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Silberband 078 - Suche nach der Erde

Titel: Silberband 078 - Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entgegen. Lebblin setzte sich unmittelbar neben der Kuppel in den Sand. Er wartete geduldig, bis alle Gefangenen etwas erhalten hatten. Wie erhofft trat Kaffa danach aus der Kuppel heraus. Tekener erhob sich und schlenderte bis auf fünf Meter an ihn heran. Dann blieb er stehen.
    »He, Kaffa!«
    Der Überschwere blickte ihn überrascht an. »Was willst du?«, fragte er unwillig.
    »Kann ich mit Ihnen reden, Kaffa?« Er ging auf den Offizier zu.
    »Setz dich hin!«, befahl der Überschwere. Lebblin gehorchte. Nunmehr konnte Kaffa auf ihn hinabsehen. Das schien ihm besser zu gefallen, als zu ihm hinaufblicken zu müssen. »Was willst du?«
    »Hm – ich habe da so einiges gehört«, begann der Gefangene unschlüssig. »Kann man mit Ihnen vernünftig reden?«
    Kaffa verschränkte die muskulösen Arme vor der Brust. Er wippte auf den Zehenspitzen und lächelte überlegen. Ihm war anzusehen, dass er davon überzeugt war, seinen widerborstigsten Gefangenen gefügig gemacht zu haben. »Mit mir kann man immer reden.«
    »Ich möchte Ihnen ein Geschäft vorschlagen, Kaffa«, fuhr Lebblin fort.
    »Du? Ich denke, du bist ziemlich abgebrannt, mein Freund.«
    »Ich bin nicht ganz so dämlich, wie ich zu sein scheine. Ein paar Reserven habe ich schon noch. Sie sind für einen Geschäftsmann mehr als interessant.«
    »Sind Sie das, Lebblin?«
    »Sie sind es, Kaffa. Um ehrlich zu sein, für mich sind sie verloren, denn ich glaube nicht daran, dass ich mein Raumschiff zurückbekomme. Aber ohne meine Hilfe wird niemand diesen Schatz finden.«
    Kaffa schüttelte den Kopf. »Wenn du glaubst, du könntest dich freikaufen, dann irrst du dich.«
    »Das wäre auch zu viel. Ich habe schon gehört, dass auch andere das schon vergeblich versucht haben. Nein. Ich habe nur einen Wunsch.«
    »Und der wäre?«
    »Es kommt darauf an, dass wir uns einig werden.«
    »Heraus damit, Lebblin, sonst ist unser Gespräch zu Ende.«
    »Meine Freunde und ich möchten nicht nach Watsteyn. Wir haben gehört, dieser Planet sei die Hölle.«
    Kaffa beugte sich grinsend vor. »Aha – und wo ist das Geld?«
    »Das sage ich erst, wenn ich sicher sein kann, dass wir nicht nach Watsteyn kommen.«
    Kaffa versetzte dem Gefangenen einen kräftigen Tritt. Lebblin überschlug sich und blieb wie betäubt im Sand liegen. Er tat, als könne er sich nicht erheben. Der Überschwere kümmerte sich nicht um ihn und ging davon.
    Drei Stunden später erwies sich, dass er auf den Schachzug Tekeners hereingefallen war. Die drei ›Prospektoren‹ wurden zusammen mit weiteren zweihundert Gefangenen in einem Beiboot abtransportiert und zu einem Walzenraumer gebracht, der sich in einer Kreisbahn um den Mars befand. Als sie das große Raumschiff betraten, erfuhren sie, dass Watsteyn der Zielplanet war.
    Kaffa selbst teilte es Lebblin zynisch lächelnd mit. Der Gefangene tat, als wolle er sich auf den Überschweren stürzen, aber Roger Geiswank und Honish Lop hielten ihn fest.
    »Wenn ich dich einmal allein erwische, Kaffa, dann wirst du dir wünschen, niemals geboren worden zu sein!«, schrie Lebblin.
    Der Überschwere lachte dröhnend. Er kam nicht auf den Gedanken, dass er einem Täuschungsmanöver zum Opfer gefallen war.
    Watsteyn
    Die Raubechse beobachtete uns mit glitzernden Augen. Esto Conschex atmete schwer. Er legte mir die Hand auf den Arm und sagte leise: »Wir müssen zurück – aber vorsichtig.«
    Die Bestie war uns weit überlegen. Sie durfte uns nicht angreifen, wir hätten keine Chance gegen sie gehabt. Mir wurde klar, dass die Schneisen nicht in erster Linie vom Wasser gegraben worden waren, sondern hauptsächlich Wildpfade waren, durch die sich wohl auch das Schmelzwasser im Frühling seinen Weg suchte.
    Wir tasteten uns Schritt für Schritt zurück, die Äste mit den scharfen Dornen stets vorgestreckt, obwohl wir vermutlich herzlich wenig damit hätten ausrichten können. Die Echse folgte uns in etwas geringerem Tempo. Vielleicht wusste sie nicht so recht, was sie mit uns anfangen sollte, vielleicht fürchtete sie sich sogar vor uns, weil sie noch niemals mit Wesen wie uns gekämpft hatte.
    Etwa eine Stunde verging. Der neue Tag begann bereits wieder. Die Nächte sind kurz auf Watsteyn. Sie dauern nur etwa vier Stunden im Sommer.
    Esto Conschex war drei Meter von mir entfernt. Nach wie vor hatten wir keine Hoffnung, der Raubechse zu entkommen, denn in die Büsche konnten wir nicht ausweichen. Zweifellos wäre sie uns gefolgt. Im helleren Licht konnte ich sehen,

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