Silberband 078 - Suche nach der Erde
Eile über einen wichtigen Zusammenhang aufzuklären.
Atlan verstand: »Ich bin Chruq-Khajim, Grek-1 der Abteilung Äußere Politik der Regierung des maahkschen Sternenreiches. Ein schreckliches Missverständnis hat sich ereignet. Ich bin hier, um unseren Truppen zu erklären, dass alle feindseligen Handlungen gegenüber unseren bisherigen Freunden von Terra einstweilen einzustellen sind!«
Drei Dinge stachen aus der kurzen, abgehackten Rede des Maahks hervor. Er nannte seinen Privatnamen, eine von Wasserstoffatmern ungewohnte Geste. Gewöhnlich bezeichneten sie sich nur mit einem Rang. Dass Chruq-Khajim seinen Namen genannt hatte, bewies, dass er in der Tat ein hoch gestelltes Mitglied der Maahk-Hierarchie war. In terranische Begriffe übersetzt: der Außenminister des Maahk-Reiches.
Zweitens – und das war wichtiger – hatte er die Terraner offen und ohne Umschweife ›unsere bisherigen Freunde‹ genannt, und drittens war nur von einer einstweiligen Einstellung der Feindseligkeiten die Rede gewesen. Das alles bewies, dass der Maahk-Angriff gegen Chemtenz keineswegs auf einem Missverständnis beruhte, wie Chruq-Khajim es darzustellen versuchte. Höchstens hatte der Leiter des Einsatzkommandos seine Befugnisse überschritten, als er die terranische Kolonie kurzerhand dem Erdboden gleichmachte.
»Ich bin außerdem gekommen«, fuhr Grek-1 fort, »um zu erfahren, was Sie aus Ihrer fernen Galaxis hierher gebracht hat. Vielleicht können wir uns darüber zuerst unterhalten. Zur Bereinigung des Missverständnisses wird danach sicherlich noch viel Zeit sein.«
Kein Wort des Willkommens, wie es sonst üblich gewesen war, registrierte der Arkonide. Er begann zu erkennen, dass die Laren ihm in der Tat den Rang abgelaufen hatten. Trotzdem sah er keinen Grund, das Motiv seines Hierseins zu verheimlichen.
»Ich suche nach alten lemurischen Transmitterstationen«, antwortete er ernst. »Insbesondere nach dem Sonnen-Fünfeck, das Sie Gercksvira nennen.«
Der Ausdruck tiefer Bestürzung huschte über Chruq-Khajims breitflächiges Gesicht und spiegelte sich in den vier großen Augen wider. Er zögerte einen Augenblick, doch dann machte er eine entschlossene Geste, die dieselbe Bedeutung hatte wie ein menschliches Kopfnicken. »Ich werde Sie nach Gercksvira führen«, bot er an, »ungeachtet der Gefahr, die sich damit für mich und die Besatzung meines Schiffs verbindet. Außerdem werden wir dafür sorgen, dass es im Sektor Kraltmock nicht zu weiteren Feindseligkeiten kommt. Sind Sie damit einverstanden?«
Er will mich so rasch wie möglich loswerden, war alles, was der Arkonide in diesem Augenblick denken konnte. Aber sein Extrahirn riet ihm: So, wie er es sagt, klingt es für uns günstig. Nimm an!
Atlan nickte. »Ich akzeptiere Ihr Angebot«, versicherte er.
10.
Die weitere Entwicklung der Ereignisse bestätigte Atlans Vermutung. In Begleitung einer angemessenen Entourage besuchte er Grek-1 an Bord seines Raumschiffs, das knapp achthundert Kilometer von der IMPERATOR VII entfernt auf Ruheposition gegangen war, und wurde Zeuge eines Rundspruchs des maahkschen Außenministers an die Kommandeure der Walzenraumschiffe. In diesem Rundspruch verlautete klipp und klar, dass die Feindseligkeiten gegen den Planeten Chemtenz und gegen das Flaggschiff der USO sofort einzustellen seien. Ab sofort, so Chruq-Khajim, herrsche Waffenstillstand im Kraltmock-Sektor. Der Empfang des Befehls wurde von jedem einzelnen Maahk-Raumschiff bestätigt, und Atlans Extrahirn signalisierte, dass es an der Aufrichtigkeit von Grek-1 keinen Zweifel hege.
Vor dem Überwechseln hatte der Arkonide den Rückkehrbefehl an die drei Korvetten widerrufen und befohlen, nun doch noch den notgelandeten Gleiter zu bergen. Es war noch nicht zu spät. Grek-1 hatte ihm unfreiwillig die Zeit für diese Aktion verschafft.
In der ersten Unterredung bezeichnete Chruq-Khajim den Flug nach Gercksvira als gefährlich, ohne auf Einzelheiten einzugehen. Er hielt es für eine schlechte Idee, die mit Evakuierten beladene IMPERATOR VII für diesen Flug einzusetzen. Das USO-Flaggschiff solle im Raum stehen bleiben oder auf Chemtenz landen, wie es Atlan für richtiger halte, und der Arkonide solle sich mit entsprechender Begleitung an Bord des Klasse-F-Raumers begeben, um dort die Fahrt zum Sonnen-Fünfeck mitzumachen. Atlan ging darauf ein. Die drei Korvetten, die nach Bulmer Agbosht und seinen Begleitern gesucht hatten, waren inzwischen an Bord des Flaggschiffs
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