch in der Lage, sein Wissen variabel einzusetzen, während die beiden anderen lediglich stumpfsinnig alles in die Tat umsetzten, was man sie einmal gelehrt hatte. Mascotsch seufzte. Schon in der Auswahl der Techniker begannen die Fehler.
Taccatsch, der die Techniker aussuchen musste, sorgte dafür, dass es sich jeweils um nicht besonders intelligente Artmaccs handelte, denn er fürchtete, ein technisch Gebildeter könnte sich zu einem Konkurrenten entwickeln. Bei Gortsch hatte er sich jedoch getäuscht. Der träumerisch veranlagte junge Mann hatte schnell einen sicheren Instinkt für die Technik entwickelt. Mascotsch hatte erlebt, wie Gortsch Schaltanlagen auseinander genommen und wieder zusammengesetzt hatte. Das war nach den Gesetzen der Artmaccs verboten, aber Mascotsch hatte nicht eingegriffen, denn Männer wie Gortsch konnten mit ihren Interessen die Lebenserwartung aller Artmaccs vergrößern.
»Wir fliegen zu dem Schiff, in dem die vier Fremden entdeckt wurden«, ordnete Mascotsch an. »Gortsch, du übernimmst die Navigation, die beiden anderen kontrollieren die Instrumente. Ich werde mich um die Ortung kümmern.«
Das Schiff, das von Taccatsch als Hauptsitz gewählt worden war, blieb hinter ihnen zurück. Mascotsch blickte auf die Bildschirme. Er war schon sehr oft durch den Mahlstrom geflogen, aber das ungewisse Licht und der Anblick der Energiewirbel beunruhigten ihn immer wieder. Das war nicht der Weltraum, wie er in den Überlieferungen der Artmaccs geschildert wurde.
Mascotsch hatte die Hoffnung, den freien Weltraum einmal mit eigenen Augen sehen zu können, längst aufgegeben. Niemand wusste, welche Ausdehnung der Mahlstrom besaß. Natürlich hatten die alten Artmaccs nach ihrer Versetzung Expeditionen ausgerüstet, um den Mahlstrom zu erforschen und seine Grenzen zu ermessen. Keines der damals ausgeschickten Schiffe war je zurückgekommen, sodass die Imperatoren schließlich solche Reisen verboten hatten.
Sobald er die Nähe des Todes spüren würde, wollte Mascotsch dieses Gebiet verlassen und zu einer neuen Expedition aufbrechen. Männer wie Gortsch würden ihn begleiten, davon war er überzeugt, obwohl er noch mit niemandem über seine Pläne gesprochen hatte.
Der Flug der Artmaccs durch den Weltraum verlief schweigend. Mascotsch beobachtete die Kontrollen, während Gortsch das Schiff steuerte.
»Da ist es!«, sagte Mascotsch schwer. Er schaltete die Ortungsgeräte ab, sie wurden nicht mehr gebraucht. Dann sagte er in seinen Helmlautsprecher: »Haltet euch bereit. Sobald Gortsch unser Schiff neben einer Schleuse verankert hat, wechseln wir in die Stählerne Kugel über, um die vier Fremden gefangen zu nehmen.«
Er verließ den Schaltraum und begab sich zur Schleuse. Im Korridor warteten seine Begleiter. »Steckt die Waffen weg!«, befahl
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