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Silberband 078 - Suche nach der Erde

Titel: Silberband 078 - Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stellte er zufrieden fest.
    »Noch nicht«, bemerkte Tekener. »Jetzt spielen wir es aus, Honish!«
    »Sie …?« Lop war sprachlos. Damit hatte er nicht gerechnet. Er wollte die Münze hochwerfen, doch das Schott glitt zur Seite. Zwei Überschwere traten ein – unter ihnen Kaffa.
    »Aussteigen, meine Herren«, rief er. »Wir sind am Ziel.«
    Die Gefangenen erhoben sich widerspruchslos und gingen an ihm vorbei. Als Taphong Lebblin zum Schott kam, hielt Kaffa ihn fest.
    »Ich habe dich zum Narren gehalten, Terraner«, sagte er mit gedämpfter Stimme. »Dies ist nicht Watsteyn, sondern Cauish, ein recht angenehmer Planet im Bereich der ZGU. Du kannst zufrieden sein. Nun?«
    Lebblin beugte sich zu dem Überschweren hinab und blickte ihm in die Augen. »Warten wir ab. Das glaube ich erst, wenn ich mich selbst davon überzeugen kann.« Er lächelte drohend. »Wenn wir unten sind, sehen wir weiter.«
    Der Überschwere wandte sich ab und beachtete ihn nicht mehr. Tekener folgte den Gefangenen in ein geräumiges Beiboot, das wenig später ablegte. Sichtluken gab es nicht, daher konnte niemand einen Blick auf den Planeten werfen, dem sie sich näherten. So blieb bis zum letzten Moment ungewiss, wohin man sie brachte. Die drei Spezialisten zügelten ihre Ungeduld, als das Boot gelandet war, während die anderen Gefangenen sich zu den Schleusen drängten. Sie warteten, bis der Raum sich schon weitgehend geleert hatte. Heiße, trockene Luft drang von außen ein. Die Temperaturen stiegen schlagartig an. Doch das bedeutete noch nichts. Auf allen für Menschen geeigneten Planeten gab es Äquatorzonen und Wüstengebiete, die ähnliche Luft- und Temperaturverhältnisse aufwiesen.
    Kaffa stand neben der Schleuse im gelblich weißen Steppensand. Ronald Tekener blieb kurz in der Schleuse stehen, um eine bessere Sicht über die Köpfe der anderen Gefangenen hinweg zu haben. Er sah die Heybrischbüsche, die überall auf den Hängen der bräunlich verbrannten Berge wuchsen. Abbildungen von ihnen hatte er in Quinto-Center studiert. Er wusste, dass er wirklich auf Watsteyn war, denn auf keiner anderen bekannten Welt gab es Dornengewächse dieser Art.
    »He, Lebblin!«, rief Kaffa. »Wie gefällt dir das?«
    »Mir ergeht es ebenso wie beim Anblick eines Überschweren. Mir wird übel.«
    Der Umweltangepasste verfärbte sich vor Wut, aber er beherrschte sich. Lebblin, Geiswank und Lop gingen an ihm vorbei, ohne von ihm belästigt zu werden. Das Beiboot war in einem weiten Tal in einem Gefangenenlager gelandet, das einen Durchmesser von etwa fünf Kilometern hatte. Außerhalb eines Energiezaunes erhoben sich zwölf metallisch schimmernde Kuppeln, von denen die größte etwa siebzig Meter hoch war. Die Gefangenen hatten keine Unterkünfte. Sie mussten auf dem bloßen Boden schlafen.
    »So etwas habe ich erwartet«, sagte Tekener empört. »Sie halten uns wie Schlachtvieh.« Er nickte seinen beiden Begleitern zu. Da sich niemand in der Nähe befand und sie hören konnte, entschied er: »Wenn wir Thelnbourg und Conschex herausgebracht haben, bleiben Sie hier und bereiten die Befreiung der übrigen Gefangenen vor.«
    »Verstanden, Sir«, antwortete Roger Geiswank.
    Ronald Tekener ging auf eine Gruppe von Gefangenen zu, die offensichtlich schon länger hier waren. Sie sahen zerlumpt und zerschunden aus. »Hallo, Leute«, grüßte er. »Wo sind wir hier? Wie heißt dieser Planet?«
    Er bekam die Antwort, die er erwartet hatte. Seine Frage war auch nicht mehr als ein Täuschungsmanöver gewesen. Als ›ahnungsloser Prospektor‹ konnte er nur von den Inhaftierten erfahren, dass dies Watsteyn war. Er ließ die Schultern hängen und kehrte zu seinen Begleitern zurück. Für den Überschweren Kaffa bot er das Bild eines geschlagenen Mannes. Und das war genau das, was er erreichen wollte.
    Esto Conschex zündete sein Feuerzeug an. Das Licht genügte, die kleine Höhle schwach auszuleuchten, die wir erreicht hatten.
    »Sehen Sie, Esto, da liegt jemand«, sagte ich erregt.
    Auf dem Boden lagen ein paar zerlumpte Kleider herum. Ich sah Schuhe und Plastikzeug. Etwa zwei Schritte weiter war eine Mulde, in der drei faustgroße Eier lagen. Sie fluoreszierten leicht.
    Ich kroch an meinem ehemaligen Mitarbeiter vorbei, als ich einen Leuchtstab im Sand entdeckte. Ich ergriff ihn und schaltete ihn ein. Sofort wurde es taghell in dem Erdloch, und wir sahen das, was von dem Menschen übrig geblieben war, der vor unbekannter Zeit den gleichen Fluchtweg eingeschlagen

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