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Silberband 078 - Suche nach der Erde

Titel: Silberband 078 - Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kauern musste. Mervan ließ seine Blicke über die Kontrollen gleiten. Er konnte keine Beschädigungen feststellen. Aber der optische Eindruck mochte täuschen.
    »Kommen Sie mit dem Instrumentarium klar?«, fragte Greimoon mit rauer Stimme.
    »Ich hoffe es«, sagte Mervan. »Kümmern Sie sich um die Bordkanone. Wir werden sie bald brauchen.«
    Stackon Mervan rief sich ins Gedächtnis zurück, was er über lemurische Raumfahrttechnik wusste. Es war ein theoretisches Wissen, bisher noch nie durch praktische Übungen ergänzt. Er merkte, dass seine Hände zitterten, als er die ersten Schaltungen berührte. Ein Fehler konnte eine Katastrophe herbeiführen.
    »Was ist los?«, erkundigte sich Abartes, »Trauen Sie sich nicht? Soll ich Ihren Platz einnehmen?«
    »Stören Sie ihn nicht!«, rief Greimoon dazwischen. »Sie wissen, wie schwierig es ist.«
    Abartes richtete sich auf und blickte aus der geöffneten Kanzel. »Sie kommen!«, stieß er hervor. »Drei, vier – nein! Es sind mindestens sieben.«
    Mervan schloss die Kanzel. »Wir müssen es versuchen!«, rief er. Seine Hände glitten über die beleuchteten Tasten. Jetzt hatte er keine andere Wahl mehr, als alles zu riskieren. Wenn es ihm nicht gelang, das Beiboot zu starten, dann hatten sie keine Chance mehr. Die nächsten Sekunden würden darüber entscheiden, ob sie hier lebend herauskamen.
    Die Systeme des Beiboots erwachten zum Leben. Erleichtert registrierte Mervan die positiven Werte. Er wusste, dass er sich auf die Katapultvorrichtung nicht verlassen durfte. Das Impulstriebwerk des kleinen Schiffs musste sie aus dem Hangar tragen.
    »Sobald das Triebwerk anspringt, feuern Sie!«, rief er Greimoon zu. »Haben Sie das Bordgeschütz justiert?«
    »Feuerbereit!«, rief Greimoon zurück.
    Abartes stieß einen Fluch aus, als neben der Kanzel die ersten Artmaccs auftauchten. Die Raupenwesen schienen unschlüssig zu sein, was sie tun sollten. Sie hatten die Gefangenen bereits entdeckt, blieben aber unschlüssig neben dem Beiboot stehen.
    »Sie sind bewaffnet!«, stellte Greimoon fest. »Bei allen Planeten! Wenn ihnen einfallen sollte, auf die Kanzel zu schießen, sind wir verloren.«
    Mervan antwortete nicht. Er war jetzt völlig auf die Kontrollen konzentriert. Dann betätigte er den Starter. Ein schwaches, kaum spürbares Zittern durchlief den schlanken Stahlkörper.
    Greimoon beugte sich über die Zieloptik der Bordkanone und feuerte eine breit gebündelte Salve gegen die Hangarschleuse ab. Bruchteile von Sekunden später war der Hangar mit Rauch gefüllt. Die Artmaccs rund um das Beiboot fielen zu Boden. Das kleine Schiff erbebte in seinen Haltevorrichtungen.
    Mervan umklammerte die manuelle Steuervorrichtung. Die zweite Salve zerstörte die Doppelschleuse endgültig. Durch den plötzlichen Druckabfall wurden die Artmaccs auf die zerstörte Schleuse zugerissen. Der Rauch wurde in den Weltraum abgesaugt.
    Mervan schaltete auf volle Schubleistung. Das Schiff wurde aus seiner Katapultvorrichtung herausgerissen und machte einen Satz nach vorn. Es hob ab und schoss auf die Wand über der Schleuse zu. Instinktiv drückte Mervan das Steuer nach vorn. Der kleine Körper reagierte prompt. Es gab ein hässliches Geräusch, als die Oberfläche des Beiboots am oberen Schleusenrand vorbeischrammte. Der Raumer erhielt einen Drall, aber er gelangte in den Mahlstrom hinaus und jagte mit zunehmender Beschleunigung vom Mutterschiff hinweg.
    Mervan saß zusammengekauert da und wartete auf die vernichtende Salve aus den Geschützen des Großkampfschiffs. Doch nichts geschah. Der Blitz, in dem Mervan zu sterben erwartete, blieb aus.
    Er hörte Greimoon aufatmen, und Abartes sagte ungläubig: »Wir sind draußen!«
    Die Auswirkungen des plötzlichen Druckabfalls waren vorüber. Mascotsch ließ die Verstrebung des zerschossenen inneren Schleusentors los und glitt in die Kammer hinein. Von seinen Begleitern war nichts zu sehen. Mascotsch befürchtete, dass sie in den Weltraum hinausgerissen worden waren und den Tod gefunden hatten. Es war fast ein Wunder, dass er sich hatte festklammern können.
    Im Hangar war niemand. Das mittlere Katapultgerät war umgekippt. Mascotsch begab sich zu einem Interkomanschluss. Er war sicher, dass die Ereignisse der letzten Minuten auch die berauschten Artmaccs ernüchtert hatten. Mascotsch rief die Zentrale, wo er zu seiner Erleichterung eine Verbindung mit Gortsch bekam.
    »Niemand darf in den Hangar!«, ordnete Mascotsch an. »Es könnte sonst zu einem

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