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Silberband 078 - Suche nach der Erde

Titel: Silberband 078 - Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entstellte Haut bedeckten, tanzten wie leblose Inseln, während der gesamte Schädel unter immer mehr steigendem Druck zu stehen schien. Lebblin fürchtete, dass die Maske wie trockener Ton abplatzen würde. Sollten die Überschweren ein neues Medikament gefunden haben, mit denen sie Spezialisten wie ihn demaskieren konnten?
    Allmählich ebbten die Schmerzen ab. Die Muskeln beruhigten sich und erschlafften. Doch Tekener hatte das Gefühl, von einem übermächtigen Gegner förmlich zertrümmert worden zu sein. Kraftlos lag er auf dem Boden, unfähig, sich zu rühren. Kaffa stieß ihn mit dem Fuß an.
    »Aufstehen, Prospektor!«, befahl er. Lebblin versuchte zu gehorchen, aber seine Glieder waren wie Blei. Sie bewegten sich nicht. »Richtet ihn auf!«
    Roger Geiswank und Honish Lop ergriffen Lebblin bei den Armen und hoben ihn hoch. Sie mussten ihn kräftig stützen, damit er nicht erneut zusammenbrach. Geiswank war ein kleiner, schmächtig gebauter Mann, der jedoch erheblich stärker war, als er aussah. Sein hageres Gesicht wirkte harmlos, doch Geiswank war alles andere als das. Honish Lop überragte ihn deutlich, aber auch er war keine auffällige Erscheinung. Die braunen Haare fielen ihm in dichten Locken bis auf die Schultern herab. Er sah tatsächlich so aus, als habe er seit einigen Wochen und Monaten weder eine Kopfpflege über sich ergehen lassen noch Wasser an seine Haut gebracht.
    Die drei Terraner befanden sich mit dem Überschweren und zwei Kampfrobotern in einem Arbeitsraum, in dem einige Kommunikationsgeräte, ein Tisch, mehrere Sessel und eine Positronik standen.
    »Hast du jetzt genug, Prospektor?«, fragte Kaffa.
    Lebblin lallte etwas Unverständliches. Er hatte seine Zunge noch nicht wieder unter Kontrolle. Sein Gesicht war unverändert. Die Biomolplastmaske hatte gehalten. Er versuchte, den Überschweren anzuspucken.
    Kaffa wich dem Speichelflug mühelos aus. »Nein? Macht nichts. Wir werden euch zu einem Planeten bringen, wo ihr eure überschüssige Energie abarbeiten könnt.«
    »Wohin?«, fragte Lebblin mühsam.
    »Das werdet ihr erleben.« Mit einem energischen Wink gab er ihnen zu verstehen, dass sie den Raum verlassen sollten. Die Roboter begleiteten sie nach draußen. Inzwischen war es kalt geworden. Ein eisiger Wind wehte von Nordosten her. Die Gefangenen kauerten auf dem Sandboden und wandten dem Wind den Rücken zu. Niemand interessierte sich für die drei Männer, die aus der Kuppel kamen. Man beachtete sie auch nicht, als sie sich mitten in einer Gruppe von etwa fünfzig Männern und fünf Frauen auf den Boden sinken ließen. Die drei Prospektoren schwiegen. Mehrere Stunden verstrichen, bis der Wind endlich wieder abflaute. Lebblin verteilte einige Zigaretten an die Männer, die in seiner Nähe saßen. Sofort rückten einige andere heran, aber er steckte die Schachtel wieder weg.
    »Wohin bringt man uns eigentlich?«, fragte er einen bullig wirkenden Mann. Dieser hob die Arme, um anzudeuten, dass er es auch nicht wusste.
    »Das kann niemand sagen«, bemerkte eine rothaarige Frau. Sie rückte näher an Lebblin heran. »Hast du eine Zigarette für mich? Mein Name ist Lydia.«
    »Natürlich.« Tekener gab ihr die Schachtel. »Mein Name ist Taphong. Das sind meine Freunde, Roger und Honish.«
    »Whattou, Cannish-Bol, Watsteyn – es gibt viele Möglichkeiten. Niemand weiß, für welchen Planeten die Grünhäute sich entscheiden.«
    »Watsteyn? Das kommt mir bekannt vor. Den Namen habe ich schon einmal gehört.« Lebblin blickte Geiswank und Lop fragend an.
    »ZGU – glaube ich«, sagte Geiswank. »Watsteyn soll ein schöner Planet sein.«
    Lydia lachte. Sie zeigte zu einer anderen Gruppe von Gefangenen hinüber. »Frage den Bärtigen dort. Er kennt Watsteyn. Er sagte, das sei die Hölle.«
    »Vielleicht bringen sie uns nach Soumahn«, warf ein blonder Mann ein, der sich zu ihnen gesetzt hatte. »Das ist einer der schönsten Planeten, die ich je gesehen habe.«
    Damit nahm das Gespräch eine andere Wende. Es führte von Watsteyn weg. Und das war Tekener mehr als recht. Er wollte nur ein Alibi, und das hatte er nunmehr. Allzu lange bei Watsteyn zu verweilen hätte verdächtig sein können. Er war überzeugt davon, dass sich Spitzel der Überschweren unter den Gefangenen befanden, und er wollte niemanden auf seine wirklichen Pläne aufmerksam machen.
    Gegen Abend heulte eine Sirene. Die Gefangenen bildeten eine lange Schlange vor der Kuppel und nahmen eine spärliche Portion Synthonahrung

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