Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 078 - Suche nach der Erde

Titel: Silberband 078 - Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
zur anderen Seite des Gangs, wo der Weg noch frei war. »Dann bleibt uns nur noch das Observatorium«, stellte er fest. »Der große Raum unter der oberen Polkuppel.«
    Die beiden Männer setzten sich wieder in Bewegung. Mervan war sich darüber im Klaren, dass dieser Richtungswechsel einer endgültigen Niederlage gleichkam. Wenn sie sich erst einmal in das Bordobservatorium zurückgezogen hatten, saßen sie in der Falle. Früher oder später würden die Energie-Algen auch dorthin vordringen.
    Abartes öffnete das Schott und betrat den großen Raum. Er lächelte verzerrt. »Unsere letzte Zuflucht«, sagte er mit einer bezeichnenden Geste auf den großen Bildschirm. »Wir können uns mit einem Blick auf den Mahlstrom bestatten lassen.«
    Mervan warf das Schott zu. »Hören Sie auf!«, befahl er. »Lassen Sie uns lieber darüber nachdenken, was wir tun können.«
    Abartes hob die Schultern. »Wir können überhaupt nichts tun – nur warten!«
    Eine vage, durch nichts zu begründende Hoffnung hatte sich in Mervan ausgebreitet. Gegen jede Vernunft nahm er an, dass die Ausbreitung der Energie-Algen vor dem Observatorium zum Stillstand kommen würde.
    Abartes ging zum großen Bildschirm unter dem Hauptteleskop. Er betätigte ein paar Schaltungen. Der Monitor wurde hell. Die beiden Techniker sahen den Mahlstrom. Abartes gebärdete sich wie ein Mann, der genau wusste, was er tat.
    »Was haben Sie eigentlich vor?«, erkundigte sich Mervan.
    »Ich denke an die Artmaccs«, antwortete der Technikhistoriker. »Unter den gegebenen Umständen würde ich eine Gefangenschaft bei den Raupen dem Tod durch die Energie-Algen vorziehen.« Er deutete auf das tragbare Funkgerät, das sie in einem Schiffsmagazin gefunden und hergebracht hatten.
    Mervan winkte ab. »Wir beherrschen weder die Sprache noch die Funktechnik der Artmaccs«, sagte er. »Sie können sich diesen Versuch sparen.«
    Abartes ließ sich nicht beirren. Er stellte das kleine Gerät vor sich auf das Kontrollpult und begann zu funken.
    »Ich weiß nicht, ob das klug ist«, meinte Mervan. »Die Funksignale könnten die Energie-Algen anlocken.«
    Abartes lachte auf. »Sie werden in jedem Fall hier auftauchen.«
    Mervan ließ die Wände und den Boden nicht aus den Augen. Er wartete darauf, die ersten hellen Flecken zu sehen. Dann konzentrierte er sich auf den Bildschirm. Draußen im Mahlstrom war nichts zu sehen. Die Wolken aus kosmischer Materie waren stellenweise so dicht, dass sogar das Licht der nächstgelegenen Sterne kaum durchdringen konnte.
    Auf einem kleineren Schirm sah Mervan die Ortungsimpulse der in unmittelbarer Nähe stehenden lemurischen Schiffe. Dort hätten sich die beiden Männer in Sicherheit bringen können, denn Mervan glaubte nicht, dass mehr als ein paar Schiffe von den Energie-Algen befallen waren. Die Frage war nur, wie Abartes und er zu einem anderen Schiff gelangen sollten. Der Weg dorthin war ihnen von der seltsamen Existenzform versperrt, die im Begriff war, dieses Schiff zu vernichten.
    Abartes schaltete das Funkgerät auf Dauersendung und wandte sich zu Mervan um. »Ich hatte gehofft, Sie hätten eine Idee«, sagte er. Sein Gesicht verzog sich zu einem gezwungenen Lächeln. »Offenbar habe ich Sie überschätzt.« Seine Blicke wurden lauernd. »Macht es Ihnen nichts aus, ausgerechnet mit mir hier zu sein?«
    »Weshalb?«, fragte Mervan zurück. »Wollen Sie auf unser bisheriges Verhältnis anspielen?«
    »Wir waren nicht besonders freundlich zueinander.«
    »Das würde ich nicht so sehen«, erwiderte der Mathelogiker. »Sie haben sich mir gegenüber stets aggressiv verhalten.«
    »Warum haben Sie Ihren Führungsanspruch jetzt aufgegeben?«, wollte Abartes wissen. »Fürchten Sie, allein nicht mit mir fertig zu werden?«
    Mervan hielt den Zeitpunkt für ein solches Gespräch für nicht besonders glücklich gewählt, aber er wusste, dass Menschen angesichts des Todes offener wurden und leichter über Dinge, die sie bedrückten, miteinander reden konnten.
    »Greimoon und Amun sind tot«, sagte er. »Sie haben sich immer gegen mich aufgelehnt. Ich fühle mich für Sie nicht verantwortlich. Sie können tun, was Sie für richtig halten.«
    »Warum sind Sie noch bei mir?«
    »Es ist ein Bündnis, das der Not gehorcht«, meinte Mervan. »Zusammen haben wir vielleicht eine Chance – jedenfalls hoffen wir das. Außerdem wäre eine solche Situation allein nur schwer zu ertragen.«
    »Ich habe Sie nie besonders gemocht«, gestand Abartes. »Ihre Art,

Weitere Kostenlose Bücher