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Silberband 078 - Suche nach der Erde

Titel: Silberband 078 - Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zwingen wollen, wirklich nur ein Korsar gewesen sei, bemannt von Abenteurern, die in Andromeda umherzogen, um Verwirrung zu stiften. Wo immer Bulmer Agbosht solche Gerüchte zu hören bekam, fuhr er den voreiligen Optimisten in die Parade.
    Der Botschafter bewohnte ein graues, mit dem umgebenden Fels förmlich verschmelzendes Kunststoffzelt in einem tief eingeschnittenen Talkessel unmittelbar unterhalb der Felsspalte, in der die provisorische Schaltzentrale untergebracht war. Er überraschte seine Umgebung durch die Selbstverständlichkeit, mit der er auf den gewöhnten Luxus verzichtete. Seine Diener waren in die Evakuierungszone 2 abgeschoben worden. Bulmer Agbosht verrichtete sogar die alltäglichsten Handreichungen selbst oder nahm einen der wenigen Servoroboter zu Hilfe, die in der Zone 1 angesiedelt worden waren. In diesen Tagen kam Bulmer Agbosht seiner Umgebung näher als in all den Jahren zuvor.
    Wie Recht er mit seinen Befürchtungen gehabt hatte, erwies sich eines frühen Morgens, als die Sonne eben aufgegangen war und der Talkessel noch im tiefen Schatten der umgebenden Berge lag. Seit dem frühestmöglichen Termin, den die Experten errechnet hatten, waren abermals 22 Stunden verstrichen. Da erschien oben am Ausgang der Spalte, im Dämmerlicht kaum zu erkennen, eine menschliche Gestalt. Sie blickte auf das noch schlafende Lager hinab. Dann legte sie die Hände zu beiden Seiten an den Mund, um einen Schalltrichter zu formen, und schrie mit voller Lungenkraft: »Alarm! Ein Verband von Maahk-Raumschiffen ist im Anflug auf Chemtenz!«

9.
    Die IMPERATOR VII setzte einen Hyperfunkspruch nach Chemtenz ab, aber der Botschafterplanet meldete sich nicht. Atlans Besorgnis war nun auf dem Höhepunkt angelangt. Es stand außer Zweifel, dass den Terranern auf Chemtenz Gefahr drohte – oder gedroht hatte, falls der unbekannte Angreifer inzwischen erfolgreich gewesen sein sollte. Dass es sich bei diesem um eine Maahk-Flotte handelte, wagte der Arkonide nicht mehr zu bezweifeln.
    Für den Lordadmiral gab es kein Zögern mehr. Das riesige Kugelraumschiff nahm Fahrt auf und stieß, nachdem es den Bereich relativistischer Geschwindigkeiten erreicht hatte, in den Linearraum vor. Die insgesamt vierzig Lichtjahre, die den letzten Standort des Flaggschiffs von Chemtenz trennten, wurden in weniger als einer Stunde überwunden. Nur wenige Lichtminuten von der Sonne Kraltmock entfernt kam die IMPERATOR VII wieder zum Vorschein. Das automatische Warnsystem schlug sofort Alarm. Ohne das Dazutun ihrer Besatzung wurde das Raumschiff innerhalb weniger Sekunden in den Zustand voller Gefechtsbereitschaft versetzt.
    Ein rascher Überblick ergab das Folgende: Chemtenz war eingehüllt in eine Wolke von Maahk-Schiffen. Es handelte sich um Einheiten der verschiedensten Größen, von den kleinen, wendigen Zerstörern der Y-Klasse bis zu den Riesenwalzen der K-Klasse war alles vertreten. Insgesamt handelte es sich um mehr als einhundertundfünfzig Raumschiffe. Im Raum um Chemtenz wurden auch eine Menge von Wrackteilen geortet, die darauf hindeuteten, dass die Botschafterwelt sich wenigstens eine Zeit lang gewehrt hatte. Chemtenz lag unter heftigem Feuer aus den Bordgeschützen der Maahks. Dieses Feuer schien sich besonders auf eine Stelle der Oberfläche zu konzentrieren, wahrscheinlich auf Raumhafen und Stadt New Dillingen. Einzelne Maahk-Einheiten schienen zur Landung anzusetzen, was darauf hinwies, dass die Maahks den Widerstand der terranischen Kolonie als gebrochen betrachteten. Atlan ließ einen weiteren Funkspruch an Chemtenz absetzen, aber auf keiner der üblichen Frequenzen erhielt er Antwort – wenigstens nicht von dem Botschafterplaneten.
    Den Maahks jedoch waren seine Versuche, sich mit den Angegriffenen in Verbindung zu setzen, nicht entgangen. Die IMPERATOR VII hatte, von Chemtenz aus gesehen, schräg hinter der Sonne Kraltmock in Deckung gestanden und war zunächst nicht bemerkt worden. Durch die Serie von Hyperfunksprüchen hatte sie ihre Position jedoch preisgegeben. Die Orter bemerkten, dass sich drei Einheiten der K-Klasse aus dem Maahk-Verband lösten und auf die IMPERATOR VII zukamen. Gleichzeitig wurde das Flaggschiff über Hyperfunk angesprochen. Atlan selbst nahm das Gespräch entgegen. Auf dem Bildschirm erschien ein riesig gewachsener Maahk, der sich mit knappen Worten als Grek-1 der Maahk-Flotte über Chemtenz vorstellte. An diese Vorstellung knüpfte er die Worte: »Das terranische Raumschiff erhält hiermit die

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