Silberband 078 - Suche nach der Erde
gezeichnet war, nun auch noch den Anzug der Vernichtung anlegte, stellte er sich vollends ins Abseits. Alaska hatte sich daran gewöhnt, einsam zu sein. Die ablehnende Haltung jedoch, mit der ihm viele Menschen begegneten, machte ihm zu schaffen.
Alaska breitete den Anzug der Vernichtung auf seinem Bett aus. Bevor er an Bord des Beiboots ging, wollte er den Anzug anlegen. Er wusste nicht, welche Gefahr ihn im Gebiet der lemurischen Flotte erwartete, aber Vorsichtsmaßnahmen waren sicher angebracht.
Jemand klopfte an die Tür. Alaska griff nach seiner Maske, streifte sie über das Gesicht und öffnete. Draußen im Gang standen zwei Männer. Einen von ihnen kannte der Maskenträger bereits. Es war Sergeant Grasiller, der zu den Beibootbesatzungen gehörte. Grasiller war mittelgroß und hager. Sein Gesicht mit den hellen Augen sah eingefallen aus. Grasiller war ein schweigsamer, entschlossen wirkender Mann.
Er nickte Alaska zu und deutete auf den zweiten Mann. »Das ist Kerio Maldoon, Sir!«
Alaskas Blicke blieben an Maldoon haften. Der schwarzhäutige Mann lächelte ihm zu. Er besaß vorspringende Wangenknochen und wulstige Lippen. Seine Stirn war ungewöhnlich hoch und glatt. Maldoon hatte keine Haare auf dem Kopf, wahrscheinlich hatte er die Haarwurzeln abtöten lassen. Eine Zeit lang war das in der Solaren Flotte Mode gewesen, der sich vor allem Afroterraner unterworfen hatten.
»Willkommen!«, sagte Alaska. »Sie wissen, wer ich bin, und Leesboor hat sicher auch schon über unsere Aufgabe gesprochen.«
»Es geht um einen Erkundungsflug.« Maldoon lächelte abermals. »Wir sind froh, daran teilnehmen zu dürfen.«
Saedelaere überlegte, ob es sich um eine Floskel oder echte Freude handelte. »Wer von Ihnen ist der Pilot?«, wandte er sich an Grasiller.
»Wir können beide fliegen«, antwortete der Sergeant.
»Dann werden Sie den Pilotensitz einnehmen«, entschied Alaska. »Maldoon übernimmt die Funkanlage und die Bordwaffen, ich werde mich um Ortung und Beobachtungen kümmern.«
»Glauben Sie denn, dass wir die Bordwaffen brauchen werden?«, wollte Maldoon wissen.
»Ich hoffe es nicht«, sagte Alaska. Erst jetzt machte er die Tür frei, sodass die beiden Männer die kleine Kabine betreten konnten. Grasiller ging an Alaska vorbei und warf einen Blick aufs Bett.
»Ist er das?«, fragte er knapp.
»Ja«, sagte Alaska.
»Ich habe viel davon gehört«, sagte Maldoon, der neben das Bett getreten war. »Aber das meiste davon sind wohl nur Gerüchte.«
»Sicher«, sagte Alaska. Er fühlte sich irritiert durch das unverhohlene Interesse, das die beiden Raumfahrer zeigten. Er wünschte, Grasiller und Maldoon wären etwas zurückhaltender gewesen.
»Kann ich ihn anfassen?«, erkundigte sich Maldoon.
Auch das noch!, dachte Saedelaere ärgerlich. Aber er erhob keinen Einwand. Maldoon strich mit den Händen über das unbekannte Material, als handelte es sich um einen kostbaren Pelz.
»Versuch es mal!«, forderte er Grasiller auf. »Fühlt sich kalt und glatt an.«
»Lass das jetzt!«, sagte Grasiller, der zu spüren schien, was der Maskenträger von dieser Aktion hielt. Maldoon richtete sich auf und lächelte entschuldigend.
Alaska blickte auf die Uhr. »Bereiten Sie alles vor. Wir werden in einer halben Stunde aufbrechen und treffen uns dann im Hangar.«
Sie verließen die Kabine. Auf dem Gang wandte sich Maldoon noch einmal an Alaska. »Werden Sie ihn tragen?«
»Ja«, sagte der Transmittergeschädigte.
Vor dem Antigravschacht, der in die Zentrale führte, trennten sich die Wege Alaskas und der beiden Männer. Als Alaska im Schacht nach oben schwebte, hörte er Maldoon unten im Gang lachen. Obwohl sein Verstand ihm sagte, dass es Unsinn war, bezog er dieses Gelächter auf sich. In seinem Innern zog sich etwas zusammen.
Schon vor dem Start des Beiboots war zwischen ihm und seinen beiden Begleitern eine Kluft entstanden. Saedelaere wusste, dass es wenig sinnvoll war, Grasiller und Maldoon gegen zwei andere Besatzungsmitglieder der REFORGER auszutauschen. Es hätten sich nach kurzer Zeit ähnliche Probleme ergeben.
Saedelaere betrat die Zentrale.
»Ich habe die beiden zuverlässigsten Männer ausgewählt, die ich mir vorstellen kann«, begrüßte ihn Leesboor. »Ich arbeite schon seit Jahren mit Maldoon und Grasiller zusammen. Es hat nie Ärger gegeben. Außerdem ist Grasiller einer der erfahrensten Beibootpiloten, die ich kenne.«
»Gut«, sagte Alaska. »Wir wollen jetzt die Flugroute festlegen, damit
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