Silberband 078 - Suche nach der Erde
fuhr er den Maahk an. »Was für eine Abreise?«
»Es ist alles schon beschlossen«, sagte der Wasserstoffatmer. »Sie brauchen sich über nichts den Kopf zu zerbrechen.«
»Ich will mir aber den Kopfzerbrechen!«, zeterte Jellifer Humdran. »Was geht hier eigentlich vor? Ich will wissen … He, was haben die beiden Kerle da oben verloren?!«
»Ihre Insignien dürfen natürlich nicht hier bleiben«, sagte der Maahk. »Sie müssen demontiert werden.«
»Hajmyndur … sehen Sie das?«, schnappte Jellifer entrüstet. »Ich verlange, dass Sie diesem Unfug sofort ein Ende bereiten!«
»Unverzüglich, Sir«, antwortete Hajmyndur und hatte den Minikom schon zur Hand. »Zwei Maahks versuchen, unser Wahrzeichen zu demontieren!«, hörte Jellifer ihn sagen. »Sie sind zu stoppen!«
»Verstanden!«, krächzte es aus dem Empfänger.
Jellifer Humdran hatte sich dem Maahk wieder zugewandt. Mit vor Aufregung überschnappender Stimme forderte er: »Rufen Sie diese Leute sofort zurück! Ich werde es auf keinen Fall dulden …«
»Aber es ist doch alles schon beschlossen!«, protestierte der Maahk. »Ich muss den Befehl befolgen, den ich erhalten habe!«
»Gut!«, knirschte Jellifer voller Wut. »Sie tragen die Folgen! Hajmyndur! Eröffnen Sie das Feuer auf die beiden Maahks! Zuerst zwei Warnschüsse, dann werden wir weitersehen.«
»Feuer!«, befahl Hajmyndur. »Zuerst zwei …«
Weiter kam er nicht. Fauchend zischte der armdicke Energiestrahl eines schweren Strahlers in die Höhe. Er war nicht auf den Mann gezielt, das ließ sich deutlich erkennen. Aber er erhitzte die Luft so plötzlich, dass eine Zone gefährlicher Turbulenz entstand. Die beiden Maahks wurden durcheinander gewirbelt – mitten in die Schussbahn des Strahlers hinein.
Starr vor Entsetzen blickte Jellifer Humdran in die Höhe. »Das bedeutet Krieg!«, drang es ihm stöhnend über die Lippen.
Grek-1 war deutlich irritiert. »Sie täuschen sich«, versicherte er Bulmer Agbosht, »wenn Sie meinen, die Angelegenheit auf die leichte Schulter nehmen zu können. Ich bin tatsächlich hierher gekommen, um Ihnen die Absicht meiner Regierung zu übermitteln, die terranische Kolonie auf Chemtenz sofort aufzulösen – mit oder ohne die Zustimmung der Siedler von Chemtenz!«
»Aber sehen Sie, mein lieber Freund, so einfach geht das doch gar nicht«, hielt ihm Bulmer Agbosht scheinbar gut gelaunt entgegen. »Es gibt einen Vertrag, der zwischen den beiden Regierungen geschlossen wurde. Der Vertrag läuft auf einhundert Standardjahre, und von einer einseitigen Kündigungsmöglichkeit ist darin nirgendwo die Rede.«
»Es gibt Gründe der Staatsräson«, entgegnete der Maahk, »die es notwendig erscheinen lassen, ein Vertragsverhältnis auch auf unübliche Weise zu beenden!«
»Ihre Staatsräson geht mich nichts an«, erwiderte Agbosht kühl. »Ich habe nach meiner eigenen Räson zu handeln, und die gebietet mir, hier zu bleiben und die Interessen des Solaren Imperiums nach besten Kräften zu vertreten.«
»Sehen Sie denn nicht ein«, beschwor ihn Grek-I, »dass Sie sich in einer gänzlich hoffnungslosen Position befinden? Meine Regierung verlangt Ihren Abzug. Sie ist bereit, diesen Abzug mit Gewalt zu erzwingen. Auf Hilfe aus Ihrer Galaxis können Sie nicht rechnen. Wie können Sie also hoffen, sich gegen die Wünsche meiner Regierung durchzusetzen?«
Bulmer Agbosht war ernst geworden. Er musterte den Maahk von Kopf bis Fuß. »Sie verwenden ebenso einleuchtende wie unhöfliche Argumente. Ich will Ihnen meine Antwort darauf nicht vorenthalten. Erstens besitze ich die Kopie eines Vertrags, in dem dem Solaren Imperium zugesichert wird, dass es hier auf Chemtenz für einhundert Standardjahre in Ruhe und Frieden eine Botschaft unterhalten kann. Zweitens erkenne ich Ihre Berechtigung als Unterhändler nicht an. Sie haben sich mir gegenüber nicht ausgewiesen. Nach Ihrer Verhaltensweise kann ich Sie unmöglich als ein Mitglied des diplomatischen Dienstes Ihrer Regierung betrachten. Ich werde Sie also am Ende unserer Unterhaltung mit Nachdruck darum bitten, sich so rasch wie möglich wieder auf Ihren Weg zu machen. Und drittens habe ich vor, mich mit Ihrer Regierung ins Benehmen zu setzen und mich über den heutigen Vorfall zu beschweren. Damit betrachte ich das Ende unserer Unterhaltung als erreicht und ersuche Sie …«
Weiter kam er nicht. Irgendwo gab es einen donnernden Knall, der die Wände des Konferenzraums zum Erzittern brachte. Agbosht sah überrascht
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