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Silberband 078 - Suche nach der Erde

Titel: Silberband 078 - Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Eigenbewegung inmitten des Mahlstroms. In der Zentrale beugten sich die verantwortlichen Männer über die Kontrollen und beobachteten die Schirme. Alaska Saedelaere richtete sich auf und wandte sich an den Kommandanten des Schiffs, Leesboor.
    »Die Energiewirbel innerhalb des Mahlstroms lassen keine genauen Ortungen zu. Trotzdem bin ich ziemlich zuversichtlich, dass wir das gesuchte Gebiet erreicht haben. Die Peilimpulse, die wir auffangen, können von den 22.000 lemurischen Schiffen stammen. Zeus hat uns also doch echte Informationen geliefert.«
    Leesboor war groß und massig, sein Gesicht glich dem eines großen, gutmütigen Hundes. Er hatte fleischige Hände und sprach bedachtsam.
    »Genaues können wir erst sagen, wenn wir uns einem dieser Objekte nähern«, meinte er. »Die Fernortung funktioniert im Mahlstrom so gut wie überhaupt nicht.« Er warf Saedelaere einen fragenden Blick zu. »Soll ich die REFORGER beschleunigen lassen?«
    Saedelaere dachte nach. Wenn in diesem Sektor wirklich 22.000 lemurische Schiffe standen, erhob sich die Frage, was vor langer Zeit einmal mit ihnen geschehen war. Die Gefahren, die dieser Flotte damals gedroht hatten, konnten noch immer existieren. Auf keinen Fall wollte Alaska die Sicherheit des eigenen Schiffs gefährden. Andererseits musste er ein gewisses Risiko eingehen, wenn er die Wahrheit herausfinden wollte. Eine Flotte ohne Besitzer war für die Terraner interessant. Sie konnte sogar eine große Bedeutung gewinnen.
    »Ich glaube, Sie überlegen, was wir alles mit diesen Schiffen anfangen könnten«, sagte Leesboor.
    »Ja, Major«, gab der Transmittergeschädigte überrascht zu. »Wir müssen allerdings mehr über diese Flotte herausfinden, bevor wir sie in unseren Besitz nehmen können.«
    »Ich werde unser Schiff in das in Frage kommende Gebiet einfliegen lassen«, sagte Leesboor.
    »Nein«, widersprach Alaska. »Das wäre zu gefährlich. Wir werden ein Beiboot ausschleusen. Erst wenn es ungefährdet zurückkehrt, können wir einen Versuch mit der REFORGER machen.«
    »Sie sind der Befehlshaber«, sagte Leesboor unwillig.
    »Suchen Sie mir zwei zuverlässige Begleiter aus!«, verlangte Alaska. »Sie sollen sich in meiner Kabine melden.«
    Er ließ den verärgerten Leesboor in der Zentrale zurück und begab sich in seine Kabine. Nachdem er die Tür von innen verriegelt hatte, nahm er seine Plastikmaske ab. Das Cappin-Fragment in seinem Gesicht leuchtete so stark, dass ein Lichtschein auf den Boden fiel. Alaska hatte sich längst an diese Auswirkungen des Organklumpens gewöhnt und beachtete sie nicht mehr. Hier im Mahlstrom mit seinen heftigen energetischen Vorgängen strahlte das Cappin-Fragment stärker als in anderen Bereichen des Weltraums.
    Saedelaeres Hände tasteten über die weiche Masse, die sich unter seiner Berührung zurückzuziehen schien. Wie lange war es jetzt her, dass er bei einem Transmittersprung mit einem Cappin zusammengeraten war?
    Seine atomare Zellstruktur hatte sich mit einem Teil eines Cappin-Körpers vermischt. Seit damals trug Alaska einen Organklumpen im Gesicht. Dieses Cappin-Fragment reagierte auf alle fünf- oder sechsdimensionalen Strahlungen. Alaska musste sein völlig entstelltes Gesicht mit einer einfachen Plastikmaske bedecken, denn die organische Masse stieß Biomolplast und andere halborganische Stoffe ab. Das Tragen einer Maske war für den Transmittergeschädigten unerlässlich geworden, denn ein intelligentes Wesen, das das nackte Cappin-Fragment ansehen musste, wurde wahnsinnig und starb.
    Alaska nahm den Anzug der Vernichtung aus dem schmalen Wandschrank. Er hatte dieses rätselhafte Kleidungsstück von einem Cyno bekommen. Trotz gründlicher Untersuchungen hatten die terranischen Wissenschaftler die Besonderheiten dieses Kleidungsstücks nicht klären können. Alaska hatte den Anzug immer bei sich, denn er war inzwischen überzeugt davon, dass es sich um eine unheimliche und wirkungsvolle Waffe handelte, auf die er sich im Notfall verlassen konnte. Seit den Vorfällen an Bord der Schaltstation von Archi-Tritrans hatte Alaska den Anzug nicht wieder angelegt. Er gestand sich ein, dass er eine gewisse Scheu vor diesem Kleidungsstück empfand. Er würde es nur anziehen, wenn es sich nicht vermeiden ließ.
    Seine Zurückhaltung war nicht allein auf die Fremdartigkeit des Anzugs der Vernichtung zurückzuführen. Das Cappin-Fragment in seinem Gesicht hatte ihn längst zu einem Außenseiter gemacht. Wenn ein Mann, der derart

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